Nazivergleich: Auszeit für Londons Bürgermeister

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von kRiScHeR, 24. Februar 2006 .

  1. 24. Februar 2006
    er Londoner Bürgermeister Ken Livingstone ist wegen des Vergleichs eines jüdischen Reporters mit einem Aufseher in einem Nazi-Konzentrationslager für vier Wochen vom Dienst suspendiert worden. Die Strafanordnung wurde am Freitag von dem zuständigen Disziplinarausschuss für Behörden in England verhängt. Die Suspendierung gilt vom 1. März an.

    Das Gremium befand, dass Livingstone mit der Äußerung sein Amt in Misskredit gebracht habe. "Seine Behandlung des Journalisten war unnötig taktlos und beleidigend", hieß es in einer Erklärung des Ausschusses. Der für umstrittene Äußerungen berüchtigte Bürgermeister hatte bei einer früheren Anhörung bereits zugegeben, dass er Oliver Finegold, einen Reporter der Londoner Zeitung "Evening Standard", im Dezember 2004 mit einem KZ-Aufseher verglichen hatte. Livingstone habe das selbst dann nicht zurückgenommen, als ihm klar wurde, dass der Beleidigte Jude war, kritisierte der Disziplinarausschuss nun.

    Entschuldigung abgelehnt

    Der Politiker hatte es seinerzeit selbst nach heftiger Kritik jüdischer Organisationen abgelehnt, sich zu entschuldigen. Er habe Journalisten seit 25 Jahren grob angefahren und werde dies auch weiter tun, erklärte er. Der Bürgermeister, der wegen seiner mitunter sehr linken Ansichten von Londonern "der rote Ken" genannt wird, war 2004 wieder Mitglied der Labour Party von Premierminister Tony Blair geworden, nachdem er vorher ausgetreten war. Zu seinen besonders umstrittenen Ansichten gehörte eine Erklärung vom November 2003 über US-Präsident George W. Bush: "Bush ist die größte Bedrohung für das Leben auf diesem Planeten, die wir wahrscheinlich je gesehen haben."

    Quelle
     
  2. 24. Februar 2006
    Man sollte im öffentlichen Leben NIEMALS Juden beleidigen , etw. mit Nazzis vergleichen oder so beleidigen.

    Es gab einen deutschen Politker , der einmal gesagt hatte das juden nicht frei von schuld sind
    -> ich glaub er musste zurücktretten.

    Das Thema ist sehr sensibel zu behandeln , da leute lieber überreagieren als nichts zu tun.

    Hätte England nicht gehandelt , hätte jeder gesagt die vertreten die gleich aussage.

    Das hätte den ruf gesamt englands runtergezogen und das will man nunmal vermeiden also tut man lieber was
     
  3. 24. Februar 2006
    is ja richtig das er verklagt wurde, aber das der reporter jude ist spielt doch keine rolle finde ich.
     
  4. 24. Februar 2006
    Richtig, was der Reporter für eine Religion hat ist völlig zweitrangig. Es gibt Sachen, die man einfach nicht sagt, da ist es auch scheiß egal, ob man im öffentlichen Leben steht oder nicht. Und gerade bei solchen Leuten - die ja auch noch einen gewissen Vorbildcharakter haben - darf man sowas nicht durchgehen lassen.
    Also ich finde eine Bestrafung angemessen, eigentlich sogar zu milde, denn in ein paar Monaten werden es wieder alle vergessen haben, so wie es ja leider oft ist...

    greez
    dings
     
  5. 26. Februar 2006
    Wenn er die ganze Zeit etwas extremistische Ansichten hat, wie kann er denn dann überhaupt Londons Bürgermeister werden? Bei einer so großen Stadt?
    Ich finde, er sollte das Amt gar nicht mehr antreten dürfen. In einer solchen Position müsste man doch diese einfachen Regeln beherrschen!
     
  6. 26. Februar 2006
    doch ich denke, dass das der eingentlich ausschlaggebende punkt ist. wäre er nicht jude würde die öffentlichkeit nicht so sensibel auf nazivergleiche reagieren...

    wisst ihr ihr noch als bill clinton fast aus dem amt geflogen wäre aufgrund seiner affäre mit monica lewinsky? warum geilen sich die leute an so was so sehr auf, dass jemand dadurch seinen posten verlieren kann, aber wenn jemand jüdische reporter mit nazis vergleicht, dann wird der jenige für ganze vier wochen suspendiert....
    vier wochen sind bestimmt unglaublich schmerzhaft...

    ich glaube in dieser welt sind einige prioritäten falsch gesetzt wurden...

    greetz KABio
     
  7. 26. Februar 2006
    Umstrittene Äußerungen heißt nicht unbedingt extremistisch.
    Aber die Sache ist doch auch die, dass sowas so schnell wieder vergessen wird. Es wird wohl bei der nächsten Wahl wieder keinen mehr interessieren, was er mal für einen Vergleich gebracht hat, weil andere Dinge viel viel wichtiger sind. Das ist doch in der Politik im Grunde immer so und das menschliche Gedächnis ist einfach nicht so super...

    MfG
    bernie
     
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