Erfarungsbericht eines Windows nutzers unter 20 Stunden Linux

Dieses Thema im Forum "Linux & BSD" wurde erstellt von spotting, 3. Januar 2007 .

  1. 3. Januar 2007
    Ich möchte in diesem Thread einmal als Windows User einen Erfahrungsbericht geben, wie es sich anfühlt, wenn man versucht die Linux Distribution SuSe zu installieren.
    Dies ist ein Erfarhrungsbericht, der auf 20 Stunden Linux-Laufzeit basiert.
    Er soll zeigen, auf welchen Widerstand ich gestoßen bin, und wie bzw. ob ich ihn hab lösen können.
    Meine bisherigen Linux Erfahrungen liegen mehr als 5 Jahre zurück und konnten mir hier nicht weiterhelfen.

    1. Meine Attention.

    Ich suchte ein System, bei dem ich mehr Möglichkeiten habe, es meinen Bedürfnissen und Vorstellungen entsprechend einzustellen als Windows es dem Nutzer auf dem ersten Blick gestattet. Wer einen Windows-Ersatz sucht sollte sich von dem Gedanken Linux zu nutzen verabschieden.

    2. Warum SuSe?

    Die Wahl nach der "richtigen" Distribution lag für mich an drei Punkten.
    1. der Dokumentation. Auf opensuse.org findet man eine Menge Tutorials, Anleitungen etc. vor allem aber bedingt, dass SuSe seinen Ursprung in Deutschland hat.
    2. dem Support es gibt eine zwar recht kleine aber hartnäckige Suse Gemeinschaft, die einem schnell auch auf Deutsch helfen kann.
    3. der Intuitiven Steuerung. Dinge wie Yast sind "Point and Klick" Steuerungen. am ehesten mit der Systemsteuerung in Windows vergleichbar.

    Eine Konsolenrennerei wollte ich so weit es geht vermeiden, da wenn ich einen Befehl nicht kenne ich ihn auch nicht eintippen kann.


    3. Die Installation.

    3.1 Download

    Ich hatte mich bei der Installation für das Komplettpaket per DVD entschieden. Dabei hatte ich mir nur die Beschreibungen beim Download durchgelesen und keine Testberichte.
    Nach dem Download habe ich den MD5 Hashwert überprüft damit der Download nicht beschädigt war. Dann habe ich die .ISO als Image Auf DVD gebrannt und erneut geprüft (per CD Check) ob der Brennvorgang fehlerfrei war. Nachdem die DVD erfolgreich gebrannt war habe ich mein System der Installation vorbereitet.


    3.2 Systemvorbereitungen

    Ich habe mir auf meinem Windows System einen unformatierten Bereich geschaffen. (ca 30GB) davon habe ich die ersten 5 GB im FAT32 Dateisystem formatiert. Diese Festplatte soll dem Datenaustausch zwischen Windows und Linux dienen. Danach habe ich von allen wichtigen Daten in windows Sicherungskopien erstellt und auf einem externen Medium gespeichert.


    3.3 die Installation.

    danach habe ich den Rechner von DVD neu gestartet. Es erschien das Installationsmenü von Suse. dort habe ich die Anweisungen der bebilderten Installation befolgt. Ich habe SuSe auf dem unformatierten Bereich (der automatisch erkannt wird) installieren können. Partitionen wurden automatisch angelegt und auch der reine Installationsvorgang schritt recht schnell vorran. Ich habe mich für die vorkonfigurierte Paketauswahl entschieden (ein Fehler) und dann fing SuSe an zu kopieren.
    Der Vorgang dauerte ca 30 Minuten und danach durfte der PC neu gestartet werden.


    4. der erste Start

    4.1 letzte Einstellungen

    nach dem Neustart musste ich noch diverse weitere Angaben treffen, bevor mich das erste mal die grafische Oberfläche von SuSe anlächelte. Ich hatte mich für KDE entschieden, da es aufgrund von Berichten eher an Windows errinert (klickibunt) um mir den Einstieg zu erleichtern.

    4.2 Ähnlickeiten zu Windows.

    Zunächst war ich überrascht, es gab eine gleiche aufteilung wie in windows,
    unten links ein "Start" Button, daneben ein paar Quickstart symbole daneben eine Taskbar Notification Area und dann noch die Uhr. Veränderungen waren nur im Detail zu finden. So ist das SuSe spezifische Startmenü anders aufgeteilt aber doch findet man alles recht schnell. Auch die in Windows bekannte Drag&Drop funktionalität ist nicht überall vorhanden. der größte Unterschied liegt jedoch darin, dass Programme auf dem Desktop nicht per Doppelklick sondern mit einem einfachen Klick gestartet werden.


    5. Erste Stehversuche.

    5.1 Internet

    Mein erstes Ziel war es mit SuSe ins Internet zu kommen. dafür startete ich den integrierten Firefox 2.0 und musste feststellen, dass keine Verbindung zustande kommt. Ok, dann sind also keine Treiber für meinen Siemens Gigaset USB 54 Adapter installiert.
    Ich mich also abgemeldet und in Windows auf Anleitungssuche begeben. per Ndiswrapper etlichen per Hand abgeschriebenen (kein Drucker) Befehlen und ca 5 Stunden aufwand habe ich es dann endlich hinbekommen. -> WLAN unter Linux ist sehr fraglich. man sollte sich vorher überlegen, ob der Wlan Stick Treiber für Linux mitbringt. Aber, mit reichlich Geduld habe ich es hinbekommen. und konnte mich unter SuSe mit dem Internet verbinden.

    5.2 Audio / Video

    als nächstes wollte ich mir ein paar MP3s anhören. zunächst dachte ich, es wäre ein Problem, dass die MP3s sich noch auf einer NTFS Festplatte befinden, aber SuSe hat während der Installation diese entdeckt und in das Linux Dateisystem integriert. unter dem Ordner Windows konnte ich auf diese Festplatten zugreifen (Hatte jedoch nur Lesezugriffe)
    Ich habe mich dann für einen Audioplayer im Startmenü entschieden. der Player nannte sich AMAROK und nutzt zur MP3 Wiedergabe den Kommandozielen player XINE
    Amarok gestartet, MP3 ausgesucht, auf Wiedergabe gedrückt - nichts passiert.
    Per Google fand ich heraus, dass die SuSe Installations CDs / DVDs aufgrund von Lizenzrechtlichen Gründen KEINE MP3 Unterstützung hat.

    Dieses Problem konnte ich Lösen (Achtung Zusammenfassung) , indem ich ALLE Multimediapakete in YAST ausgewählt und deinstalliert hatte. danach von Packman (dem Pakete "Dienst" für SuSe) die Pakete neu geladen und neu installiert hab.

    dazu gehörten auch der MPlayer, die W32 Codecs, der Xine, Kaffeine, Amarok und alle ihre abhängigkeiten, der XineGUI Player und der RMMS Player.

    nach dieser neuinstallation der Pakete von Packman, die diese Lizenzbeschränkunguzzle durch Verschieben von Blöcken löseen nicht haben, konnte ich MP3s WMVs AVIs und MPGs einwandfrei abspielen.

    5.3 DVD

    DVDs haben alle einen CSS kopeirschutz. Dieser kann am PC ohne die entsprechende Datenbank nicht abgespielt werden. weder mit einem Systemplayer (Xine/ Mplayer) noch mit einem unabhängigen Player wie VLC.
    Die meisten Windows PCs haben diese Datenbank aufgrund z.B. einer DemoVersion von PC Friendly oder PowerDVD ... schon im System. Linux hat dies nicht. Daher musste ich um DVDs abspielen zu können erst die DVDCSS Datenbank von Packmann nachinstallieren. Danach konnte ich auch geschützte DVDs abspielen.

    5.4 OpenGL Bildschirmschoner und NVidia Treiber

    Irgendwann wollte ich dann meinen Bildschirmschoner einrichten. Es waren eine menge Schoner vorinstalliert, vor allen die OpenGL-Schoner hatten es mir angetan. Das Problem war jedoch, dass sie nur sehr langsam liefen. Die Ursache lag darin, dass ich keinene geeigneten Grafikkartentreiber installiert hatte. Nachdem ich ein wenig gegoogelt hatte und dies herausgefunden hab konnte ich Nvidi.com als updatequelle auswählen und den Treiber genau wie ein Programm unter linux installieren.

    6. Spielen unter Linux
    7. Arbeiten unter Linux
    ... to be continued ?


    Fazit:
    Ein Umstieg von Windows auf Linux ist durch eine grafische Installation inzwischen sehr leicht. Viele Einstellungsmöglichkeiten lassen sich in SuSe per Yast vergleichbar der Systemsteuerung in Windows einstellen. Neue Software lässt sich innerhalb kurzer Zeit über Yast von Packman laden und installieren.

    Die Hardwareerkennung bleibt jedoch auch unter der 10.2 Version von SuSe problematisch. Wer nicht bereit ist viel zu lesen und etwas Menschenverstand mitbringt, wird sich mit Linux als umsteiger nicht anfreunden können,

    Enttäuscht bin ich von dem nicht enthaltenen Nvidia Treiber sowie der fehlenden MP3 Tauglichekeit.

    -

    Kommentare dazu dürfen gerne gegeben werden, wenn niemand etwas dazu zu sagen hat, bitte ich dies hier in den Tutorial Bereich zu verschieben.

    mfg spotting
     
  2. 4. Januar 2007
    AW: Erfarungsbericht eines Windows nutzers unter 20 Stunden Linux

    auf jeden fall schonmal danke für den thread, ich erkenne mich selbst wieder, als ich damals mein suse paket gewonnen(!!!) hab^^. wer über 'normalere' hardware verfügt, wie z.b. eine normale netzwerkkarte, über die man mit dem router verbunden ist, dürfte da schonmal weniger probleme haben. auch das problem der lizenzen konnte ich damals als völliger noob unter zuhilfenahme von google auf anhieb lösen (ich hatte gelesen, dass ich gstreamer installieren musste). naja, also hatte sich das problem auch schnell erledigt. zur grakaunterstützung: bei windows wird der treiber auchnet direkt installiert, was man daran merkt, dass nach der installation z.b. beim verschieben von fenstern lustige striche entstehen, also auch hier muss man erst die offiziellen treiber draufpacken. auch das mit dem 'auf dem desktop nur einmal klicken' ist einstellungssache, aber das nur nebenbei^^ zum thema spielen und arbeiten kann ich auch was sagen: openoffice+gimp stehen m$ office und ps in nichts nach, auch video- oder audiobearbeitung sind unter linux kein problem. spielen dagegen schon eher, sofern es sich nicht um ein auf linux portiertes spiel handelt oder gar ein extra für linux programmiertes spiel ist. wine und cedega sind zwar schön und gut, aber schaffen es leider auch nicht, ALLE spiele zum laufen zu bringen...mfg coach
     
  3. 4. Januar 2007
    AW: Erfarungsbericht eines Windows nutzers unter 20 Stunden Linux

    Meine Anfänglichen Versuche waren eigentlich auch so wie bei dir... Nur hab ich erst mal alles mit ner Virtuellen Maschine gestestet
    Dann gemerkt... OK
    Zwei Stunden später war mein OpenSUSE 10.1 installiert! Und stell dir vor Bei meiner Version gingen die MP3s auf meiner Platte wunderbar und der iPod wurde auch auf der Stelle erkannt!
    Ich denke, dass der Erfolg davon abhängig ist an welcher Distro man sich vergreift Es ist sicher leichter mit SUSE einzusteigen... Steigt man aber erst mal mit Debian oder sonst was dergleichen ein ist das schon alles einen Schritt schwerer

    Greetz
     
  4. 4. Januar 2007
    AW: Erfarungsbericht eines Windows nutzers unter 20 Stunden Linux

    es gibt unter opensuse sicher etwas vergleichbares wie unter ubuntu "easyubuntu" oder "automatix". scripte, die fehlenden multimedia- und treibersupport mit wenigen klicks nachinstallieren. hab mich nur ned drumgekümmert, das zu suchen ^^
     
  5. 6. Januar 2007
    AW: Erfarungsbericht eines Windows nutzers unter 20 Stunden Linux

    habe auch mit suse angefangen. ich hatte da nicht so viel glück mit wlan.. hab deutlich länger gesucht und bin unter anderem auch auf ndiswrapper gekommen. nach der sourceforge-seite wird mein chipsatz offiziell unterstützt und auf der seite gabs es sogar ein gutes tutorial dazu.. hat aber leider nicht gefunzt, hab in 8 verschiedenen foren nachgefragt und keiner wusste weiter..

    nach ner weile hatte ich die schnaze voll von linux ohne internet und hab mir einen DLan adapter gekauft (hier, kann ich nur empfehlen). war zwar nicht ganz billig aber das war es mir wert.

    später bin ich auf debian umgestiegen. da hatte ich probleme mit dem grafikkartentreiber. daraufhin bin ich auf fedora core 6 umgestiegen und bin jetzt sehr zufrieden damit. fedorawiki.de und fedorafaq.de haben mir dabei sehr geholfen.
     
  6. 7. Januar 2007
    AW: Erfarungsbericht eines Windows nutzers unter 20 Stunden Linux

    ganz netter bericht, aber allgemein wäre es ratenswert gewisse Anleitungen, etc. vor der Installation zu lesen. Dann hättest du dir z.B. die 5GB Fat32 Partition oder auch die Überraschung, dass Mp3s nicht auf Anhieb abgespielt werden können, gespart.

    Um auf ntfs auch schreiben zu können, gibt es mittlerweile eine sehr leichte Lösung. Ntfs-3g. Gibts in den Suse Dokus bestimmt auch ausführliche Anleitungen zu, ist nur als Stichwort gedacht um die Suche zu erleichtern.
     
  7. 7. Januar 2007
    AW: Erfarungsbericht eines Windows nutzers unter 20 Stunden Linux

    natürlich habe ich mich vorher etwas mit der materie auseinandergesetzt. nur fehlt mir dabei die möglichkeit zwischen "richtiger" und "falscher" aussage oder unter "guter" und "besserer" aussage zu unterscheiden.

    hinzukommt ein zweiter gravierender punkt. was nützt es mir, wenn ich eine anleitung lese in der begriffe verwendet werden, mit denen ich mich nicht auseinandersetzen kann. ich habe vor der linux installation nichts mit einer software wie ndiswrapper anfangen können.


    zum beispiel habe ich mich bei der frage nach ntfs unter linux mit diesem suchbegriff bei google informiert.

    [g]ntfs treiber für linux[/g]

    NTFS – Wikipedia
    das klingt für mich alles sehr vage und experiemtell. ich will und werde meine bestehenden daten, die auf ntfs gespeichert sind, nicht in gefahr bringen.
    hinzukommt ein zweiter faktor, was ist, wenn ich die daten auf ntfs mit der dvd die ich von suse habe nicht lesen und schreiben kann, und mein internet nicht funktioniert? dann wäre ich gezwungen gewesen das programm ndiswrapper auf cd/dvd zu brennen (nein, ich habe momentan keinen usb stick) da ich ansonsten keine möglichkeit gehabt hätte daten von ntfs zu linux zu bekommen.
     
  8. 7. Januar 2007
    AW: Erfarungsbericht eines Windows nutzers unter 20 Stunden Linux

    intressanter bericht =) hab aber auch schon ähnliche erfahrungen damit gemacht.
    nur war bei mir das problem den grafikkarten treiber zu installieren nach vielem hin und her hat es irgendwann geklappt.

    nun hab e ich windows und linux auf einer fstplatte und nutze beides je nach belieben
     
  9. 7. Januar 2007
    AW: Erfarungsbericht eines Windows nutzers unter 20 Stunden Linux

    Hm, für Leute die ebenfalls umsteigen wollen/ausprobieren wollen, könnte ich für Ubuntu folgendes empfehlen:

    http://easyubuntu.freecontrib.org/overview.html

    und für Suse das hier:

    Easysuse KDE-Apps.org
     
  10. 8. Januar 2007
    AW: Erfarungsbericht eines Windows nutzers unter 20 Stunden Linux

    Hey hey!

    hmmm überlege mir zur zeit ob ich auf linux umsteige, wegen dem ganzen windoof wga etc. gefi..

    aber habe da noch so ne frage an euch: kann mir einer sagen wo ich abchecken kann wie ich teste ob alle treiber für mein system es unter linux gibt und als jungfräulicher linuxbenutzer für mich die beste (einfachste) version davon ist??? suse hört sich da ganz gut an!

    Ebenfalls ob SFT und co. damit laufen???

    Auch habe ich gehört das wenn ich linux auf einer festplatte mit Win Xp pararell laufen lasse und dann linux enfernen möchte wird das schwierig bzw. wird windows beschädigt!

    Stimmt das??
     
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