Sun bringt Video-Server mit Streaming-Switch und Terabyte-Hauptspeicher

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von absolut|wuwa, 26. April 2007 .

  1. 26. April 2007
    Das Sun Streaming System (Codename: Streamstar) hat Suns Mitgründer Andy Bechtolsheim schon vor Jahren bei seiner früheren Firma Kealia entworfen, bevor diese von Sun übernommen wurde. Insgesamt vier Jahre hat er mit etwa 70 Getreuen getüftelt – jetzt ist das Video-Kraftpaket marktreif. Dazu wurden vier Storage-Server vom Typ Fire X490 und ein Fire X4500 mit dem neu konzipierten, so genannten Video Streaming Switch Sunfire X4950 in ein gemeinsames Rack integriert.

    Das System ist speziell für den Einsatz in den optischen Netzen bei Telekommunikationsanbietern gedacht. "Genau dort wird Videoleistung gebraucht, denn die Telcos müssen ihr schrumpfendes Telefongeschäft durch neue Angebote ausgleichen," sagte Bechtolsheim zur Verkaufsstrategie. Kernstück ist die X4950-Videopumpe, die über 16 Netzwerkports Daten aus den Storage-Servern ansaugt und dann aus seinem Hauptspeicher von zwei Terabyte direkt über das Telecom-Netz in die DSL-Leitungen der Verbraucher pumpt.

    Bis zu 160.000 simultane Streams im Unicast-Verfahren mit einer Kapazität von je 2 Megabit pro Sekunde bewältigt der Video-Server nach Suns Angaben. Damit sind Videobilder für Großbildschirme in Standardauflösung (SD) darstellbar. Für hochauflösende Filme (HD) wird etwa die vierfache Übertragungsleistung benötigt – entsprechend verringert sich die Zahl der gleichzeitig bedienten Streams um den Faktor vier. Streamstar unterstützt die Videoformate MPEG-2 und H.264 (MPEG-4).

    Sun beziffert die Anschaffungskosten auf knapp 50 Dollar pro unterstütztem SD-Videostream. Bechtolsheim sieht darin ein attraktives Angebot für AT&T und Co., die ihre Investitionen durch den Verkauf von Video-on-Demand-Diensten innerhalb weniger Monate refinanzieren könnten. Das sei allerdings nur dort möglich, wo der Betreiber den gesamten Stream bis zum Internet-Zugang des Endkunden kontrolliere, sagte Bechtolsheim. Deshalb mache Streaming-on-demand für Videoportale wie Bittorrent oder Youtube auch wenig Sinn, da ohnehin ein Kabel- oder Telecomdienst die Daten zum Zuschauer liefere, erklärte der Netzwerkpionier.

    Auf dem Tribeca Film Festival in New York wird am Mittwoch erstmals ein solcher Sun-Server vorgeführt. Ab Anfang Mai werden die Systeme dann von Sun selbst sowie Netzwerksausrüstern wie Nortel und Alcatel angeboten. Bechtolsheim glaubt an ein gewaltiges Marktpotenzial, da Endkunden auf die Flexibilität des Internet-basierten TV warten würden. Bisher hätten die technischen Möglichkeiten aber nicht ausgereicht, um ein breites Publikum zu wirtschaftlichen Kosten zu erreichen.

    Jedoch dürfte die Nachfrage derzeit nicht allzu gewaltig sein. Zahlreiche Hürden stehen im Weg, bevor Telco-Firmen wirklich attraktive und umfangreiche Videodienste anbieten können. Wirklich breitbandige Internet-Zugänge sind insbesondere in den USA (dem mit Abstand größten Videomarkt) nur bei einem Bruchteil der Haushalte vorhanden. Der Ausbau von Glasfasernetzen wird derzeit vor allem in Ballungsräumen betrieben, verschlingt dabei aber Milliardensummen. Hinzu kommen ungeklärte Fragen zu Erwerb, Lizenzierung und Schutz der Inhalte. "Wir haben hier eine mehrjährige Story vor uns", räumte Bechtolsheim denn auch ein. Sein Vorbild habe er aber in dem US-Videoverleih Netflix gefunden – man müsse nur "Netflix im Internet" werden, um den gesamten Heimvideomarkt zu erobern. Der kalifornische DVD-Versand verfügt über einen Katalog von 75.000 Titeln, die Abonnenten per Post zugeschickt werden. "Das gesamte Netflix-Angebot hat auf einem unserer Server-Racks Platz", betonte Bechtolsheim. "Und wir machen auch noch den Briefträger überflüssig."

    QUELLE

    Schon ziemlich beeindruckend was ein einziger Server speichern können soll, aber noch heftiger finde ich die 2TB Ram.

    Gruß

    wuwa
     
  2. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.