IT-Experte rät Berlin zu Umstellung auf Linux

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von rainman, 3. Mai 2007 .

  1. 3. Mai 2007
    Prof. Bernd Lutterbeck kritisiert Pläne des Berliner Senats

    Das Land Berlin könnte seine IT-Ausgaben erheblich senken, wenn es seine Behördencomputer auf Linux oder andere Open-Source-Software umstellen würde. Zu diesem Ergebnis kommt eine Netzeitung.de vorliegende Expertise des Instituts für Wirtschaftsinformatik der Technischen Universität Berlin. Diese wird auch bei der für Donnerstag den 3. Mai 2007 geplanten Expertenanhörung im Berliner Abgeordnetenhaus Thema sein.
    Open-Source-Software habe "in nahezu allen wissenschaftlich untersuchten Fällen langfristig zu Einsparungen geführt", heißt es in dem Papier von Professor Bernd Lutterbeck, der auch als Experte im Abgeordnetenhaus vertreten sein wir. So hätten beispielsweise Befragungen der Fraunhofer Gesellschaft ergeben, dass "Kostensenkungen von bis zu 50 Prozent" möglich seien. Schätzungen zufolge betragen die IT-Ausgaben in der Berliner Verwaltung etwa 250 Millionen Euro pro Jahr.

    Die Expertise nennt als weitere Vorteile der Open-Source-Nutzung die Unabhängigkeit von Microsoft-Vorgaben bei der Lizensierung und dem zyklischen Update von Software sowie die "Stärkung regionaler Wertschöpfung". Von einer Open-Source-Strategie profitieren demnach vor allem kleine und mittlere IT-Unternehmen aus der Region. Sie übernehmen für die Verwaltungen in der Regel Dienstleistungen wie Programmierung, Konfiguration oder Anpassung von Open Source Software an spezifische Bedürfnisse, sowie die Unterstützung in der Einführungsphase und späteren Support.

    Das im Auftrag der Berliner Grünen erstellte Papier soll am Donnerstag bei einer Expertenanhörung im Berliner Abgeordnetenhaus präsentiert werden. Es knüpft an einen bereits seit Jahren dauernden Streit über die Computer in den Berliner Verwaltungen an: Sollen die Rechner in den Behörden mit den Betriebssystemen des Softwarekonzerns Microsoft laufen, oder sollen sie so schnell wie möglich auf das kostenfreie Betriebssystem Linux umgestellt werden?

    Der Aufforderung des Berliner Parlaments, eine Open-Source- IT-Strategie für die Hauptstadt zu entwerfen, entzog sich der Senat bisher mit dem Verweis auf den bestehenden "Open-Systems-Ansatz". In einem vom Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit und Innensenator Ehrhart Körting (beide SPD) unterzeichneten Papier, das Netzeitung.de vorliegt, heißt es dazu: Die von den Abgeordneten angemahnte Migration hin auf freie Software "widerspricht den der IT-Strategie zu Grunde liegenden Zielen und erscheint dem Senat [...] als nicht marktkonforme, technologisch und insbesondere wirtschaftlich nicht vertretbare Maßnahme". In seinen Konsequenzen sei der Beschluss der Abgeordneten daher so "nicht umsetzbar".

    Beim IT-Experten Lutterbeck stößt diese Position des Senats auf Unverständnis. "Die Reflektion des Open Source Themas [...] bleibt an der Oberfläche", konstatiert der Professor in seiner Expertise. "Der Senat hat so keine erkennbare verwaltungspolitische Strategie formuliert." Im Gegenteil: In Berlin fehlt es nach Lutterbecks Ansicht "an klaren politischen Zielvorgaben für den IT-Einsatz in den Verwaltungen".

    Dabei zeigen die Erfahrungen aus Verwaltungen in ganz Deutschland, dass die Umstellung von Microsoft-Software auf Open Source nicht nur machbar, sondern auch technisch sinnvoll ist. Die Stadt München ist ein Beispiel dafür. Wilhelm Hoegner ist Leiter der städtischen IT Münchens und ebenfalls zur Anhörung nach Berlin geladen. Hoegners Migrationsprojekt "LiMux" erlangte 2003 deutschlandweite Beachtung, als der Microsoft-Chef Steve Ballmer vergeblich versuchte, die Münchner Linux-Pläne zu verhindern. Im letzten Jahr begann nun die endgültige Umstellung der städtischen Rechner auf Open-Source-Software. (Netzeitung.de)

    Quelle:http://www.golem.de/0705/52034.html
     
  2. 3. Mai 2007
    Berlins Bürgermeister Wowereit will nicht auf Linux umsteigen

    Berlins Bürgermeister Wowereit will nicht auf Linux umsteigen
    Berlin gerät zunehmend in die Kritik, weil es trotz immenser Finanzprobleme eine enorm teure IT-Infrastruktur betreibt und die Migration zu freier Software verschleppt hat.
    Laut einer der Netzeitung.de vorliegenden Expertise des Instituts für Wirtschaftsinformatik der Technischen Universität Berlin könnte das hochverschuldete Land Berlin seine IT-Ausgaben um bis zu 50% senken, sollten die Behördenrechner auf Linux umgestellt werden. Die IT-Ausgaben der Berliner Verwaltung liegen z.Z. bei etwa 250 Millionen Euro pro Jahr.

    In einem vom Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit und Innensenator Ehrhart Körting (beide SPD) unterzeichneten Papier heißt es dazu: Die von den Abgeordneten angemahnte Migration hin auf freie Software »...widerspricht den der IT-Strategie zu Grunde liegenden Zielen und erscheint dem Senat [...] als nicht marktkonforme, technologisch und insbesondere wirtschaftlich nicht vertretbare Maßnahme«.

    Im Dezember 2005 hatte das Berliner Parlament beschlossen, von Microsoft zu Open Source zu migrieren. Getan hat sich seither nichts. Nun geraten die Versäumnisse der Verwaltung hart in die Kritik. Den Grünen zufolge gibt es einen riesigen Investitionsstau. Die Verwaltung habe im IT-Bereich gleich mehrere Züge verschlafen und sei so weit im Rückstand, dass eine Open-Source-Migration vor 2010 kaum realistisch sei.

    Am heutigen 3. Mai findet daher eine Anhörung zu Open Source in der Berliner Verwaltung statt, in der der zuständige Staatssekretär Freise den Parlamentariern und der Berliner Öffentlichkeit Rede und Antwort stehen muss. Auf der Anhörung soll auch Wilhelm Hoegner vom Limux-Projekt aus München sprechen. Er soll die überall in Deutschland gemachten Erfahrungen bekräftigen, dass Open Source nicht nur machbar und technisch sinnvoll ist, sondern auch die lokale IT-Industrie stützt.

    Information: www.netzeitung.de


    quelle: Pro-Linux News
     
  3. 3. Mai 2007
    AW: IT-Experte rät Berlin zu Umstellung auf Linux

    mhpf, raffs irgendwie nich, jeder der einigermaßen vernünftig is bzw. intensiv im internet ist benutzt linux aber eine landesregierung sträubt sich!
    mfg
     
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