Todesurteil in Florida: Deutscher kämpft um sein Leben

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von kRiScHeR, 9. Februar 2006 .

  1. 9. Februar 2006
    Ein zum Tode verurteilter Deutscher kämpft vor dem höchsten Gericht Floridas um sein Leben. Er heißt Dieter Riechmann und ist wegen Mordes unter besonders heimtückischen Umständen verurteilt, was nach Floridas Gesetzen die Todesstrafe rechtfertigt. Der Häftling selbst behauptet, dass er unschuldig ist, aber so etwas kommt in solchen Fällen häufig vor, und weder die Staatsanwaltschaft noch die Geschworenen, die ihn schuldig sprachen, haben ihm geglaubt.

    Aber jetzt könnte der heute 61 Jahre alte Häftling eine neue Chance erhalten. Das höchste Gericht des Staates will sich mit seinem Fall beschäftigen und darüber entscheiden, ob er einen neuen Prozess erhält. Bereits an diesem Donnerstag ist vor dem Gericht in Tallahassee eine mündliche Verhandlung angesetzt. Den Richtern liegt ein über 100-seitiges Papier der Verteidigung vor. Darin erklären Anwältin Terri Backhus und ihr Team, dass ihr Mandant unschuldig und zum Opfer einer ganzen Serie von krassen Fehlern, Verstößen und Täuschungen bei den Ermittlungen und dann im Prozess geworden sei. Verwiesen wird unter anderem auf inzwischen widerrufene Falschaussagen und neue Zeugen.

    Lebensgefährtin mit Kugel im Kopf

    Es geschah am Abend des 25. Oktober 1987, als Riechmann mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Kersten Kischnick, einer Prostituierten, in Florida Urlaub machte. Das Paar genehmigte sich in einem Restaurant in Miami je sechs Cocktails, die beiden seien bester Stimmung und sichtlich angetrunken gewesen, sagen Kellner. Wenig später ein völlig anderes Bild: Riechmann hält an einer Straße einen Polizeiwagen an. «Hilfe, o mein Gott, mein Mädchen», schreit er. Auf dem Beifahrersitz in seinem eigenen Auto liegt die blutende Kersten mit einer Kugel im Kopf.

    Riechmanns Schilderung: Auf dem Heimweg ins Hotel habe er sich verfahren und angehalten, um einen Passanten - einen Schwarzen - nach dem Weg zu fragen. Der habe plötzlich eine Waffe gezogen und geschossen. Er, Riechmann, sei dann in Panik mit Kersten, deren Zuhälter er war, davon gerast. Eine halbe Stunde sei er durch die Gegend gefahren, um eine Polizeistreife zu finden.

    Diese Darstellung kommt den US-Ermittlern mehr als merkwürdig vor. Sie vermuten sofort, dass Riechmann selbst der Mörder war und finden im Zuge ihrer Untersuchungen im deutschen Lörrach, dem Wohnort des Paares, auch den Hinweis auf das mögliche Motiv: Versicherungspolicen im Wert von damals fast 1,8 Millionen Mark. Der Bezugsberechtigte im Fall von Kischnicks Tod: Riechmann.

    Im August 1988 spricht ihn eine Jury schuldig, im November folgt das Todesurteil. Riechmann geht in die Berufung und erreicht 1996 einen Teilerfolg. Das Todesurteil - nicht aber der Schuldspruch - wird wegen Verfahrensfehlern bei der Beratung des Strafmaßes ausgesetzt, unter anderem, weil die Anklage positive Zeugenaussagen über Riechmann unterschlagen hat.

    Quelle
     
  2. 11. Februar 2006
    Also das klingt ja sehr merkwürdig...wieso sollte der Mann die ***** gerade in Florida umbringen, wenns dort die Todesstrafe gibt? Das wär bei uns ja mit wesentlich weniger "Risiko" gegangen!

    Aber man kann ja nie wissen...vlt. haben die beiden gerade gestritten, weil die ***** mit irgendwem nicht ins Bett wollte, und daraufhin hat er sie erschossen...
     
  3. 12. Februar 2006
    Naja glaube kaum das er es nicht war.
    Der dachte bestimmt das wenn er dem Gericht was von einem Schwarzen als Mörder erzählt glauben die ihm das schon. Und das mit wen Wertpapieren ist wie ich finde auch ein Indiz.
    In Deutschland wäre man auf sowas doch gleich aufmerksam geworden.
     
  4. 12. Februar 2006
    da kam doch gestern nacht ne reportage auf phoenix oder? Ich hab sie gesehn und das was die Staatsanwaltschaft mit einem Kronzeugen gemacht hat war echt unter aller Sau, ich hätte nie gedacht, dass das in den USA passieren kann: sie haben einem ehemaligen Gefängnisinsassen Geld und Freiheit versprochen, wenn er gegen den Angeklagten aussagen würde, nur sollte der Gefängnisinsasse etwas aussagen was er nie gehört hat und heute auch bestätigt dass er es nie gehört hat!
     
  5. 16. Februar 2006


    Klingt wirklich sehr merkwürdig, kann mich da nur anschließen.
     
  6. 16. Februar 2006
    Auch wenn es etwas skrupellos klinkt, wenn der Mann wirklich für die Tat verantworlich war und er auch noch so dämlich war und sie in einem Land mit, wo die Todesstrafe erlaubt ist verübt hat, dann befürworte ich es eigentlich, wenn man ihn umlegt. Denn mit solchen Schwerverbrächern werden täglich so viele Steuergelder vergäudet.

    Mfg.:marcik:.?(
     
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