Das Ende der Fragezeichen

Dieses Thema im Forum "Sport und Fitness" wurde erstellt von flatterman, 25. Januar 2006 .

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  1. 25. Januar 2006
    Schon oft wurde dieser so genannte Mythos St. Pauli beschrieben. Weil Fußball am Millerntor zu Hamburg so anders ist als überall sonst im Lande, musste man sich auch nicht wundern, als Werders Trainer Thomas Schaaf über die zu erwartende Taktik des Gegners sprach, auf welchen sein Team heute Abend um 20.30 Uhr im DFB-Pokal-Viertelfinale trifft.Schaaf sagte nämlich über die Paulianer: "Sie werden sich hinten ’reinstellen und wild nach vorne stürmen."

    Klingt paradox und umschreibt dennoch trefflich die Ausgangslage. Die Drittligisten und allein schon deswegen krassen Außenseiter werden gegen Werder nicht das Spiel bestimmen wollen. Sie werden lauern - aber sowie einer von ihnen an den Ball gelangt, werden diesem sowie den restlichen Spielern des FC St. Pauli Flügel wachsen. Wegen der einzigartigen Fans, wegen dieser Brodelstimmung.Werder werde es deswegen gar nicht so leicht haben, sagt Schaaf. Ein holperiger Platz öffne dem Zufall Tür und Tor.

    Der Platz sei in keinem guten Zustand. "Uneben und tiefgefroren", meldet die St. Pauli-Pressestelle. So sähe es derzeit aus. Nur in den Strafräumen versuchen Gartenbau-Experten mittels Heizstrahlern und Planen, eine weiche glatte Fläche herbeizuzaubern. "Vielleicht ist nicht viel anderes möglich, als lange Bälle zu spielen", vermutet Thomas Schaaf.Danach sagt er, dass ihm das alles aber "wurscht" sei. Beide Team hätten zu gleichen Teilen unter den Bedingungen zu leiden. Und diese legendär zu nennende Stimmung auf den Rängen? Ja Mensch, viele seiner Jungs hätten auch schon vor 80 000 Leuten gespielt und: "Das ist doch besser als vor 300 Leuten aufzulaufen, wo man jedes Husten hört."

    Dass die Bedingungen wurscht sind, kann Schaaf auch deswegen so locker in den Presseraum hineinsagen, weil auch seine Zuhörer sich noch gut an Werders letztes DFB-Pokal-Viertelfinale erinnern können. Der Außenseiter (Bayern-Amateure) wähnte sich im Vorteil, weil in München an der Grünwalder Straße auf einem vereisten und zugeschneiten Boden gespielt wurde. Doch auf dem fußballfeindlichen Geläuf sah Werders Spiel immer noch nach Fußball aus. Die Amateure bekamen sich und den Ball und auch das Spiel überhaupt nicht in den Griff. Sie verloren 0:3. Die allgemeine Ausgangslage scheint somit geklärt - in den Personalfragen hielt sich Thomas Schaaf traditionell bedeckt.

    Nur soviel: "Es gibt jetzt keine Fragezeichen mehr". Wem es in den drei Wochen der Vorbereitung nicht gelang, sich in die A-Elf zu spielen, schafft es nun auch nicht mehr. Auf diese Art war so auch die einzige Personalfrage beantwortet, die sich die Zuhörer im Presseraum gestellt hatten: die Torwartfrage. Leider nur indirekt. Schaaf sagte, er wisse noch nicht, wann er die Entscheidung fälle - und grinste dabei so ausführlich, dass jeder wusste: die Entscheidung ist schon gefallen ist.

    Tim Wiese sagte gestern übrigens, der Trainer habe noch nichts gesagt, und er, Wiese, gehe nach seiner guten Vorbereitung davon aus, dass er spiele. Andreas Reinke entzog sich der Nachfrage durch den alten Trick, er müsse jetzt schnell in die Kabine, und komme gleich wieder heraus. Er kam nicht. Schaaf hatte noch gesagt: "Ich will Ihnen die Spannung nicht nehmen."Darum ist auch die folgene Angabe ohne Gewähr: Im Werder-Tor steht heute am Millerntor der ehemalige St. Pauli-Spieler Andreas Reinke.











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