Regierung setzt Deutschland auf Diät

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von Schmidt, 4. Mai 2007 .

  1. 4. Mai 2007
    04. Mai 2007
    Regierung setzt Deutschland auf Diät

    Bei Deutschlands Übergewichtigen sollen bis 2020 an Gewicht verlieren. Bis dahin will die Regierung das Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Deutschen nachhaltig verbessern und die Zunahme von Übergewicht bei Kindern stoppen. So lautet das Ziel des kommende Woche von Verbraucherminister Horst Seehofer erwarteten "Nationalen Aktionsplans", wie die Onlineausgabe des Magazins "Stern" berichtet. Bei der Bundes-Diät setze die Politik auf Freiwilligkeit, Verbote seien nicht geplant, heißt es in dem Bericht.

    Ein Sprecher Seehofers schränkte jedoch ein, es stehe noch nicht endgültig fest, ob sich der CSU-Politiker tatsächlich wie geplant am Donnerstag im Bundestag im Rahmen einer Regierungserklärung zu dem Thema äußern werde. Darüber hinaus gab das Ministerium keine Stellungnahme zu dem Bericht ab.
    Dagegen skizzierte der Parlamentarische Verbraucherstaatssekretär Peter Paziorek (CDU), es gehe um Prävention, Information, um die Menschen mitzunehmen. In den Kantinen solle gesünderes Essen auf den Tisch kommen, sagte der CDU-Politiker der Nachrichtenagentur dpa. Dies soll mit Verbänden, Betrieben und Gewerkschaften umgesetzt werden. In diesem Jahr stellt das Ministerium laut Paziorek 380.000 Euro für gesunde Ernährung in Kindertagesstätten zur Verfügung.
    Bundesverbraucherminister Horst Seehofer (CSU) stellt seinen Aktionsplan Ernährung in der kommenden Woche im Kabinett vor. Ein Entwurf ist schon im Umlauf. Die Online-Ausgabe des "Stern" beruft sich in ihrem Bericht jedenfalls auf ein Eckpunktepapier "Gesunde Ernährung und Bewegung - Schlüssel für mehr Lebensqualität" von Ernährungs- und Gesundheitsministerium. Die gesetzten Ziele könnten demnach nur erreicht werden, "wenn der Ernährungszustand nachhaltig verbessert und mehr Bewegung dauerhaft in den Alltag integriert wird", heiße es in dem neunseitigen Dokument. Von konkreten gesetzlichen Maßnahmen oder Verboten sei nicht die Rede.
    Das Eckpunktepapier solle als Grundlage für die Erstellung des "Nationalen Aktionsplans zur Prävention von Fehlernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht und damit zusammenhängenden Krankheiten" dienen, heißt es weiter. Die Eckpunkte werden demzufolge am kommenden Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossen. Am Donnerstag soll Seehofer sie vorstellen. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) werde diese Erläuterungen im Bundestag nach bisheriger Planung "ergänzen", heißt es laut "Stern" aus ihrem Haus.
    In dem Eckpunktepapier steht dem Bericht zufolge auch, die Notwendigkeit für einen Aktionsplan ergebe sich aus der Tatsache, dass in Deutschland derzeit rund 37 Millionen Erwachsene und rund zwei Millionen Kinder und Jugendliche übergewichtig oder adipös seien. 45 Prozent der Erwachsenen seien körperlich zu wenig aktiv, auch bei Kindern und Jugendlichen nehme die "körperliche Fitness" ab.
    "In unserer Gesellschaft findet zu wenig Bewegung im Alltag statt, und Sportangebote erreichen viele Zielgruppen kaum", wird zitiert. Die Kosten durch ernährungsbedingte Krankheiten beliefen sich auf 30 Prozent aller Gesundheitskosten, somit auf über 70 Milliarden Euro jährlich.
    Derweil startete das bundesweite Projekt "Gesunde KiTas - Starke Kinder" des Vereins "Plattform Ernährung und Bewegung. Unter der Schirmherrschaft von Minister Seehofer und Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen will der Verein den Angaben zufolge in 50 Kindertagesstätten ein neues, ganzheitliches Konzept erproben, das Vorschulkinder frühzeitig in Richtung ausgewogener Ernährung und viel Bewegung erziehen soll. (nz/AP/dpa)

    http://www.n24.de/politik/article.php?articleId=117294&teaserId=119345
     
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