Geheimdienste befürchten Anschläge von Al Qaida auf das Internet

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 30. März 2005 .

  1. 30. März 2005
    30. März 2005 Die Geheimdienste befürchten Anschläge der islamistischen Terrororganisation Al Qaida auf westliche Computernetze. Der britische Anti-Terrorchef David Omand ließ auf einer internen Informationsveranstaltung des inländischen Geheimdienstes MI5 vor kurzem in London wissen, es gebe „konkrete Befürchtungen, daß ein Anschlag der Al Qaida auf das Internet bevorsteht”.


    Bei kürzlich festgenommenen islamistischen Terroristen seien „sehr gute technische Fähigkeiten festgestellt worden, das Web als Waffe zu benutzen”. Da „tut sich etwas”, äußerte sich Omand besorgt. Die Terroristen seien dabei, ihre „technischen Fähigkeiten auszubauen”.

    Neue Angriffsweisen der Terroristen

    Aus deutschen Geheimdienstkreisen wurden am Mittwoch in Berlin die britischen Angaben und Befürchtungen „bestätigt”. Ein Cyber-Angriff könnte weltweit für die elektronische Infrastruktur „unabsehbare Folgen bringen”, sagte ein Experte des Bundesnachrichtendienstes (BND) der Nachrichtenagentur ddp.

    Mit Blick auf die verheerenden Terrorangriffe von Al Qaida am 11. September 2001 in Amerika meinte der Nachrichtenfachmann, es gebe Hinweise, „daß die Terroristen dabei sind, sich neue Angriffsweisen auszudenken”. Mit „globalen Attacken” aus den internationalen Datennetzen könnten die Terroristen beispielsweise die Energieversorgung, die Telekommunikation, die Verkehrssysteme sowie den Bahn- und Flugverkehr lahm legen. Regierungs- und militärische Schaltstellen, Polizei und Rettungseinrichtungen könnten ausgeschaltet werden. „Alles hängt, wie man weiß, heutzutage für uns von einer einwandfrei funktionierenden Informationstechnik ab”, betonte der BND-Experte.

    Schily: Deutschland insgesamt gut geschützt

    Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hatte bereits vor geraumer Zeit darauf aufmerksam gemacht, „daß wir mit Computerangriffen rechnen müssen”. Nach den Terroranschlägen in Amerika vor vier Jahren seien die Bemühungen zur Sicherung der IT-Infrastruktur in Deutschland deutlich verstärkt worden. Besonders das „Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik” (BSI) in Bonn beschäftige sich intensiv mit allen Fragen der IT-Sicherheit.

    Der Minister kritisierte allerdings, daß viele deutsche Unternehmen zu wenig in ihre IT-Sicherheit investierten. Das betreffe sowohl die notwendige Schulung des Personals als auch die Hard- und Software. Insgesamt sei jedoch Deutschland auf dem Gebiet des Internets „gegen Zugriffe von außen gut geschützt”, hatte Schily unterstrichen.

    „Folgen wie der Angriff auf die Twin Towers”

    Experten verwiesen darauf, daß es in Frankfurt am Main einen Knotenpunkt für das Internet gibt, in dem die Leitungen aller Netzwerkbetreiber zusammenlaufen. Hier sei ein neuralgischer Punkt, der „besonders vor Terroranschlägen geschützt werden muß”, wurde erläutert. Die amerikanische Regierung bemüht sich seit dem 11. September 2001 nachhaltig darum, die Computernutzer vor Angriffen der Terroristen zu schützen.

    Das Heimatschutzministerium in Washington bietet kostenlos Warnhinweise auf Computerviren und -würmer an. Wer sich bei dem System anmeldet, wird per E-Mail vor Computerviren gewarnt. Man kann auch Hinweise zum Schutz vor einer Infizierung erhalten. Der amerikanische Sicherheitsexperte Howard Schmidt deutete beim Hinweis auf die Gefahren für die Computersysteme die Möglichkeit an, daß Terroristen zum Beispiel durch Computermanipulationen sogar Fluttore von Staudämmen öffnen könnten. Das könnte ”genauso schlimme Folgen haben, wie der Angriff auf die Twin Towers in New York", hatte Schmidt geschildert.

    quelle: FAZ.NET
     
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