Tod im eigenen Haus

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von xxxkiller, 11. März 2007 .

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  1. 11. März 2007
    Magdeburg (ddp-lsa). In Sachsen-Anhalt sterben in jedem Jahr mehrere hundert Menschen bei Unfällen im Haushalt oder Garten. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes kamen im Jahr 2005 insgesamt 285 Personen bei häuslichen Unfällen ums Leben. In den Jahren 2004 und 2003 waren es 262 beziehungsweise 297. Betroffen sind vor allem alte Menschen. So waren knapp 82 Prozent der 2005 bei oder infolge von Hausunfällen Getöteten 55 Jahre und älter.

    Deutlich größer dürfte die Zahl der Verletzten sein, wozu jedoch keine statistischen Daten vorliegen.
    Weil es keine gesetzliche Pflicht zur Erfassung von Hausunfällen gibt, werden auch keine Informationen dazu gesammelt. Es gebe keinen speziellen Grund, warum dies erfasst werden sollte, erklärte das Gesundheitsministerium in Magdeburg.

    Und so können sich Experten nur auf Schätzungen stützen: «Wir gehen davon aus, dass bundesweit pro Jahr etwa 2,7 Millionen Unfälle im häuslichen Bereich passieren», sagt Susanne Woelk, Geschäftsführerin der «Aktion das Sichere Haus» (DSH). Die DSH ist ein von Versicherungen getragener Verein, der über Unfallgefahren im Haushalt informiert.

    Ursache für solche Unfälle sei meist Unachtsamkeit. Vor allem ältere Menschen überschätzten auch ihre Kräfte. «Da werden Gardinen aufgehängt oder Heimwerkerarbeiten erledigt, obwohl man dazu nicht mehr die nötige Konstitution hat.» Die Palette der häuslichen Unfallopfer reiche «vom Baby, das vom Wickeltisch fällt, bis zur Oma, die von der wackeligen Leiter stürzt».

    Auch die Dortmunder Statistikerin Annelie Henter, die für die Bundesanstalt für Arbeitsschutz mehrere Studien über Hausunfälle angefertigt hat, verweist auf Verhaltensfehler als Ursachen von Unfällen. «Das Sicherheitsverhalten im Betrieb, das dort gepflegt und kontrolliert wird, wird zu Hause oft einfach ignoriert», sagt sie. «Da steigt man dann eben auf einen Stuhl und stellt noch eine Fußbank darauf, um einen Blumentopf vom Schrank zu holen.»

    Susanne Woelk vermutet, es sei "offenbar in Deutschland politisch nicht gewollt, dass Hausunfälle erfasst werden. In Österreich sei dies möglich. Dort müssten Unfallstationen und -kliniken die Ursachen von Unfällen mit abfragen. Oder die Erfassung scheitert am Geld: Die letzte Studie des Bundesamtes für Arbeitsschutz stammt aus dem Jahr 2000, danach fehlten nach Angaben von Annelie Henter die Mittel für neue Erhebungen. Und so findet derzeit nur Eingang in die Statistiken, wer zu Hause tödlich verunglückt. In Sachsen-Anhalt waren dies im Zeitraum von 2000 bis 2005 insgesamt 1687 Menschen.

    Quelle: yahoo.de
     
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