Tarnkappen für den Alltag

Deejayy · 11. Mai 2007

Von Perseus über Siegfried bis Harry Potter: Tarnkappen gelten als Zauberwaffe der Märchen- und Sagenwelt. Nun sind Forscher von der amerikanischen Duke-Universität drauf und dran, das magische Utensil in die Reailtät umzusetzen. Die Kernidee liegt in künstlichen Materialien - "Metamaterialien", die Lichtstrahlen nicht reflektieren, sondern ablenken. Das Ausgangsmaterial bilden zehn konzentrisch angeordnete Kunststoffsylinder, drei Zentimeter hoch. Darauf klebten die US-Physiker ein sich laufend wiederholendes Muster aus geschlitzten Vierecken aus dünner Kupferfolie. Dieses Muster bestrahlten sie mit Mikrowellen, die auch bei Handys, Satelliten und Radargeräten eingesetzt werden. Ihre Wellenlänge beträgt einige Zentimeter - mehr als das einen Zentimeter große Grundmuster des Kupfervierecks.
Der Effekt:
Die kleinen Vierecke beginnen wie künstliche Atome mit besonderen elektrischen und magnetischen Eigenschaften zu wirken. Anstatt die Strahlung zu refklektieren, lenken sie die Mikrowellen rund um die konzentrischen Ringe herum - das Metamaterial wird für die Mirowellen unsichtbar. Allerdings funktioniert die erste Tarnkappe der realen Welt erst für eine genau definierte Frequenz im Mikrowellen-Bereich. Für Menschenaugen bleiben die beklebten Kunststoffringe weiterhin sichtbar. Das Militär zeigt dennoch großes Interesse and der Mikrowellen-Tarnkappe. Beschichtete man die Außenhaut von Jagdbombern mit Metamateriealien, würden Radarstrahlen umgeleitet werden, das Fluzgzeug wäre unsichtbar. Mit diesen Stoffen ließen sich auch präzise Mini-Antennen für Handys und Satelliten bauen. Prinzipiell ließe sich eine Tarnkappe auch für sichtbares Licht konstruieren. Man müsste dazu nur die Vierecke verkleinern.
Der Grund:
Sichtbares Licht ist kurzwelliger, und die "Kunstatome" müssten kleiner sein als die Wellenlänge von Licht. Forscher an der Universität Karlsruhe produzieren bereits Metamaterialien: Strukturen, die zehntausendmal kleiner sind als jene, auf der Mikrowellen-Tarnkappe, werden mit Mikrochip-Technologie in Trägerstoffe geätzt. "Eine Tarnkappe wollen wir damit nicht erfinden", sagte Physiker Martin Wegener. "Dafür aber könnten wir perfekte Linsen bauen, die optimal auf bestimmte Lichtfrequenzen abgestimmt sind". Laserstrahlen könnten so mit noch nie erreichter Präzision gebündelt werden. An einem solchen Super-Laser hätte Harry Potter auch seine Freude!

Quelle

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AMG · 11. Mai 2007

AW: Tarnkappen für den Alltag

Hi,

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