Blairs Nachfolger in spe plant neuen Irak-Kurs

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von Schmidt, 12. Mai 2007 .

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  1. 12. Mai 2007
    11. Mai 2007
    Blairs Nachfolger in spe plant neuen Irak-Kurs

    Als Premierminister Großbritanniens will Gordon Brown die Politik seines Landes grundlegend ändern. Auch seine Strategie im Irak-Krieg soll sich deutlich vom Kurs seines Vorgängers Tony Blair abheben.

    Ein Rückzug der britischen Truppen aus dem Irak sei jedoch nicht vorgesehen, stellte der 56-jährige Schatzkanzler am Freitag in London in einer Grundsatzrede klar. Brown hatte zuvor seine Kandidatur für die Ämter des Labour-Vorsitzenden und des Premierministers verkündet.
    Blair, der am Vortag seinen Rücktritt zum 27. Juni erklärt hatte, betonte seine "volle Unterstützung" für den Schatzkanzler. Brown sei ein "außerordentliches und seltenes Talent". Er habe alles, was jemand brauche, "um die Labour-Partei und das Land ehrenvoll zu führen".
    Brown erklärte zur Beteiligung Großbritanniens am Irak-Krieg: "Ich akzeptiere, dass wir Fehler gemacht haben." Jedoch müsse und werde London seine "Verpflichtungen gegenüber dem irakischen Volk erfüllen". Diese stünden in Übereinstimmung mit Versprechen gegenüber den Vereinten Nationen. Großbritannien hält derzeit rund 7200 Soldaten im Irak. 148 Briten wurden seit Beginn der Invasion im März 2003 getötet.
    Mehr Mittel für Wiederaufbau im Irak

    Allerdings soll es nach Browns Worten eine Verschiebung der Schwerpunkte in der Londoner Irak-Politik geben. Stärker als bisher solle der wirtschaftliche Aufbau im Irak unterstützt werden. Zugleich werde er den Kampf gegen den internationalen Terrorismus stärker als Offensive gegen extremistische Ideologien führen.

    Es gehe darum, "die Herzen und Hirne" der Menschen zu gewinnen, die von Extremisten bedrängt werden. Brown kündigte intensive Gespräche mit der britischen Militärführung und mit Politikern im Irak sowie anderen Ländern der Region an. Er werde zudem dafür sorgen, dass künftig das britische Parlament erheblich stärker in Entscheidungen über Militäreinsätze und allen Fragen von Krieg und Frieden einbezogen wird.
    Mit ihm als Premier werde Großbritannien eine offene und transparente Regierung bekommen. Der voraussichtlich neue Regierungschef versprach auch deutliche Veränderungen in der Wirtschafts-und Sozialpolitik. Die britische Gesellschaft müsse gerechter werden und Chancengleichheit für alle gewährleisten.
    Brown will neue Prioritäten setzen

    Sein Politikstil werde davon gekennzeichnet sein, dass er zuerst den Menschen genau zuhöre, um zu lernen, und erst dann entscheide. "Ich werde immer auf der Seite der Menschen stehen", versprach Brown. In einem Seitenhieb auf den Stil Blairs betonte er, in der Politik "gilt der Inhalt mehr als die Präsentation".
    Blair habe Großbritannien "zehn Jahre lang ehrenvoll, mutig, passioniert und kenntnisreich geführt", lobte Brown. "Heute gibt es neue Prioritäten und ich biete eine neue Führerschaft für diese neue Zeit." Brown lud andere Politiker seiner Partei ein, sich ebenfalls für die Blair-Nachfolge zu bewerben.
    Zuvor hatten alle einigermaßen aussichtsreichen Anwärter auf eine Kandidatur verzichtet. Browns Wahl zum Labour-Vorsitzenden am 24. Juni und seine anschließende Ernennung zum Premierminister gilt daher als sicher. (dpa)

    http://www.n24.de/politik/article.php?articleId=118314&teaserId=120455
     
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