#1 13. März 2008 Hi, Vivir la Utopia ist ein Film über den Spanischen Anarchismus und wie er funktionierte. Ein wirklich tolles und sehr Informativ stück, schauts euch an und denkt drüber nach! YouTube (sind in zehn Teile gesplittet) EDIT// achso das Thema bevor das hier wieder geclosed wird Also möchte ich von euch wissen wie ihr den Film findet, was ihr von der Anarchie haltet nachdem ihr den Film gesehen habt und ob ihr euch diese auch in Deutschland (besser gesagt Weltweit) vorstellen könntet. + Multi-Zitat Zitieren
#2 13. März 2008 AW: Vivir la Utopia naja, fangen wir erstmal mit kommunismus an. der anarchismus hat aus gutem grund in keiner befreiungsbewegung der letzten 50 jahre seinen platz gefunden. prinzipiell bin ich aber down mit anarchie + Multi-Zitat Zitieren
#3 13. März 2008 AW: Vivir la Utopia Was ist der gute Grund, warum der Anarchismus keinen Platz in einer Befreiungsbewegung gefunden hat ? Verstehe nicht, was du damit meinst. + Multi-Zitat Zitieren
#4 13. März 2008 AW: Vivir la Utopia Der Anarchokapitalismus fasziniert mich ein bißchen, aber generell halte ich Anarchie für utopisch. Wenn das mal jemand ausprobiern will, bitte sehr. Aber nich hier in Deutschland^^ Wenn das dann wider Erwarten über einen ausreichend langen Zeitabschnitt (~50 befriedete Jahre, mit Generationenwechsel, Alltag etc pp) gut oder sehr gut liefe, könnten wir immer noch nachziehen. + Multi-Zitat Zitieren
#6 13. März 2008 AW: Vivir la Utopia Anarchokapitalismus ist kein Anarchismus. Der Anarchismus ist bestrebt jede Form von Herrschafft abzuschaffen und im Anarchokapitalismus gibt es noch Herrschafft. + Multi-Zitat Zitieren
#8 15. März 2008 AW: Vivir la Utopia der, der jetzt auch herrscht. nämlich diejenigen, die über produktionsmittel verfügen und sich so möglichst grosse quanten an gesellschaftlicher arbeitszeit erbeuten. + Multi-Zitat Zitieren
#9 16. März 2008 AW: Vivir la Utopia das kommt bestimmt daher, dass der begriff anarchie auch gerne ins utopische gerückt wird. ansonsten ist anarchie eine alternative "staatsform" wie diktatur oder oligarchie. wenn es um diffrenzen zwischen demokratie und diktatur geht, ist es die anzahl der regenten. wenn es um die differenzen von anarchie zu anderen staatsformen geht, ist es die tatsache, dass anarchistisch gesehen meine freiheit nicht da aufhört, wo die freiheit des anderen anfängt. so gesehn könnten wir omas die brücke runterschmeißen und staunen, in wieviel einzelteile sie zerklatscht und es wäre anarchistisch gesehen legitim. konsequenz des anarchismus als dauerhafte staats- und gesellschaftform wäre demnach aber, das bald nicht mehr viele leute da sind, die sie praktizieren können. kontraprouktiver trugschluss. + Multi-Zitat Zitieren
#10 16. März 2008 AW: Vivir la Utopia wenn man keine ahnung hat.... oder wie war das noch? im leben noch keine anarchistische theorie gesehen, aber hauptsache mal irgendwas gepostet, könnte ja was dran sein. zuerstmal ist anarchie keine staatsform, sondern das genaue gegenteil. anarchie ist eine gesellschaftliche organisationsform, mit strukturen und allem drum und dran. und es werden auch keine omas von brücken geworfen. + Multi-Zitat Zitieren
#11 16. März 2008 AW: Vivir la Utopia Warum nicht? :ironie: Es würde mich doch keiner daran hindern, ausser die Oma selber und vielleicht die paar die rumstehen.. wenn sie wollen. Es wird ja keine Polizei kommen und auch kein Richter.. nichtmal der Dorf-Sheriff. Soweit ich das bislang verstehe, würde doch jeder quasi sein Ding machen, bissel Handel und quasi auf seine eigene Kraft, seine Fähigkeiten und allgemeinen Goodwill hoffen usw.. vielleicht würde man sich noch mit ein paar Leuten zusammenraufen wenns Ärger gibt.. aber das wars ja auch schon. Denn sobald sich mehr Leute zusammenfinden würden und gesellschaftliche Regeln aufstellen, dann wäre es ja keine Anarchie mehr, oder? + Multi-Zitat Zitieren
#12 16. März 2008 AW: Vivir la Utopia du hast zuviel hobbes und andere vertragstheoretiker gelesen. anarchie jedenfalls hast du nicht verstanden + Multi-Zitat Zitieren
#14 17. März 2008 AW: Vivir la Utopia Falls der Herr erlaubt, würde ich gerne es mal versuchen Wenn es um "Anarchie" geht machen viele den gleichen Fehler; sie verbinden mit diesem Begriff uneingeschränkte Freiheit im positiven als auch im negativen Sinne. Jedoch sollte man bedenken, dass es in der Anarchie auch um Ordnung geht. So widersprüchlich sich das auch anhört. Die Gesellschaft hat zwar keinen Herrscher soll sich aber nach der anarchistischen Idee, selbst organisieren. Sollten "Regeln" in dem Sinne verletzt werden, kann dem Betroffenen ein Ausschluss aus der Gemeinschaft drohen. RayT + Multi-Zitat Zitieren
#15 17. März 2008 AW: Vivir la Utopia Klar doch RayT. Danke. Prinzipiell nix anderes als das was ich im vorherigen Post geschrieben habe.. nur anders formuliert, oder? Man organisiert sich selber und wenns nicht funzt, dann wird derjenige gekickt von der Gemeinschaft. Und wenn ich die Oma von jemand von der Brücke schmeiße, dann muß der Enkel und die Gemeinschaft es ja erstmal schaffen, mich auszuschließen. Es gäbe ja keine staatlich organisierte Polizei die mich abholen würde, oder? Weil gäbe es eine, dann würde es doch wiederum keine Anarchie mehr sein und wenn ein Dorfsherrif gewählt würde, dann wärs ja auch eine Art Demokratie. Anarchie mag vielleicht in einer kleinen Gemeinschaft funktionieren, aber nicht im größeren Rahmen, da es immer ratz fatz Einzelpersonen/Gruppierungen gäbe, die die Macht übernehmen bzw behalten will. + Multi-Zitat Zitieren
#16 17. März 2008 AW: Vivir la Utopia Ich würde es eigentlich gerne mit einem Satz beantworten - Zitat: "Gewalt muß mit Gewalt beantwortet werden". Auch wenn die Anarchisten von einer gewaltfreien Gesellschaft ausgehen, bzw. diese anstreben - beseitigen sie trotzdem Gewalt mit Gegengewalt, so paradox das klingt. Um beim Beispiel der Oma zu bleiben, würden die Anarchisten per Selbstjustiz den Täter "bestrafen". Aber bin gespannt auf die Antwort von Fachkundigen Anarchisten. Ich verstehe auch nicht wie so manches da genau funktionieren soll. Wie sehen z.B. die Strafen aus - was ist mit der Gerechtigkeit. Wer entscheidet wer bestraft werden soll und warum oder in welchem Maße. RayT + Multi-Zitat Zitieren
#17 17. März 2008 AW: Vivir la Utopia viele der relevanten anarchistischen theoretiker lehnen strafe und gefängnis, wie auch ich, ab (ich bin aber kein relevanter theoretiker des anarchismus). man geht davon aus und das erscheint mir auch schon nach marx logisch, dass das individuum produkt seiner umgebung ist. insofern wird verbrechen eher als krankheit bezeichnet. abgesehen davon kann man davon ausgehen, dass in einer anarchistischen gesellschaft die individuen soweit aufgeklärt sind, dass sie das gegenüber als mensch, nicht als konkurrenzobjekt wie in der bürgerlichen gesellschaft, sehen. in der bügerlichen gesellschaft gibt es keinen grund, andere warenhüter nicht umzubringen. aber wenn man das individuum sieht, ist das schon was anderes. und letztendlich ist keine gesellschaft davor gefeit, dass mal was passiert. + Multi-Zitat Zitieren
#18 17. März 2008 AW: Vivir la Utopia Genau darin sehe ich das Problem. Wenn man Menschen keine Grenzen aufzeigt und sie sich nie lernen an Regeln zu halten, glaubst du dann wirklich das sich sich unter kontrolle halten können? Nehmen wir an jemand tötet aus Liebeskummer, gibt es auch oft genug heutzutage - wie ist das einzustufen? Mit der Gesellschaft hat dieses Verhalten nichts zu tun - es sind ja vielmehr Gefühle die außer Kontrolle geraten. Wie soll das z.B. funktionieren wenn sich die Kinder weigern zur schule zu gehen - dürfen sie ja auch nach deinem Modell. Wie sollen sie überhaupt Aufklärung genießen? Welchen Sinn hat das bestehen in der Gesellschaft noch für jeden einzelnen dann? Wenn es keinen Konkurrenzkampf und kein Ziel gibt? RayT + Multi-Zitat Zitieren
#19 17. März 2008 AW: Vivir la Utopia gott bist du schon so abgestumpft, dass du nur noch den konkurrenzkampf als lebensziel siehst? wie wär's mit freier enfaltung der kreativität, selbstbestimmtes leben, frei von ökonomischen sorgen usw.? und natürlich bedarf es einem breiten gesellschaftlichen bewusstsein, wie dieses zu erreichen ist. schon armselig, wenn man als ziel nur das niedemachen der anderen sieht. + Multi-Zitat Zitieren
#20 17. März 2008 AW: Vivir la Utopia Öhm. Könntest du wenigsten auf unsere Kritik eingehen? Du weichst aus wie ein Weltmeister Außerdem gehört der Konkurrenzkampf dazu. Besser zu sein als die anderen bedeutet nun mal gut zu sein in dem was man tut. Du verlgeichst dich doch auch mit anderen Menschen und nicht mit Affen ... oder? RayT + Multi-Zitat Zitieren
#21 17. März 2008 AW: Vivir la Utopia ich bin auf eure "kritk" eingegangen, sofern sie diesen namen verdient. das andere kümmert mich nicht. und ich brauche nicht in konkurrenz zu anderen zu stehen. + Multi-Zitat Zitieren
#22 17. März 2008 AW: Vivir la Utopia danke für die aufklärung war ein überzogenes beispiel mit dem omas...aber gut lies mal de la boétie aber ich glaube als selbsternannter kritiker hast du das noch nie gehört-.- sie definiert "anarchismus" genauso als staatstheoretische konzeption wie andere staatsformen auch, die negative interpretation des wortes als "gesellschaftliche organisationsform" - wie du es formulierst - (natürlich noch mit weiteren essenzen die vom natürlichen begriff ablenken) kommt erst in der französischen revolution auf. nicht immer gleich beleidigen und davon ausgehen, dass nur klug r und wikipedia-abschreiber im forum unterwegs sind (obwohl man damit öfters richtig liegt...-.-) und anfangen zu diskutieren! + Multi-Zitat Zitieren
#23 17. März 2008 AW: Vivir la Utopia unter menschen wird anarchie nur ins totale chaos führen und da kann mich auch niemand umstimmen, denn es ist einfach so ( leider )!!!!! mfg jiggolo PS: etwas philosophisch ich weiß aber wat solls + Multi-Zitat Zitieren