Bjarne Riis reiht sich unter die Geständigen

Dieses Thema im Forum "Sport und Fitness" wurde erstellt von JTR suspend, 26. Mai 2007 .

  1. 26. Mai 2007
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    25.05.2007

    Auch der Sieger der Tour de France von 1996 war gedopt. Auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen hat Bjarne Riis zugegeben, während seiner aktiven Zeit EPO genommen zu haben.

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    Bjarne Riis gab Doping zu (Getty)


    In seinem Team-Hauptquartier gab er zu, in der Zeit von 1993 bis 1998 mit EPO, Kortison und Wachstumshormonen gedopt zu haben: "Es war Teil meines Alltags." Riis, der von 1995 bis zu seinem Karriereende 1998 beim Bonner Team Telekom fuhr, sprach in der über 75-minütigen Pressekonferenz vor mehr als 100 Journalisten nach eigener Aussage als "Privatmann".

    Anders als am Vortag Erik Zabel ließ Riis kaum Emotionen erkennen und wirkte bei seiner Beichte eiskalt und beherrscht. Er hätte keine "andere Wahl gehabt", als elfeinhalb Jahre zu lügen. Riis ist der siebte ehemalige Telekom-Profi nach Bert Dietz, Christian Henn, Udo Bölts, Rolf Aldag, Brian Holm und Zabel, der Doping zugegeben hat.

    Ausdrücklich sagte der heute 43-jährige Teamchef des dänischen CSC-Rennstalls, für den auch der Berliner Radprofi Jens Voigt fährt, dass die ebenfalls geständigen damaligen Telekom-Teamärzte Lothar Heinrich und Andreas Schmid ihm die Präparate nicht verabreicht hätten.

    Ullrich äußert sich nicht

    Zu möglichen Doping-Verfehlungen seines ehemaligen Team-Kollegen Jan Ullrich sagte er: "Ich habe keinen Beweis, ob Jan gedopt hat. Das muss er selber beantworten. Ich glaube nicht, dass Jan wusste, dass ich gedopt habe. Dopen war bei mir eine Privatsache. Er soll jetzt tun, was für ihn das Beste ist".

    Doch Jan Ullrich wird vorerst definitiv keine Stellung zu den aktuellen Vorkommnissen beziehen. "Es gibt für Jan keinen Grund, sich öffentlich zu äußern", wird sein Manager Wolfgang Strohband auf Ullrichs Internseite "janullrich.de" zitiert.

    Meldungen, nach denen Ullrich zu den aktuellen Ereignissen Stellung beziehen wird, seien falsch. Zuvor hatten sich widersprechende Strohband-Zitate in zwei Medien für Verwirrung gesorgt.

    Riis: Godefroot hat weggeschaut

    Ullrichs ehemaliger Team-Kapitän bezichtigte den damaligen Teammanager Walter Godefroot der Mitwisserschaft: "Godefroot war auf einem Auge blind." Laut Riis muss der mittlerweile 64-jährige Belgier mitgekriegt haben, dass im Team gedopt wurde.

    "Ich habe mir die Mittel selbst besorgt. Die Freiburger Ärzte haben das überwacht und darauf geachtet, dass bestimmte Dinge nicht überhand nahmen", sagte Riis, der nicht weiß, ob er den Titel "Toursieger 1996" behalten kann.

    "Mein gelbes Trikot liegt zu Hause im Pappkarton in der Garage. Wenn Ihr es holen wollt, bitteschön", erklärte der in einen dunklen Anzug gekleidete, erste dänische Sieger in der 104-jährigen Geschichte des wichtigsten Radrennens der Welt.

    Anwälte prüfen die Siege

    "Normalerweis müsste ihm der Sieg aberkannt werden, aber wir müssen erst unsere Anwälte konsultieren", sagte Enrico Carpani, Sprecher des Welt-Radsport-Verbandes (UCI), der für die Annullierung zuständig wäre. "Man hätte mir den Sieg aberkennen müssen. Wenn sie das jetzt tun wollen - bitte. Der Karton in meiner Garage ist sehr handlich", führte Riis weiter aus.

    Der Internationale Radsport-Verband UCI reagierte schnell und will das Gelbe Trikot tatsächlich zurück. In einer Mitteilung hieß es, dass der Zeitraum für Sanktionen zwar abgelaufen sei. Doch drängte der Verband den Dänen, wenigstens "das Symbol seines Sieges" zurückzugeben.

    Vor seinem Geständnis hatte sich der Däne Rückendeckung seines Sponsors CSC geholt. Der garantierte den Fortbestand des Teams, "egal, was Riis aus der Vergangenheit beichtet". In der Gegenwart sieht sich Riis und sein Team über jeden Zweifel erhaben.

    "Mein Team ist sauber. Heute herrschen einwandfreie Bedingungen. Die Dinge haben sich radikal geändert und ich bin ein Teil dieser Änderung. Ich habe das heute auch für mein Team getan. Es braucht mich. Damit ich alle Energie auf mein Team legen kann, muss ich die Vergangenheit hinter mich bringen", sagte Riis, der seine Familie immer über seine Dopingpraxis informiert hatte.

    Mister 60 Prozent

    Riis hatte sich den Spitznamen Mister 60 Prozent 1996 bei seinem ein Jahr vorher angekündigten Tour-Sieg hart erkämpft. Der ehemalige Telekom-Masseur Jef d'Hont hatte in seinem Enthüllungs-Buch über offensichtlich Flächen deckendes Doping im Telekom-Team in Sachen Riis präzisiert:

    64 Prozent hätte der Hämatokritwert des damaligen Telekom-Stars aus Herning betragen. Eine absolut lebensbedrohende Marke, die den Anteil der roten, Sauerstoff transportierende Blutkörperchen angibt.

    Riis widersprach dieser Version: "Ich hatte niemals einen Hämatokrit von 64 und hatte auch keine Gicht, wie d'Hont schrieb. Ich war nicht ständig zugestopft mit Doping. Der Hämatokrit war hoch genug, um zu gewinnen. Er war über 50 Prozent."

    Quelle: Hier

    Mfg
     
  2. 27. Mai 2007
    AW: Bjarne Riis reiht sich unter die Geständigen

    wäre nun echt an der zeit, das ullrich es auch zugibt. jeder weiss, dass er gedopt hat! und wenn er jetzt wenigstens mit würde abtreten könnte! naja zu riis: war ja auch klar, dass er gedopt war! war wohl jeder toursieger
     
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