USA ließen China bei Raketentest gewähren

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von Schmidt, 23. April 2007 .

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  1. 23. April 2007
    23. April 2007
    USA ließen China bei Raketentest gewähren

    Die US-Regierung hat von den Vorbereitungen für den umstrittenen chinesischen Raketentest im Januar gewusst und nichts dagegen unternommen, wie Medien berichten. Der gezielte Abschuss eines Satelliten im All hatte internationale Kritik ausgelöst. Washington warf Peking damals vor, durch den Test amerikanische Satelliten zu gefährden.

    Wie die "New York Times" am Montag berichtete, verschwieg die Regierung allerdings, dass sie von US-Geheimdiensten längst über die Vorbereitungen in der Testanlage Songlin informiert worden war. Hochrangige Berater von Präsident George W. Bush hätten über einen formellen Protest beraten, bevor die Regierung entschieden habe, nicht einzuschreiten.
    Nun stelle sich die Frage, ob sich die Bush-Regierung eine Chance verpasst habe, China daran zu hindern, eine neue Stufe in seiner militärischen Entwicklung zu erreichen, so die Zeitung.
    Die USA seien offensichtlich der Ansicht gewesen, dass sie gegen ein so umfassendes chinesisches Militärprogramm nichts ausrichten könnten. Hätte Washington dagegen protestiert, hätte Peking zudem erfahren, inwieweit die USA in die Militärplanung der Volksrepublik eingeweiht seien.
    Unabhängige Experten sind wie Jeffrey G. Lewis von der New America Foundation sind jedoch der Ansicht, dass die USA durchaus Möglichkeiten gehabt hätten, den Raketentest zu verhindern. China selbst habe lange auf ein Abkommen gegen Waffen im Weltraum gedrängt, hieß es. Die Bush-Regierung habe sich darauf aber nicht einlassen wollen, um die amerikanischen Raketenabwehrsysteme im All weiterentwickeln zu können.
    Die USA hatten der "New York Times" zufolge auch vorab von zwei früheren Tests des chinesischen Anti-Satellitensystems im Juli 2005 gewusst. Bei keinem dieser beiden Versuche trafen die Raketen aber ihr Ziel. Beschwerden der USA an die Adresse Pekings blieben aus. Die USA hatten zuletzt 1985 von einem F-15-Jagdbomber eine Rakete gegen einen Satelliten gelenkt.
    Beratungen über Weltraumschrott abgesagt

    Die chinesische Führung verzichtete unterdessen auf ein für diese Woche geplantes internationales Treffen in Peking, auf dem das Problem Weltraumschrott diskutiert werden. Seit dem Abschuss kreisen im All etwa 1600 Teile des zerstörten Satelliten, die Raumschiffe gefährden können.
    Weit mehr Sorge als der Weltraumschrott bereiten den USA aber offensichtlich die weiteren strategischen Pläne Chinas. Geheimdienst-Experten vermuten, dass eine Rakete entwickelt wird, die bereits im kommenden Jahr eine Bedrohung für US-Bildsatelliten sein könnte.
    Im Pentagon geht man davon aus, dass China damit Vorkehrungen für den Fall einer militärischen Konfontation mit Taiwan treffen wolle. Die USA sollten daran gehindert werden, Bilder zu gewinnen, auf deren Grundlage sie ein Eingreifen in den Konflikt planen könnten. (N24.de, nz)

    Quelle: http://www.n24.de/politik/article.php?articleId=115754&teaserId=117666
     
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