Größter europäischer eBay-Powerseller insolvent

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von Mr.X, 19. Januar 2006 .

  1. 19. Januar 2006
    Link:

    Einer der größten eBay-Händler, die Qentis Holding GmbH, musste am vergangenen Mittwoch Konkurs anmelden. Mit einem Umsatz von 3,6 Millionen Euro zählte der Verkäufer zu einem der umsatzstärksten ganz Europas.
    Der Verkäufer handelte nicht nur mit Sportartikeln aller Art, er ließ sogar Eigenmarken in Asien für sich anfertigen. Von der Insolvenz sind mehr als 50 Mitarbeiter betroffen. Betroffene Kunden sollten den eBay-Käuferschutz in Anspruch nehmen.
     
  2. 19. Januar 2006
    lol sowas ist natürlich .....

    scheint wohl wieder ne folge von vielen kleinen flaschen eintscheidungen gewessen zu sein die zum ende führten.

    wenn man so ein kleines netzwerk aufgebaut hat dann solltem an doch vorsichtig damit umgehen...

    naja für die Mitarbeiter tut es mir ganz besonders leid...

    mfg Soulrunner
     
  3. 19. Januar 2006
    Qentis-Konkurs betrifft rund 1000 Kunden

    Die Wiener Qentis Holding GmbH, Europas größter eBay-Verkäufer, hat am gestrigen Mittwoch Konkurs angemeldet. Qentis-Geschäftsführer Michael Marcovici schätzt, dass etwa 1000 Kunden geschädigt sein könnten – sie hätten bereits bezahlt, aber noch keine Ware erhalten. Eine kleine Hoffnung gibt es nur für Käufer geringwertiger Waren. Der Masseverwalter habe angedeutet, dass er unter Umständen den Versand jener Waren gestatten werde, bei denen der im Rahmen einer Liquidierung erwartete Erlös die Kosten des damit verbundenen Aufwands nicht deckt. Betroffen sind außerdem Mitarbeiter, Investoren, Lieferanten und Kreditgeber.

    Bisher habe Qentis rund sieben Prozent aller Umsätze als Provisionen an eBay zahlen müssen, "bei stark steigender Tendenz". Bei etwa 20 Millionen Euro Umsatz via eBay macht das alleine für 2005 rund 1,4 Millionen Euro aus. Aufgrund zunehmender Konkurrenz hätte mehr und mehr Geld für auffallende Platzierungen der Angebote ausgegeben werden müssen, und die Handelsplattform habe selbst ihrem größten europäischen Kunden keinen Rabatt gewährt. "Wir haben als Marktplatzbetreiber weder Einblick in die Geschäftszahlen der über eBay gewerblich Handel Treibenden noch die Kontrolle über die Unternehmungen unserer Nutzer", nahm der Sprecher von eBay Österreich, Joachim M. Guentert, Stellung, "Aus diesem Grund ist es uns grundsätzlich nicht möglich, die drohende Insolvenz eines professionellen eBay-Verkäufers frühzeitig zu erkennen oder gar zu verhindern." Qentis werde nicht mehr als registriertes Mitglied geführt, Käufer habe man bereits informiert.

    "Der Konkurs ist nicht durch das operative Geschäft bedingt", betonte Marcovici gegenüber heise online, "Vor drei Wochen war noch keine Rede von Überschuldung." Am Dienstag sei jedoch nachträglich die Finanzierung der Expansion des Unternehmens weggebrochen. Seit Sommer habe Qentis mit der Mezzanin Finanzierungs AG, einem Investor und Banken über die Bereitstellung von je 1,5 Millionen Euro verhandelt. Die Mezzanin-Finanzierung, von der auch die Bankkredite abhängig waren, sei aufgrund von Verzögerungen bei der Implementierung eines SAP-Systems vor einem halben Jahr noch nicht zustande gekommen. Der Investor, der auch ein Lieferant von Qentis war, "hat vorgestern von seinem Recht Gebrauch gemacht, die investierten 1,5 Millionen Euro zurückzuverlangen" und habe außerdem die Rückstellung von bereits gelieferten Waren gefordert. Da dies die Insolvenz verursacht habe, werde nun rechtlich zu klären sein, ob diesen Forderungen nachzukommen ist, so Marcovici. Je nach dem würde die Überschuldung etwa 1 bis 2,5 Millionen Euro betragen, die Summe der Passiva belaufe sich auf etwa acht Millionen Euro. "Sobald Sie Konkurs angemeldet haben, ist natürlich das Warenlager viel weniger Wert", so der niedergeschlagene Geschäftsführer, "Und aus allen Richtungen kommen Leute mit obskuren Forderungen. Aus kleinen Geschäften wollen sie Hunderttausende an Schadenersatz." Die nicht aktive Qentis Trading Services GmbH ist nicht vom Konkurs betroffen, die Tochterfirmen der Holding seien ebenfalls untätige Gesellschaften.

    Marcovici und sein Geschäftspartner Davies Guttmann, ein ehemaliger Staatsmeister im Bridge, haften für die Qentis-Kredite persönlich. Sie sorgten sich nun in erster Linie um die geschädigten Kunden und hofften auf die Käuferschutzleistungen von eBay und PayPal. "Leider verstehen viele Kunden nicht, warum wir ihnen die Waren nicht schicken, die wir am Lager haben. Das ist streng verboten, sobald Insolvenz vorliegt. Wenn wir da etwas versenden, machen wir uns strafbar." Etwa 10 bis maximal 15 Prozent der Kunden hätten via PayPal bezahlt. Die außerhalb des deutschen Sprachraums geltende Einschränkung, wonach der PayPal-Schutz nur bei hervorragender Bewertung des eBay-Kundenkontos greife, ist Marcovici neu. Aber auf PayPal ist der Geschäftsführer sowieso nicht gut zu sprechen. Es habe immer wieder Probleme mit Zahlungsabwicklungen gegeben.


    quelle: heise online
     
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