Stephen Hawking fordert Weltraumkolonien in anderen Sonnensystemen

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von Melcos, 1. Dezember 2006 .

  1. 1. Dezember 2006
    Stephen Hawking fordert Weltraumkolonien in anderen Sonnensystemen

    In seiner Rede vor der Royal Society, von der ihm am gestrigen Donnerstag die Copley Medal, die weltweit älteste und höchste wissenschaftliche Anerkennung Großbritanniens, verliehen wurde, warnte der 64-jährige Astrophysiker Stephen Hawking die Menschen erneut vor einem möglichen katastrophalen Asteroideneinschlag oder einer nuklearen Katastrophe. Um das Überleben der Menschheit zu sichern, müsste ein Planet außerhalb des Sonnensystems besiedelt werden.

    Hawking ist über seine Forschung zu den Schwarzen Löchern und der Quantentheorie sowie seinen populärwissenschaftlichen Bücher wie "Eine kurze Geschichte der Zeit" bekannt geworden. Der Inhaber des Lucasischen Lehrstuhls für Mathematik an der Universität Cambridge leidet an der Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Er kann seit 20 Jahren nicht mehr sprechen und muss einen Sprachcomputer benutzen. Die Compley-Medaille wird Hawking erst später erhalten, da sie von dem britischen Astronauten Piers Sellers im Sommer während der STS-121-Mission auf die Internationale Raumstation gebracht wurde. Hawking sei, meinte Sellers, "ein Held für alle von uns, die den Kosmos erforschen".

    Hawking fordert schon länger, dass die Raumfahrt vorangetrieben werden müsse, um langfristig das Überleben der Menschheit zu sichern, das von Asteroiden, Klimakatastrophen, Killerviren oder Atomkriegen bedroht sei. Da es in unserem Sonnensystem aber keinen erdähnlichen Planeten gebe, der sich wirklich besiedeln ließe, müsse man in anderen Sonnensystemen nach geeigneten Planeten suchen.

    Die heutigen Antriebssysteme für Weltraumfahrzeuge seien allerdings für solche langen Fahrten nicht geeignet. Der im Hinblick auf wissenschaftliche und technische Fortschritte immer optimistische Astrophysiker sieht zwar in dem Warp-Antrieb, wie er in der Science Fiction ausgedacht wurde, um mit Überlichtgeschwindigkeit zu reisen, keine denkbare Alternative, da dies die wissenschaftlichen Gesetze verletze. Man könne jedoch die für den Warp-Antrieb vorgestellte Materie-Antimaterie-Annihilation zur Energiegewinnung nutzen, um zumindest fast so schnell wie die Lichtgeschwindigkeit zu fliegen. Damit würde die Reise zum nächsten Stern zwar noch sechs Jahre dauern, "aber für die Menschen an Bord würde dies nicht so lange erscheinen".

    In einem Gespräch mit BBC räumte Hawking ein, dass zur Erreichung einer solchen Geschwindigkeit "eine ganze Menge an Energie" notwendig sei. Optimistisch zeigte sich der Astrophysiker auch, was den Fortschritt der Wissenschaft anbelangt. In 20 Jahren könnten Wissenschaftler vielleicht schon die Gesetze des Universums kennen und damit den "Geist Gottes verstehen". Persönlich habe er wegen seiner Krankheit allerdings gelernt, "nicht zu weit in die Zukunft zu schauen und sich auf die Gegenwart zu konzentrieren". Sein nächstes Ziel sei es, in den Weltraum zu fliegen. Vielleicht, so sagte er, könne ihm dabei Richard Branson helfen, der das Unternehmen Virgin Galactic gegründet hat. Zunächst hat wohl Hawking damit Branson neue Aufmerksamkeit verschafft. Der Unternehmer lässt SpaceShipOne-Raumfahrzeuge, 2004 Gewinner des Ansari X-Prize, bauen, um damit frühestens ab 2009 6 Passagieren für einen erwarteten Preis von 100.000 US-Dollar einen kurzen Ausflug in die Schwerelosigkeit zu ermöglichen.

    Quelle: heise.de
     
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