Massendemo GEGEN Islamisierung der Türkei

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von Schmidt, 13. Mai 2007 .

  1. 13. Mai 2007
    13. Mai 2007
    Massendemo gegen Islamisierung der Türkei

    Mindestens 100.000 Menschen haben am Sonntag in Izmir für eine säkulare Türkei und gegen die islamisch orientierte Regierung von Ministerpräsident Rece Tayyop Erdogan demonstriert. Bei einem Bombenanschlag auf einen Markt in der drittgrößten türkischen Stadt waren am Vortag ein Mensch getötet und 14 weitere Personen verletzt worden. Zu dem Anschlag bekannte sich bislang niemand. Es gab keine Hinweise auf einen Zusammenhang mit der Demonstration.

    Izmir ist eine Hochburg des Säkularismus in der Türkei. Ähnliche Demonstrationen wie am Sonntag hat es in der Kraftprobe zwischen Regierung und der weltlich ortientierten Opposition in den vergangenen Wochen schon in Ankara und Istanbul gegeben. Hintergrund ist die Absicht von Erdogans konservativ-religiöser Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP), den nächsten Staatspräsidenten zu stellen.

    Viele Demonstranten trugen bei der Kundgebung in Izmir die türkische Flagge und Bilder des Republikgründers Kemal Atatürk, der eine strikte Trennung von Religion und Staat eingeführt hatte. Auch auf Balkonen und in Fenstern hingen türkische Fahnen. "Ich bin hier, um mein Land und Atatürks Revolution zu verteidigen", sagte einer der Demonstranten, der Lehrer Yüksel Üysal. Der Organisator der Kundgebung, Türkan Saylan, kündigte an, die Demonstrationen fortzusetzen, solange die säkulare Republik bedroht sei.

    Das türkische Parlament hatte am Donnerstag eine Verfassungsänderung beschlossen, um den Präsidenten künftig in einer Direktwahl zu bestimmen. Bisher wurde das Staatsoberhaupt vom Parlament gewählt, in dem die AKP die Mehrheit hat. Sie konnte für ihren Kandidaten, Außenminister Abdullah Gül, jedoch nicht die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit sichern. Daraufhin machte sie sich für eine Direktwahl stark.

    Gleichzeitig beschloss das Parlament, die Amtszeit des Präsidenten von derzeit sieben auf fünf Jahre zu reduzieren. Eine Wiederwahl für eine zweite Amtsperiode soll möglich sein. Ob die Präsidentenwahl zeitgleich mit der bevorstehenden Parlamentswahl am 22. Juli stattfinden kann, blieb zunächst allerdings unklar. Der scheidende Präsident Ahmet Necdet Sezer hat sich bislang ablehnend zur Direktwahl seines Nachfolgers geäußert und dies mit den anhaltenden politischen Spannungen im Lande begründet. Er könnte sein Veto gegen den Parlamentsbeschluss einlegen. (AP)

    http://www.n24.de/politik/article.php?articleId=118564&teaserId=120717
     
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