[Konsole] MotorStorm - Test der Schlammschlacht

Dieses Thema im Forum "Konsolen" wurde erstellt von tuffi007, 20. April 2007 .

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  1. 20. April 2007
    MotorStorm - Test der Schlammschlacht

    Wer den Kauf einer PS3 ins Auge gefasst hat, der dürfte wohl auch noch bestens zwei der sehenswertesten Trailer in Erinnerung haben, welche auf der vorletzten E3 gezeigt wurden. Neben „Killzone 2“ machte besonders „MotorStorm“ von sich reden, welches von den Entwickler der erfolgreichen Rallye-Serie „WRC“ stammt. Während Fans noch sehnsüchtig auf erstes wirkliches In-Game-Material von „Killzone 2“ warten, sieht man das fertige Ergebnis von „MotorStorm“ bereits zum Launch der neuen Sony-Hardware vor sich. Zwar erreicht der Titel optisch nicht das Niveau des damaligen Videos, aber kann trotzdem überzeugen. Wie der Titel nun aber letztlich in den Läden steht, klären wir in unserem Bericht der EU-Version.




    Nur zwei Spielmodi, doch diese haben es dafür in sich

    Das Intro-Movie von „MotorStorm“ geisterte ja bereits einige Zeit vor dem Release des Titels im Internet herum und zeigte bereits grob was einen erwartet, ebenso natürlich Videos der japanischen Version, welche allerdings ohne einen Online-Modus dahergekommen ist. Geschichtlich gibt es hier natürlich nicht viel zu erwähnen, schließlich geht es um ein brachiales Offroad-Rennspektakel. Allerdings dürften die meisten Spieler vom ziemlich dünnen Hauptmenü hingegen eher negativ angetan sein. In den Optionen lassen sich diverse Musik- und Soundoptionen ändern und natürlich auch die Steuerung, wahlweise kann man auch durch Bewegung des Controllers sämtliche Fahrzeuge über die Pisten jagen, was mit ein wenig Übung sogar relativ brauchbar funktioniert. Sobald der Schwierigkeitsgrad hingegen stark anzieht, sollte man dann doch wieder auf das klassische Setup via Analogsticks zurückgreifen.

    Doch um nicht bereits vor zu greifen kommen wir zu den Spielmodi zurück, diese sind leider allerdings ebenso schnell abgehakt wie die Story, denn es gibt nur einen Modus, neben der Chance auf Online-Duelle. Somit gibt es keinerlei Chance auf Einzelrennen, Zeitrennen oder dem Multiplayer-Modus an einer PS3 gegen Freunde. Nun aber genug mit der Kritik fürs erste, denn „MotorStorm“ kann dafür in eben diesen beiden Spielmodi sehr überzeugen und das auch über viele Stunden hinweg. Daher widmen wir uns nun auch erst einmal ausführlich dem „Festival“ in Monument Valley, denn in diesen Events und dem genannten Standort spielt „MotorStorm“. Zu Beginn ist die Auswahl an Fahrzeugen der einzelnen Klassen noch ziemlich beschränkt, gleiches gilt für die Anzahl an Turnieren an denen ihr Teilnehmen könnt. Doch durch das erfolgreiche Beenden der Festivals schaltet ihr nach und nach immer mehr Rennen und Vehikel frei.




    Die Qual der Wahl, schnell und wendig oder aber lahm und stabil?

    Insgesamt bietet das Offroad-Rennspiel zwölf verschiedene Strecken an, das ist zwar nicht sonderlich viel, allerdings fährt sich jede Strecke mit einem Fahrzeug einer anderen Klasse auch wirklich total unterschiedlich. Was sich nach einem eher billigen Werbespruch anhört um den geringen Umfang zu rechtfertigen ist aber vollkommen wahr, denn „MotorStorm“ schafft es wirklich das man jedes Rennen individuell anders erlebt, während man etwa mit Trucks durch den Schlamm in der Mitte heizen kann muss man mit schnellen Rennwagen über möglichst gerade Gelände fahren, vorausgesetzt man möchte schnell und lebend am Ziel angelangen.

    In den Festivals fährt man meistens über vier verschiedene Pisten, die Zielsetzung ist dabei ganz klar der erste Platz, allerdings kommt man auch mit einer Platzierung unter den ersten drei voran. Als nächstes steht die Auswahl des gewünschten Boliden an, meistens sind jedoch die Klassen die zur Auswahl stehen vorab eingeschränkt. Nur selten besteht die Möglichkeit aus allen verfügbaren Fahrzeugklassen auswählen zu können. Grundsätzlich stehen aber sieben unterschiedliche Typen zur Auswahl, darunter fallen etwa Motorräder, LKWs, Rallye-Wagen und Buggys. Während man natürlich auf einem Motorrad sehr schnell unterwegs ist und auch mit der Wendigkeit keinerlei Probleme hat ist dieses dafür aber anfällig was Unfälle betrifft und davon gibt es in „MotorStorm“ wirklich jede Menge. Wie bereits angesprochen muss man die Taktik für jede Strecke immer auf das eigens eingesetzte Fahrzeug anpassen, es bringt nichts mit einem Rallye-Auto über holprige Abschnitte der Strecke zu brettern, denn so verliert man schneller als einem lieb ist die Kontrolle über den eigenen Wagen und kann eine der beeindruckenden Wiederholungen genießen, in welchem das eigene Auto in Stücke zerfällt.

    Jede Fahrzeugkategorie bietet davon ab auch noch unterschiedliche Vehikel, mit der Zeit spielt man auch noch weitere frei, diese unterscheiden sich allerdings auch nicht nur optisch, weshalb man hier nicht immer nur stur nach dem eigenen Geschmack des Äußeren seine Wahl treffen sollte. Schafft man etwa später einfach die geforderte Platzierung nicht kann es wirklich hilfreich sein, auch einmal zu einem Vehikel zu greifen, welches einem vom Design her eher weglaufen lassen würde als darin Platz zu nehmen. Zu bedenken gibt es aber auch, dass alle Fahrzeuge mit Fantasienamen daherkommen und nicht etwa lizenzierte Wagen geschrottet werden.




    Fliegen kann so schön sein, wenn da nicht die unsanfte Landung wäre

    Sämtliche Rennstrecken von „MotorStorm“ sind in der Wüstenlandschaft angesiedelt, mal geht es durch enge Felsbrocken hindurch, wo auch nur ein einziger Fehler schnell zu einem unsanften Aufprall führen kann und auf anderen Strecken droht dafür der Abgang über die diversen Klippen. Jede Piste birgt haufenweise Gefahren für jede Fahrzeugklasse und lässt sich aufgrund der meist großen Breite und Möglichkeiten auf sehr viele verschiedene Arten bewältigen. Hat man in den ersten zwei Stufen der Festivals meist noch keinerlei große Schwierigkeiten ändert sich dies allerdings ziemlich schlagartig ab der dritten. Von hier an gilt es wirklich die Strecken fast auswendig zu lernen und mit dem gewählten Fahrzeug die ideale Route herauszufinden, ansonsten sieht man die Konkurrenten nur noch von hinten.

    Somit lässt sich auch klar sagen, dass der Launch-Titel mit der Zeit auch alles andere als leicht zu bewältigen ist. In den erwähnten späteren Events muss man praktisch so oft nur irgendwie möglich auf den Boost der Boliden zurückgreifen. Hier muss man allerdings aufpassen, dass man diesen nicht zu lange einsetzt, ansonsten macht es auch wieder Boom und der eigene Fahrer fliegt von seinem Bike herunter. Auch auf die Hilfe der Handbremse wird man hin und wieder zurückgreifen müssen um die Strecken gut bewältigen zu können.

    Ähnlich wie bei den Spielmodi ist auch die Auswahl der Ansichten ziemlich eingeschränkt, während man im damaligen Trailer grandiose Cockpit-Aussichten genießen konnte, bietet die nun vorliegende Version lediglich eine Außenperspektive sowie eine Motorhauben-Ansicht bei entsprechenden Fahrzeugen. Letztere liefert zwar im Grunde das bessere Spielerlebnis, allerdings der Schwierigkeitsgrad dadurch noch einmal höher und bei manchen Beschädigungsarten teilweise auch überhaupt nicht mehr nutzbar bzw. das Sichtfeld vollkommen verdeckt.

    Neben all diesen Dingen machen aber auch die Unfälle einiges an Atmosphäre aus, hier setzt nun eine sehenswerte Slowmotion ein und präsentiert eine sehenswerte Physik. Überhaupt wirkt sich alles auf das eigene Fahrzeug aus, Schlamm bedeckt den Wagen ebenso wie Staub, leichte Beschädigungen lassen den Boliden nach und nach immer mehr auseinander fallen. Nachteil all dieser schönen Effekte ist natürlich das man sich nach diesen Szenen oftmals am Ende des Feldes oder zumindest deutlich weiter hinten im 20er-Feld wieder findet.




    Explosionen, Nirvana und Online-Duelle

    „MotorStorm“ bleibt zwar letztlich eine gute Ecke hinter dem damaligen Video zurück, trotzdem weiß das Spiel optisch durchaus einen guten Eindruck zu hinterlassen. Was zum großen Teil aber auch an der wirklich gelungen und erwähnten Physikengine liegt, welche wirklich sehenswerte Bilder auf den heimischen Bildschirm zaubert. An Texturen, Schlammeffekten und dem Lichteinsatz gibt es ebenfalls wenig zu meckern, zwar könnte alles sicher noch etwas besser sein, für einen Launch-Titel überzeugt das Spiel aber allemal.

    Passend zu dem sehr rabiaten Verhalten der KI präsentiert sich auch die Musikkulisse. Während bereits die Explosionen und Motorengeräusche überzeugen können, bringen die Musikstücke von namhaften Gruppen wie „Nirvana“, „Queens Of The Stone Age“, „Slipknot“ und vielen weiteren noch weitere Atmosphäre auf die Piste und verhelfen dem Titel damit zu einem Spitzenplatz im Bereich Musik und Sound.

    Wer von der harten KI die Nase voll hat kann sich dem Online-Modus von „MotorStorm“ zuwenden. Hier lassen sich nach belieben eigene Spiele erstellen oder aber anderen Schlachten im Schlamm beitreten. Online besteht vor allem die Motivation darin, seinen Rang zu verbessern und letztlich den Titel „Gott“ zu erreichen, was allerdings viel Zeit in Anspruch nehmen dürfte.



    Fazit
    Mit „MotorStorm“ liefern die „Evolution Studios“ einen wirklich gelungen Launch-Titel ab. An der Optik gibt es wahrlich nichts auszusetzen, das Spiel zeigt bereits ansatzweise was später mit der PS3 möglich sein wird. Die Phsyikengine, das Schadenssystem und die spektakulären Slowmotion-Szenen tragen mitsamt der rockigen Musik weiterhin zur gelungen Atmosphäre bei. Was aber den Titel wirklich besonders macht sind die wirklich verschiedenen Arten in welcher man die Strecken angeht und dies nur aufgrund einer anderen Fahrzeugklasse. Wer hier nicht mit denkt der wird früher oder später auf der Strecke bleiben. Sony hat bereits angekündigt, dass man später weitere Inhalte zum Download anbieten möchte, bisher ist davon allerdings noch nichts zu sehen. Daher muss man trotz allem positiven auch die negativen Dinge erwähnen. Dazu zählen die geringe Streckenanzahl und ebenso die langen Ladezeiten bei der Fahrzeugauswahl, es vergehen durchaus einige Sekunden nur um den Wagen zu wechseln was durchaus ein wenig nervt.

    Der letzte Kritikpunkt ist die fehlende Vielfalt an Spielmodi, lediglich ein Spielmodus existiert neben den Online-Rennen, dies ist einfach zu wenig und somit bleibt einem nicht einmal die Möglichkeit zu jeder Zeit etwa mit der Wunschklasse eines Fahrzeugs auf einer bestimmten Strecke ein paar Runden zu drehen. Hoffen wir das die Entwickler vielleicht in Zukunft in dieser Hinsicht noch per Download etwas Abhilfe schaffen, auch eine wirklich brauchbare Cockpit-Perspektive wäre sehr sinnvoll gewesen. Trotzdem bleibt „MotorStorm“ aber ein durchaus sehenswertes und spielerisch sehr gelungenes Spiel zum Launch der PS3.

    Pro und Contra
    + gelungene Optik
    + sehenswerte Crash-Wiederholungen
    + extrem unterschiedliche Fahrzeuge & Klassen
    + packende Musikuntermalung von namhaften Bands

    - wenig Strecken
    - nur ein Spielmodus für Singleplayer&Multiplayer
    - lange Ladezeiten


    Systeminfo
    480p
    720p
    Dolby Digital 5.1
    Online-Multiplayer 2-12


    Features
    SIXAXIS-Bewegungssensitiv
    Havok-Physikengine
     
  2. 20. April 2007
    AW: MotorStorm - Test der Schlammschlacht

    close weil keine quelle.
     
  3. Video Script

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