Hurrikans: Es braut sich was zusammen

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von Schmidt, 27. Mai 2007 .

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  1. 27. Mai 2007
    24. Mai 2007
    Hurrikans: Es braut sich was zusammen

    Das Klimaphänomen El Niño und der Monsunregen in Westafrika beeinflussen die Hurrikanaktivität im tropischen Nordatlantik. In Phasen in den vergangenen 5000 Jahren, in denen El Niño häufiger auftrat, entstanden weniger schwere Stürme, berichten Wissenschaftler. Bei starken Monsunregen in Westafrika nehme die Hurrikanaktivität dagegen zu. Auch in diesem Jahr rechnen andere Forscher mit einer schweren Sturmsaison - und das nun nicht nur wegen der globalen Erwärmung.

    "Wir denken, dass es einen An-Aus-Schalter für schwere Hurrikans im gesamten Atlantikbecken geben könnte", sagt Jeffrey Donnelly von der Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI) im US-Bundesstaat Massachusetts. Auf lange Sicht würden sich El Niño und Monsunregen deutlicher auf die Sturmaktivität auswirken als die Erwärmung des Meerwassers durch den Klimawandel.
    Gemeinsam mit seinem Kollegen Jonathan Woodruff hat Donnelly Sedimentschichten in einer karibischen Lagune untersucht. Das Gewässer auf der puertoricanischen Insel Vieques ist normalerweise durch Dünen vom Meer abgetrennt. Bei schweren Hurrikans spülen jedoch Wellen Sand in die Lagune. Von den überwiegend schlammigen Sedimenten am Grund des Gewässers heben sich die sandigen Schichten deutlich ab.

    Die Forscher konnten daran ablesen, wann in den vergangenen 5000 Jahren schwere Stürme häufig waren, berichten sie in der aktuellen Ausgabe des Magazins "Nature". Das gelte etwa für die vergangenen drei Jahrhunderte oder für die Zeit von vor 5000 bis vor 3600 Jahren.

    Den Wissenschaftlern fielen Parallelen zum Auftreten von El Niño in der Vergangenheit auf: War das Klimaphänomen häufig, so war die Sturmaktivität gering. Dies könne damit zusammenhängen, dass in El-Niño-Jahren starke Winde in der Atmosphäre auftreten, die die Sturmentstehung bremsen. Darauf deuten Untersuchungen anderer Forscherteams.
    Besonders regenreiche Monsunsaisons in Westafrika, erkennbar an Sedimenten im Ossa-See in Kamerun, würden dagegen "Keime" für Hurrikans in den Atlantik bringen, teilte die WHOI mit. Die Stürme über Westafrika würden dazu führen, dass in der Atmosphäre ostwärts gerichtete Wellen über den Atlantik liefen, aus denen sich Hurrikans entwickeln können.

    Die Forscher gehen davon aus, dass auch die Erwärmung des Oberflächenwassers im Meer in den vergangenen dreißig Jahren, zu mehr schweren Hurrikans geführt hat. Die Stürme beziehen ihre Energie aus der Wärme des Wassers. In diesem Jahr könnte zudem ein weiterer Faktor die Entstehung schwerer Hurrikans begünstigen. Das einsetzende Klimaphänomen La Niña, erkennbar an kühleren Temperaturen im tropischen Pazifik, begünstigt die Entstehung von Stürmen im Atlantik.

    "2007 wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eine überdurchschnittliche Hurrikansaison", zitiert der "Nature"-Onlinedienst Gerry Bell, Hurrikanforscher von der US-amerikanischen National Oceanic & Atmospheric Administration. Sein Team geht von 13 bis 17 benannten Stürmen aus, mit sieben bis zehn Hurrikans. Bis zu fünf davon könnten sich zu Hurrikans der höchsten Kategorie entwickeln - mit Windgeschwindigkeiten über 180 Kilometer pro Stunde.
    Ähnlich viele Stürme waren im vergangenen Jahr erwartet worden, die Sturmsaison verlief jedoch ruhiger. Dazu habe wahrscheinlich auch das Klimaphänomen El Niño beigetragen.

    http://www.n24.de/wissen_technik/article.php?articleId=120297&teaserId=122632
     
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