Internet-Sucht: "Wie wandelnde Leichen"

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 14. Januar 2007 .

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  1. 14. Januar 2007
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. April 2017
    Tief liegende Augen, blasse Gesichtsfarbe, zitternde Hände: Rund eine Million Deutsche sind abhängig von Computer und Web. In schweren Fällen von Internet-Sucht hilft nur kalter Entzug.

    Berlin - "Sie sehen aus wie wandelnde Leichen", sagt Psychologe Andreas Koch von der Berliner Caritas. Er meint so genannte Internet-Junkies, die täglich 10 bis 15 Stunden im Netz hängen - ohne ausreichend zu essen, zu trinken oder sich zu waschen. Viele von ihnen leben von Hartz IV und haben sich aus dem realen Leben weitestgehend verabschiedet - bis die Telefongesellschaft schließlich den Anschluss sperrt.

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    {img-src: http://www.spiegel.de/img/0,1020,776642,00.jpg}

    Internet-Junkies: Nach drei bis vier Wochen Entzug wieder klar im Kopf​

    Und obwohl die Sucht nach Computerspielen, Chats oder Sex-Websites als so genannte substanzunabhängige Verhaltenssucht gilt, können die Betroffenen ähnliche Entzugssymptome wie Alkoholiker oder Drogenabhängige entwickeln, etwa wenn man ihnen den Netzzugang kappt, den Computer wegnimmt oder sie aus dem Internet-Café wirft.

    In leichten Fällen, sagt Koch, könnten die Betroffenen einen kontrollierten Umgang mit dem Netz erlernen - vor allem, wenn sie noch jung seien. Doch in Extremfällen sei "kalter Entzug" der einzige Weg, um die Süchtigen aus ihrer Scheinwelt ins reale Leben zurückzuholen. "Nach drei bis vier Wochen ohne Internet sind die Leute wieder klar im Kopf und fragen sich, was läuft eigentlich in meinem Leben falsch", sagt der Psychologe, der das "Café Beispiellos" der Berliner Caritas leitet.

    Therapiegruppe für Internet-Junkies

    Eigentlich wurde die Einrichtung ausschließlich für Glücksspielsüchtige gegründet, doch jetzt hat die Caritas wegen steigender Nachfrage auch eine neue Therapiegruppe speziell für Internet-Junkies ins Leben gerufen. Seit Oktober vergangenen Jahres wird einmal in der Woche eine angeleitete Gesprächsgruppe angeboten; außerdem gibt es die Möglichkeit zur Einzelbehandlung.

    Die Caritas bezahlt das Angebot aus einem eigenen Topf, weil eine Finanzierung über Krankenkassen oder Rententräger bisher nicht möglich ist. Dazu müsste Internet-Sucht als eigene psychiatrische Diagnose anerkannt sein. Doch die Experten streiten sich bereits seit Jahren, ob Online-Sucht tatsächlich eine eigene Krankheit ist, oder aber vielmehr ein Einzelsymptom, das andere Diagnosen verdeckt oder überlagert.

    Bert te Wildt, Mediziner der Abteilung Klinische Psychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hat unlängst 23 Internet-Süchtige einer ausführlichen Studie unterzogen. Bei 80 Prozent der Probanden, so te Wildts Ergebnis, habe sich ein depressives Syndrom herausgestellt, das auch schon vor der Internetabhängigkeit vorlag. Auch Angsterkrankungen und Persönlichkeitsstörungen entdeckte Wildt überdurchschnittlich häufig.

    Symptomwandel in der virtuellen Welt

    "Unsere Daten sprechen dafür, dass sich hinter pathologischer Internetnutzung bekannte psychische Störungen verbergen, die mit der Übersetzung in die virtuelle Welt einen Symptomwandel erfahren", heißt es in einer Mitteilung der Universität. Von einer diagnostischen Einordnung als Suchterkrankung hält te Wildt deswegen wenig. Manche Mediziner sehen das anders.

    Unumstritten dagegen ist, dass Sucht nach Computerspielen oder Sex-Websites kein Einzelfall mehr ist - und bereits nicht wenige Ehen gesprengt hat. Mehr als eine Million Internetnutzer in Deutschland zeigten verschiedenen Studien zufolge Anzeichen einer Internetsucht, berichtet die Caritas. Bei drei bis vier Prozent der etwa 32 Millionen deutschen Internetnutzer sei der Gebrauch des neuen Mediums zumindest problematisch.

    Zu ihnen gehören allerdings auch viele Jugendliche, die sich nur in einer vorübergehenden Phase ihres Lebens obsessiv Computerspielen widmen - und die nach Ansicht von Experten lernen können, bewusster mit dem Internet umzugehen. "Bei Jugendlichen ist Abstellen immer die letzte Lösung", sagt die ehemalige Internet-Süchtige Gabriele Farke, die in Buxtehude lebt. Sie berät Eltern und Jugendliche und hat mehrere Selbsthilfegruppen gegründet. Oft laufen die Kontakte mit Internet-Junkies jedoch monatelang nur anonym über Mails "Ich muss die Leute dort abholen, wo sie sind", sagt Farke realistisch.

    Die öffentlichen Diskussionen um Computerspiele wie "Counterstrike" oder "World of Warcraft", die jedes Mal nach Amokläufen in Schulen neu aufkommen, hält Gabriele Farke allerdings für verfehlt. Das Problem, meint die 49-Jährige, seien nicht die Spiele, sondern die Sucht danach. Und Bert te Wildt sieht in der Internetsucht nicht nur ein medizinisches, sondern ein soziologisches Problem: Immer mehr erwachsene Menschen suchten den depressiven Rückzug "in eine zumeist infantile digitale Fantasiewelt, um dort die Helden zu spielen, die sie im realen Leben nicht sein können."


    quelle: Spiegel Online
     
  2. 14. Januar 2007
    AW: Internet-Sucht: "Wie wandelnde Leichen"

    hm, is krass, also 10 - 15 stunden sinds bei mir (noch) nciht, zum glück, aba werden auch immer mehr, f***** rr zieht mich immer mehr rein, sry, aba is wirklich so..... leider..... wenn jetzt dann wärmer wird hab ich mir schon ganz fest vorgenommen viel draußen zu sein und sport zu betreiben, hab echt ein paar pfündchen zugenommen und bin schiri und da kann ich mir das nicht gefallen lassen..... naja...... ich find is echt n schweres problem so ne internet sucht... hoffentlich schaff ich ncoh "zu entkommen"....
     
  3. 14. Januar 2007
    AW: Internet-Sucht: "Wie wandelnde Leichen"

    cool, dan bin ich doch kein Internet-Junkie, ich dachte immer ich wäre süchtig, ich bin so im durchschnit am tag ca. 5 stunden im internet, ich dachte das wäre schon zu viel, aber dan bin ich erleichtert also 10-15 stunden habe ich bis jetzt wirklich nur an wenigen tagen geschafft. aber seit ich bei rr bin, bin ich noch mehr internet abhängiger ;(, es gibt keinen tag an dem ich hier nicht poste. aber naja, was will man machen...
     
  4. 14. Januar 2007
    AW: Internet-Sucht: "Wie wandelnde Leichen"

    Lol
    So schlimm?

    Kenn eien der is schon echt extrem, der schaut immer als hätte er ne wand vor sich, sehr komisch.
    Nur dass so viele menschen internetsüchtig sind..
    sowas ist existenzbedrohend, das finde ich schade.
    leute die nen beruf im inet haben oder gut mit ebay handeln denen denke ich bringt sowas viel.
     
  5. 14. Januar 2007
    AW: Internet-Sucht: "Wie wandelnde Leichen"

    tja war eine Zeit lang auch mehrere Wochen 12-16h Nonstop am PC,zum Glück habe ich es geschafft dieser Sucht einigermaßen zu entkommen
    Mit dieser Chatsucht die manche haben ist echt nicht zu spaßen !
     
  6. 15. Januar 2007
    AW: Internet-Sucht: "Wie wandelnde Leichen"

    Schreckliche Sache das Ganze...

    Bei Jugendlichen die bei den Eltern leben gibts ja meist noch jemand, der dagegen arbeitet...
    Ansonsten kann nur gesagt werden dass diese Leute eben wirklich hilfe brauchen...
    denn es ist verdammt schwer von sowas loszukommen besonders wenn man eh nicht grade glücklich über seinen Lebenslauf (HARTZ IV) ist...

    Ich merk dass ja schon an mir, dass ich oft lieber einfach am PC sitze als wegzugehn oder sonstigen Aktivitäten nachzukommen... aber ich gehe noch in die schule, treffe oft meine kumpels unternehme was mit denen, gehe mienen hobbys nach, engagiere mich in div. vereinen
    All das hält einen in der Realität aber wenn das auf einmal wegfällt oder nur noch am Computer besteht?

    Ich denke viele, vorallem auf solchen Boards, in den verschiedenen Szenen (ob das jetzt Warez, GFX, WOW, oder anderes ist) sollten sich mal Gedanken darüber machen wie das bei ihnen aussieht und ob sie evt. nicht etwas ändern möchten und sogar Hilfe dabei brauchen könnten.

    Auch andere in der Szene können dabei ja helfen, indem sie denjenigen motivieren mal etwas zu tun!
     
  7. 15. Januar 2007
    AW: Internet-Sucht: "Wie wandelnde Leichen"

    Ja is echt so ich häng schön so 8 Stunden vor dem PC aber ich kann noch immer raus und habs neulich sogar 1 woche komplett ohne PC geschafft
    Und rausgehen macht doch auch Spaß einen saufen etc....
    Aber ihc kenne da schon Leute die haben sich echt ihr komplettes Leben zerstört, die wohnen aber weit weit weg...
    Die brauchen echt mal nen strikten Entzug aber naja was kann man machen.

    mfg
     
  8. 16. Januar 2007
    AW: Internet-Sucht: "Wie wandelnde Leichen"

    hmm hatte ne phase da war ich ab und an 24 stunden am pc und hab dann so 6 stunden geschlafen und dann wieder vorn pc ^^...

    naja jetzt war ich erstma 3 wochen lang nicht mehr im internet weil mei pc hin war ^^ ( nur so 20 min pro tag )... naja für mich ist normal 3 stunden am tag...
     
  9. 16. Januar 2007
    AW: Internet-Sucht: "Wie wandelnde Leichen"

    Früher war ich von 9 uhr Morgens bis 12 uhr abends am PC , das die ganzen Ferien ;D

    Und 90% davon CS gespielt^^
    Dann Guild Wars gekauft , und das hab ich am tag 8 stunden gezockt.
    Naja...ich denke ich war kurze Zeit auch süchtig , aber diesen Leuten , sollte man einfach mal ein Mädchen vor die Nase setzen
    So wars bei mir auch xD

    Jetzt bin ich nur noch wegen RR , ICQ etc. am PC ;D
     
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