Eklat in New York: EU verweigert UN-Klima-Papier den Segen

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von Schmidt, 12. Mai 2007 .

  1. 12. Mai 2007
    12. Mai 2007
    Eklat in New York: EU verweigert UN-Klima-Papier den Segen

    Eine zweiwöchige UN-Konferenz über nachhaltige Entwicklung, bei der es vorrangig um die Erschließung neuer klimafreundlicher Energien ging, ist mit einem Eklat zu Ende gegangen. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) verweigerte als Vertreter der EU-Ratspräsidentschaft dem Schlussdokument der 15. Sitzung der Kommission für Nachhaltige Entwicklung (CSD) im Namen der Europäischen Union seine Zustimmung.

    Der Text "bleibt nicht nur hinter unseren Erwartungen zurück, sondern schwächt auch die Zusagen der internationalen Gemeinschaft in Johannesburg vor noch nicht einmal fünf Jahren", warnte Gabriel. Dieses Dokument zu akzeptieren, hätte ein falsches Signal in alle Welt gesendet, begründete Gabriel die Ablehnung der Europäer. Die Schweiz schloss sich der EU an und erklärte das Ergebnis der New Yorker Verhandlungen für "wertlos".
    Konservatives Kanada

    Die Europäer waren unter anderem mit der Initiative gescheitert, alle Länder zur Abgabe eines langfristigen Energieplanes bis 2010 zu verpflichten. Die gut 130 Entwicklungs- und Schwellenländer in der Gruppe der 77 (G77) und China lehnten den Vorschlag ab, weil er ihre Energiepolitik der Kontrolle durch Industriestaaten unterstellt hätte. Dabei hatte der Weltklimarat, der die führenden Wissenschaftler vereint, der Weltgemeinschaft vor wenigen tagen vorgerechnet, dass noch etwa acht Jahre zur Abwendung der Klimakatastrophe bleiben. China ist derzeit dabei, die USA beim Ausstoß des Klimagases Kohledioxid zu überholen.

    Das jetzt konservativ regierte Kanada stellte sich auf die Seite der G77-Länder und hieß das schwache Abschlusspapier willkommen. Dagegen forderten die Sprecherinnen für Frauen und für Ureinwohner in aller Welt - wie die EU - mehr Verantwortungsbewusstsein in Umwelt- und Klimafragen und striktere Auflagen zum Energiekonsum.
    Deutschland legte auch bei der Wahl des nächsten CSD-Vorsitzenden im Namen der Europäer Einspruch ein. Dessen ungeachtet gewann der Vertreter der umstrittenen Regierung von Simbabwe, Francis Nhema, den Vorsitz der neuen zweijährigen Sitzungsperiode hauchdünn mit 26 von 50 Stimmen. (nz/dpa)

    http://www.n24.de/wissen_technik/article.php?articleId=118454&teaserId=120605
     
  2. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.