Planet Merkur: Harte Schale, weicher Kern

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von Schmidt, 4. Mai 2007 .

  1. 4. Mai 2007
    04. Mai 2007
    Planet Merkur: Harte Schale, weicher Kern

    Der Kern des Planeten Merkur ist zumindest teilweise flüssig. Das ergaben Radarmessungen US-amerikanischer Astronomen. Bislang war man davon ausgegangen, dass kleine Planeten wie Merkur nach ihrer Entstehung schnell auskühlen und ihr Inneres erstarrt. Die Signale lassen jedoch auf Bewegung im Kern des sonnennächsten Planeten schließen.

    Das Team um Jean-Luc Margot von der US-amerikanischen Cornell University hat starke Radarsignale zur Oberfläche des Planeten gesendet. An jeweils zwei Stellen auf der Erde, die etwa 3200 Kilometer voneinander entfernt sind, fingen sie die Echos der Radarsignale wieder auf. Darin gibt es Unregelmäßigkeiten, die auf die Eigenschaften der Oberfläche des Merkurs schließen lassen.

    Die Forscher stoppten 21 Mal die Zeit, die verging, bis sie die gleichen Unregelmäßigkeiten an beiden Stellen auffingen. Sie lag jeweils bei etwa zehn Sekunden, teilte die Cornell University mit. Auf diese Weise konnten die Astronomen die Rotationsgeschwindigkeit des Merkurs sehr genau bestimmen.
    Insgesamt sind über die Messungen fünf Jahre vergangen, da die Wissenschaftler jeweils abwarten mussten, bis Erde und Merkur in einer bestimmten Position zueinander stehen.

    Wie sie jetzt auf "Sciencexpress.org" berichten, dreht sich der Merkur nicht immer mit der gleichen Geschwindigkeit. Da der Planet nicht genau symmetrisch geformt ist, bremst die Schwerkraft der Sonne seine Rotation unterschiedlich stark.
    Die Messergebnisse zeigten jedoch, dass die Geschwindigkeitsschwankungen etwa doppelt so groß wie bei einem festen Körper sind, fanden die Forscher. Sie erklären das mit flüssigen Bestandteilen im Kern des Planeten, die sich nicht mit dem festen Mantel mitdrehen.
    Vor 30 Jahren hatten Forscher bereits nachgewiesen, dass der Kern des Merkurs von einem schwachen Magnetfeld umgeben ist. Es ist etwa hundertmal schwächer als das der Erde. Der damals überraschende Nachweis kann nun damit erklärt werden, dass die flüssigen Kernbestandteile des Merkurs wie ein Dynamo arbeiten, der das Magnetfeld erzeugt.


    http://www.n24.de/wissen_technik/article.php?articleId=117226&teaserId=119269
     
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