#1 6. November 2006 Tsunamis lassen sich aus dem All messen Die Stärke von Tsunamis kann nun vom Weltall aus gemessen werden. Das berichten Forscher des Pariser Institutes für Erdphysik (IPGP) in einer Studie im Fachblatt "Geophysical Research Letter". Nach einem Seebeben lösen die anrollenden Riesen-Flutwellen Signale aus, die in den Ionen geladenen oberen Schichten der Atmosphäre aufgezeichnet werden können. Beobachtung in Echtzeit möglich Entsprechende Zusammenhänge vermuteten Forscher bereits in den 70er Jahren, messen konnten sie sie erst jetzt. Nach Ansicht der Experten könnte mit Hilfe von Satelliten-Navigationsystemen wie GPS und Galileo sowie Radarstationen auf der Erde künftig ein System eingerichtet werden, das eine Tsunami-Beobachtung in Echtzeit ermöglicht. Schwere Störungen angezeigt Der Studie zufolge konnte das IPGP die gesuchten Signale erstmals 2001 nach einem Tsunami aufspüren, der durch ein Beben vor Peru ausgelöst worden war. Bei der Flutwellen-Katastrophe an Weihnachen 2004 in Südostasien wurden die Forscher in ihren Annahmen bestätigt: Die Satelliten Topex/Poseidon und Jason-1 zeigten damals "schwere Störungen" in der so genannten Ionosphäre. Deutsches Frühwarnsystem Am 26. Dezember diesen Jahres, dem zweiten Jahrestag des verheerenden Tsunamis in Südostasien, wird unterdessen auf der indonesischen Insel Bali ein deutsches Warnsystem in Betrieb genommen. Mit Hilfe von Radiofrequenzen werden damit Betroffene direkt alarmiert, wenn eine Flutwelle droht. Das indonesische und das deutsche Forschungsministerium stellten das Projekt am Montag zusammen auf Bali vor. Quelle: http://www2.onnachrichten.t-online.de/dyn/c/95/43/69/9543692.html + Multi-Zitat Zitieren