Marode Kasernen, ausgelaugte Truppe

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von locke der boss, 20. März 2007 .

  1. 20. März 2007
    Übervoll und heruntergekommen: So lautet das Urteil des Wehrbeauftragten Robbe über den Zustand vieler Bundeswehr-Kasernen. Zudem moniert er die Überbelastung des Sanitätsdienstes und die Unterbezahlung vieler Soldaten.

    Berlin - Der Wehrbeauftragte des Bundestags, Reinhold Robbe, hat heute in Berlin Parlamentspräsident Norbert Lammert seinen neuen Jahresbericht übergeben. Viel Gutes ist darin nicht zu lesen. Robbe führt unter anderem zahlreiche Beschwerden aus der Truppe über den Zustand von Kasernen in Westdeutschland auf. "Das Hauptproblem ist die Unterfinanzierung, die sich an vielen Stellen sichtbar macht. Seit Jahren etwa wird an den Kasernen nichts richtiges mehr gemacht", sagte Robbe. Der Zustand vieler Kasernen in Westdeutschland ist mangelhaft. Viele Gebäude seien überbelegt und renovierungsbedürftig.

    Hinzu komme, dass viele Soldaten über ihre persönliche finanzielle Situation klagten: "Zwei Drittel von ihren gehören zu den unteren Einkommensgruppen." Robbe empfahl, die Anforderungen an die Truppe nicht ständig auszubauen. "In jedem Einzelfall gilt es zu prüfen, ob die Bundeswehr zu stark belastet oder gar überfordert ist", meinte der SPD-Politiker.

    Robbe beklagt zudem eine hohe Belastung des Sanitätsdienstes. Bereits vor einem Jahr hatte Robbe mitgeteilt, dass durch den Einsatz vieler Bundeswehrärzte im Ausland die medizinische Versorgung der Soldaten in den Heimatstandorten zu kurz komme. Der NDR berichtet, Sanitätsoffiziere der Bundeswehr planten, gegen die Bundesrepublik Deutschland zu klagen. Grund sei die hohe Zahl an Überstunden im Zuge der zunehmenden Belastung durch Auslandseinsätze und Personalmangel in den Bundeswehrkrankenhäusern. Der Deutsche Bundeswehrverband unterstütze die Klage.

    Der Vorsitzende des Forums Sanitäts-Offiziere, Wolfgang Petersen, sagte dem Sender: "Das Maß ist voll. Viele Sanitätsoffiziere haben zum Teil weit mehr als 1000 Überstunden in den vergangenen zwei bis drei Jahren leisten müssen. Als Ausgleich müsste die Bundeswehr den Betroffenen in Einzelfällen bis zu einem Jahr frei geben." Bislang schweige die Sanitätsführung aber dazu, wie sie die hohe Zahl an Überstunden auszugleichen gedenke. Der Oberarzt am Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz kündigte eine Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland an. Ein Anwalt sei bereits eingeschaltet.

    Heute Vormittag will Robbe die traditionelle Studie über die Mängel in der Bundeswehr auch dem Verteidigungsausschuss und danach den Medien vorlegen. Er äußerte sich auch zu dem Fall der Rekrutenmisshandlung in einer Kaserne im münsterländischen Coesfeld, der seit gestern vor Gericht verhandelt wird. Er bezeichnete den Vorfall als Einzelfall. In dieser Dimension gebe es auch im neuen Jahresbericht für 2006 nicht einen annähernd vergleichbaren Vorfall, sagte Robbe der Chemnitzer "Freien Presse". Dennoch sei von den Soldaten auch im vergangenen Jahr eine Reihe von Beschwerden über entwürdigende Behandlungen von Rekruten eingegangen.

    Das Verteidigungsministerium will auf die Kritik Robbes am Zustand vieler westdeutscher Kasernen mit Sanierungsarbeiten reagieren. Das kündigte der Parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Christian Schmidt, im "Kölner Stadt-Anzeiger" an. "Es ist in der Tat so, dass das Hauptaugenmerk zuletzt auf die neuen Bundesländer gelegt worden ist", sagte Schmidt. "Dabei ist in den alten Bundesländern ein Nachholbedarf entstanden. Dieser Nachholbedarf soll nun im Rahmen des finanziell Möglichen befriedigt werden. Der Wehrbeauftragte rennt offene Türen ein."

    Gute Nachrichten verbreitet das Ministerium heute für Wehr- und Zivildienstleistende. Verteidigungsminister Franz Josef Jung wolle den Sold im kommenden Jahr erhöhen, meldet die Hannoversche "Neue Presse". Außerdem werde der Minister die Aufstockung seines eigenen Etats verlangen. Die Zeitung zitierte einen Ministeriumssprecher mit den Worten, man wolle die Erhöhung des Solds bei den Haushaltsberatungen im Herbst als Argument für eine Aufstockung des Etats einbringen. Wie hoch die Sold-Erhöhung ausfallen solle, sagte der Sprecher nicht. Der Bundeswehrverband plädiert für eine Aufstockung von derzeit durchschnittlich 7,20 Euro auf 9,20 Euro am Tag. Zuletzt war der Wehrsold 1999 erhöht worden.


    mfg locke der boss

    ich finde das net lustig wenn ihr die antworten löscht hahaha seid ihr cool
     
  2. 3. April 2007
    AW: Marode Kasernen, ausgelaugte Truppe

    meine kaserne geht eigentlich... hmm die ausgelaugte truppe.. hmm ja wir ham nich allzu viel zu tun. trinken ziemlich viel und putzen gelegentlich.. :tongue:
     
  3. 3. April 2007
    AW: Marode Kasernen, ausgelaugte Truppe

    Ich war Zivi und weiß warum !!

    Und wenn nen Krieg kommt bin ich erstmal fein raus.
     
  4. 4. April 2007
    AW: Marode Kasernen, ausgelaugte Truppe

    Ich finds nicht so schlimm, dass die Kasernen verkommen. Wer braucht die schließlich?
    Die Bundeswehr sollte sich doch lieber Gedanken über eine Elitearmee machen als diese Massenabfertigung weiterzuführen.

    Viel schlimmer ist es, dass Schulen, Kindergärten usw verkommen.
     
  5. 4. April 2007
    AW: Marode Kasernen, ausgelaugte Truppe

    Ich muss nach Coesfeld wo die Typen misshandelt wurden..... Aber die wurde 2000 saniert also habe ich da doppelt glück^^
     
  6. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.