suche virtulle netzwerkkarte für win2k3

darkside2k4 · 22. Oktober 2005

ji
ich suche ganz dringen eine virtulle netzwerkkarte für windows server 2003 (oder eine die auf win2003 funkzt), mein problem ist:
das ich windows server 2003 installiert habe und dann mit virtual pc ein windows xp drauf gemacht habe so nun muss das windows xp, das im virtual pc ist auf windows server 2003 zugreifen, aber ganz wichtig OHNE KABEL anzuschliessen.
so bei windows xp in dem virtual pc ist ja eine virtulle netzwerkkarte drin doch kann ich über virtual pc keine auf dem windows server 2003 installieren.
bei vmware funkzt das, aber das hab ich nicht zurverfügung, ich weiss auch das es so was für linux gibt. doch ich finde keine für windows.

ich hoffe ich hab mich halbwegs verständlich ausgedrückt

mfg darkside2k4

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CyK · 22. Oktober 2005

Netzwerkgrundlage: virtuelle Netzwerkkarten und spezifische Route anhand eines Beispiels

* Eine Netzwerkkate installieren, konfigurieren und einen ftp-Dienst installieren:

Um Deinen PC mit dem Netzwerk zu verbinden, baust Du eine Netzwerkkarte ein und weist der Netzwerkkarte eine IP-Adresse zu. In unserem Beispiel soll das die IP-Adresse „192.168.1.1“ sein (ipconfig –a eth0 192.168.1.1). Damit ist der PC im TCP/IP-Netz eindeutig Adressierbar. Nun installierst Du auf diesem PC einen ftp-Dienst, welcher an Port 21 auf Anfragen wartet. So gehen sämtliche Anfragen an 192.168.1.1:21 auf Deinen Rechner zum installierten ftp-Dienst.

* Der PC hat in unserem Beispiel nur eine physikalische Netzwerkkarte. Wie läßt dort ein weiterer ftp-Dienst installieren, der am selben Port lauscht? Indem man eine virtuelle Netzwerkkate erstellt:

Möchtest Du parallel dazu einen weiteren ftp-Dienst starten, so hast Du ein Problem: Auf Deiner IP-Adresse ist der Port 21 schon belegt (durch den anderen ftp-Dienst). In diesem Fall ist es hilfreich, eine zusätzliche, virtuelle Netzwerkkarte einzurichten, welche in unserem Beispiel die IP-Adresse „192.168.1.2“ erhalten soll (ipconfig –a eth0:0 192.168.1.2). Nun ist die eine physikalische Netzwerkkarte über zwei unterschiedliche IP-Adressen erreichbar.

Jeder Dienst, welcher an einem Port auf seine Anfragen lauscht, hängt sich an einer IP-Adresse. Durch die zweite Adresse ist es also möglich, auf denselben PC einen weiteren ftp-Dienst zu installieren, welcher dann über 192.168.1.2:21 angesprochen wird. Auf die gleiche Weise lassen sich auch mehrere WWW-Dienste oder ähnliches parallel installieren.

* Jetzt stellt sich die Frage, welche Absenderadresse die Netzwerkpakete bekommen, wenn sie den PC verlassen (also welche Route sie einschlagen):

Die Absenderadresse hängt von den eingestellten Routen des PCs ab (die Routen Deines PCs lassen sich mit dem Befehl "route print" anzeigen). Per Default ist dort eingetragen, daß alle Netzwerkanfragen über einen bestimmten Netzwerkadapter gehen. Das kann die physikalische Netzwerkkarte oder der virtuelle Adapter sein. Die Absenderadresse wird durch den verwendeten Adapter bestimmt. Durch das Anlegen von Routen kann man bspw. festlegen, daß alle Anfragen an 192.168.5.x über den einen Adapter und alle Anfragen an 192.168.6.x über den anderen Adapter gehen (Befehl: route add). Somit erhält eine Anfrage des PCs an 192.168.5.64 die Absenderadresse 192.168.1.1 und die Anfrage des PCs an 192.168.6.23 die Absenderadresse 192.168.1.2.

Eine weitere Möglichkeit, die Absenderadresse festzulegen, findet sich auf Applikationsebene: Jedes Programm kann vor seiner Netzkommunikation die installierten Adapter auflisten und sich dann an einen der Adapter binden. Sämtliche Netzwerkanfragen des Programms gehen dann über diesen Adapter. Die Netzwerkpakete erhalten so die Absenderadresse von ihm.

Die virtuelle Netzwerkkarte für den VPN-Client und deren Bedeutung für „Split Tunneling“:

* Wozu dient die virtuelle Netzwerkkarte im VPN-Client?

Damit die VPN-Client-Software sämtliche ausgehenden Netzwerkpakete der Netzwerkkarten direkt abfängt, könnte sie sich in die TCP/IP-Stacks der Netzerkadapter hängen. Das wäre allerdings sehr aufwendig. Zudem läßt sich damit kein "Split Tunneling" realisieren und auch die Verwaltung mehrerer VPN-Sitzungen wäre sehr umständlich. Deshalb legt die VPN-Client-Software bei der Erstellung einer Sitzung einfach eine eigene, virtuelle Netzwerkkarte an (den VPN-Adapter). Der VPN-Netzwerkadapter erhält dieselbe IP-Adresse, welche der Session auf dem VPN-Server zugewiesen wurde (theoretisch könnte das auch eine beliebige andere Adresse sein - es vereinfacht jedoch die Verwaltung bei der Verwendung mehrerer VPN-Sitzungen). Diese Adresse wird im Netz des PCs nicht bekannt gegeben (damit läßt sich der virtuelle VPN-Netzwerkadapter nur lokal vom PC aus ansprechen). Alle Anfragen des PCs, welche über den virtuellen VPN-Adapter gehen, werden durch die Tunnelsoftware eingefangen und verschlüsselt. Danach werden die VPN-Pakete über den physikalischen Netzwerkadapter zum VPN-Server geleitet. Auf diese Weise erhalten die VPN-Pakete die Absenderadresse des PCs und nicht die des VPN-Adapters. Nur so können die Antwortpakete wieder zum PC gelangen.

Damit alle ausgehenden Netzwerkpakete des PCs die Tunnelsoftware erreichen, wird einfach die default-Route so eingestellt, daß sämtliche Netzwerkanfragen des PCs an den virtuellen VPN-Adapter gehen. Zudem werden die anderen Adapter dazu veranlasst, Netzwerkanfragen zu ignorieren. Abhängig von der VPN-Client-Software werden auf einigen Systemen diese Adapter zusätzlich versteckt, was manchmal zu einem Fehlverhalten einiger Applikationen führen kann. Schlussendlich werden die Routes während der VPN-Sitzung überwacht, um Manipulationen vorzubeugen. Gleichzeitig blockiert die VPN-Client-Software sämtliche externen Anfragen an die IP-Adresse des PCs, welche nicht vom VPN-Server stammen. Während der VPN-Sitzung wird der PC so von seinem eigenen Netzwerk abgekoppelt (lediglich die VPN-Verbindung bleibt bestehen).

* Wozu benötigst Du die ganzen Hintergurndinfos? Um das "Split Tunneling"-Verfahren und seine Gefahren zu verstehen:

Das Verständnis für den internen Aufbau der VPN-Kommunikation wird wichtig, wenn man den „Split Tunneling“-Modus der VPN-Verbindung aktiviert. Im „Split-Tunneling“-Modus wird der Client während der VPN-Sitzung NICHT von seinem eigenen Netz abgeschottet. So werden per Routeseinstellungen lediglich die Verbindungen zu einem bestimmten Adressbereich über den VPN-Adapter geschickt. Für die anderen Adressbereiche werden dem PC die restlichen Netzwerkadapter wieder zugänglich gemacht. Zudem lassen sich die externen Zugriffe auf den PC wieder aktivieren.

Dieser Modus ermöglicht jedoch zahlreiche Techniken, um die VPN-Sitzung zu infiltrieren! Sämtliche Dienste des Clients (auch RATs) können während der VPN-Verbindung noch immer von allen Rechners seines eigenen Netzes in Anspruch genommen werden. Auch lassen sich auf diese Weise während der VPN-Verbindung unbemerkt beliebige Daten an einen internen Rechner schicken, etc. Zudem kann nicht selten über den Umweg der applikationsgebundenen Netzwerkkommunikation die Route ausgetrickst werden, um die Anfragen an einen Server im eigenen Netz umzuleiten.

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Ich hoffe, das hat geholfen...

Da fällt mir eine Story ein:
Vor ein paar Jahren wollte ein Kumpel von mir mit uns 'ne LAN machen...
...und als wir seinen PC anschließen wollten... Meine er nur: "Wie? Eine virtuelle Netzwerkkarte ist keine Netzwerkkarte???"
Naja, sorry für's *OT*, musste ich einfach mal loswerden...

Cyk

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