Sarkozy auf Luxus-Reisen

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von sb322, 9. Mai 2007 .

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  1. 9. Mai 2007
    "Stütze von Milliardären"

    Noch nicht im Amt, schon steht Frankreichs designierter Präsident Nikolas Sarkozy im Kreuzfeuer der Kritik. Grund ist ein Luxus-Trip auf der Yacht eines befreundeten Industriellen, der die Reise finanzierte. Zeitungen warfen Sarkozy am Mittwoch wegen der Kurzreise vor Malta schlechten Stil vor. Die Opposition sprach von "Milliardärsferien". Die gewaltsamen Proteste gegen die Wahl des 52-Jährigen flauten indes ab. Landesweit gingen in der Nacht noch 200 Autos in Flammen auf.

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    Luxustrip: Yacht von Sarkozy-Freund Bolloré (Foto: Reuters)

    Freunde "beunruhigt"
    Wie der konservative "Figaro" berichtet, äußern sich inzwischen auch "viele Freunde" Sarkozys über den kostspieligen Zwei-Tages-Ausflug mit Privatjet und Luxus-Yacht "beunruhigt". Regierungssprecher Jean-François Copé beteuerte, die Reise werde "natürlich" nicht vom Staat bezahlt. Sowohl der Privatjet als auch die 60-Meter-Yacht gehören dem französischen Papier- und Medienunternehmer Vincent Bolloré. 40.000 Euro kosten zwei Tage auf der "Paloma" mit ihren zwölf Kabinen und 17-köpfiger Besatzung, rechneten Medien aus. Samt Privatflug taxieren sie den Gesamtpreis auf mindestens 100.000 Euro.


    Vorliebe für Geld
    "Dies ist nicht gerade der Kandidat des Volkes", sagte ein namentlich nicht genannter Abgeordneter von Sarkozys UMP-Partei der linken Zeitung "Libération". Die Zeitung "République des Pyrénées" erinnert Sarkozys Art, Geld zur Schau zu stellen, an Italiens Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi. Der Sprecher der unterlegenen sozialistischen Präsidentschaftskandidatin Ségolène Royal sagte ironisch: "Herr Sarkozy scheint Stütze zu bekommen, aber von den Milliardären." Es habe noch nie einen frisch gewählten Präsidenten gegeben, der "derart provokant seine Vorliebe für Geld und seine Nähe zur Geschäftswelt zur Schau stellt". Sarkozy, unterwegs mit Gattin Cécilia und Sohn Louis, sollte am Mittwochabend wieder zurückfliegen.
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    "Persönliche Gäste"
    Sarkozy selbst wies die Kritik zurück: "Ich habe nicht die Absicht, mich zu verstecken, zu lügen oder mich zu entschuldigen." Er kenne Bolloré seit 20 Jahren. Seit dieser Zeit lade ihn der Unternehmer ein, und er habe bislang stets abgelehnt. Bolloré habe überdies "niemals mit dem Staat gearbeitet", versicherte der Wahlsieger im privaten Radiosender Europe 1 und fügte hinzu: "Ich wünsche der französischen Wirtschaft viele wie Vincent Bolloré." Der Gastgeber erklärte in der Zeitung "Le Monde", die Sarkozys seien seine persönlichen Gäste. Die Kosten würden "weder von der Republik noch von der Bolloré-Gruppe, sondern von Vincent Bolloré persönlich" getragen.



    Protest ebbt ab
    Derweil ließen die gewaltsamen Proteste nach, erklärte Innenminister François Baroin. Nach 730 Autos in der Wahlnacht und 365 von Montag auf Dienstag seien in der Nacht zum Mittwoch noch 200 Autos angezündet worden. Es habe 80 Festnahmen gegeben nach 160 am Vortag und fast 600 in der Wahlnacht. Am Dienstagabend fanden erneut gewaltsame Demonstrationen von Sarkozy-Gegnern in mehreren Städten statt. In Paris versuchten 150 Demonstranten den Zugang zum Bastille-Platz zu blockieren. Sie riefen "Sarko, Fascho, wir kriegen Dich" und "Polizei überall, Gerechtigkeit nirgends". In Lyon zogen rund 200 Demonstranten durch die Innenstadt und zerstörten dabei Schaufensterscheiben.


    Quelle

     
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