Neue brusterhaltende OP-Technik verspricht mehr Lebensqualität

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von xxxkiller, 30. November 2006 .

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  1. 30. November 2006
    70% der Frauen mit Brustkrebs können heute so operiert werden, dass die Brust erhalten bleibt. Am Berliner Sankt Gertrauden Krankenhaus wird derzeit eine neue, kombinierte OP-Technik getestet, bei der noch während der brusterhaltenden Operation bestrahlt wird. Dadurch könnten zukünftig aufwendige und unangenehme Nachbehandlungen entfallen.

    Bislang wurde bei den Frauen, die für eine solche brusterhaltende Operation infrage kamen, zunächst nur die OP durchgeführt. Um das Risiko zu minimieren, dass der Tumor an gleicher Stelle wieder auftritt, erfolgte im Anschluss eine Strahlenbehandlung. Diese über sieben Wochen währende notwendige Folgetherapie stellt jedoch für viele der betroffenen Patientinnen eine enorme Belastung dar. Nebenwirkungen wie körperliche Abgespanntheit und Schlaffheit sowie Hautschäden sind nicht selten.

    Bei der neuen kombinierten Methode wird das angrenzende Brustgewebe direkt nach Entfernung des Tumorgewebes, also noch während des operativen Eingriffs, bestrahlt. Die erforderliche Strahlendosis wird dabei über einen Strahlenkopf direkt in die Wundhöhle verabreicht, sodass sie an Ort und Stelle wirken kann. Nötig ist dafür lediglich die Verlängerung der Narkose um 30 Minuten. Die Vorteile sind dagegen enorm. So könnte die einmalige Bestrahlung die unangenehme und wochenlange Strahlentherapie danach vollständig ersetzen. Nebenwirkungen an der Haut sind ausgeschlossen und die Strahlendosis trifft die ehemalige Tumorregion genau.

    Möglich ist die neuartige Strahlentherapie durch eine neues Gerät, den so genannten Intrabeamer. Er hat etwa die Größe eines fahrbaren Röntgengerätes und lässt sich ebenso wie dieses fahren. So kann er in jedem OP zum Einsatz kommen. Intrabeam arbeitet mit weicher Röntgenstrahlung, die nur wenige Zentimeter in das Gewebe eindringt und ist damit auch für das Personal nicht schädlich.

    Ob die einmalige Bestrahlung mit dem neuen Gerät hinsichtlich der Wirksamkeit gegen den Krebs tatsächlich vollständig mit dem herkömmlichen Bestrahlungsverfahren, bei dem immerhin zwischen 30 und 35 Sitzungen erfolgen, mithalten kann, wird gerade im Rahmen der internationalen Multicenterstudie TARGit erprobt. Neben dem Berliner Sankt Gertrauden Krankenhaus sind weitere Brustzentren in Deutschland, Italien, England, den USA und Australien beteiligt.

    Die bisherigen Erfahrungen in den beteiligten Brustzentren sind gut, wie der Leiter des Brustzentrums City im Sankt Gertrauden Krankenhaus, Prof. Dr. Jens-Uwe Blohmer, gegenüber der Fachzeitung Management & Krankenhaus bestätigte. Die beteiligten Frauen hätten dank der kurzen Strahlenbehandlung eine sehr gute Lebensqualität und die Therapie sei, soweit zum jetzigen Zeitpunkt möglich, auch als sicher zu bewerten.

    Quelle: yahoo.de
     
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