Schmelzende Pole machen Tropen feucht

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von Deejayy, 1. Juni 2007 .

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  1. 1. Juni 2007
    Eine Erwärmung der Pole wirkt sich direkt auf den Niederschlag in den Tropen aus. Umgekehrt trocknet Afrika rapide aus, wenn die Temperatur im Norden abfällt. Das haben Kieler Forscher in einer Studie nachgewiesen. Fazit: Den Ökosystemen bleibt kaum Zeit, sich anzupassen.

    Eine Kieler Forschungsgruppe hat den Wasserkreislauf des westafrikanischen Monsuns der vergangenen 155.000 Jahre rekonstruiert. Ergebnis: Klimatische Veränderungen an den Polen wirken sich über die Atmosphäre direkt und schnell auf das Klima in den Tropen aus. Wenn es im Norden wärmer wird, wird es in den Tropen innerhalb kürzester Zeit feuchter. Wenn die Temperatur am Nordpol hingegen stark abfällt, trocknet Afrika aus.


    Die Geologen bedienten sich nach eigenen Angaben erstmals einer Methode, die Aufschluss über die Klimaveränderungen in der Vergangenheit gibt. Als Grundlage diente ein 37 Meter langer Bohrkern, den die Kieler Forschergruppe 2003 aus dem Ozeanboden des Golfs von Guinea an den Niger- und Sanaga-Mündungen genommen hat. Die darin enthaltenen Fossilien verraten, wie hoch die Menge des Süßwassers war, die aus den Flüssen in den Golf von Guinea eingetragen wurde. Anschließend verglichen die Forscher die Daten mit denen von Eisbohrkernen aus Nordgrönland.


    Die Kieler stellten fest: Extreme Umschwünge im Niederschlag in Westafrika fanden innerhalb von 40 bis 50 Jahren statt and folgten jeweils den Klimaänderungen im polaren Eis. „Wir liefern jetzt erstmals und eindeutig den Nachweis, dass die Monsunniederschläge ganz sensibel auch auf die kurzfristigen Entwicklungen der Eisschilde in den Polargebieten reagieren“, erklärte Syee Weldeab, Hauptautor der Studie und Geologe am Leibniz Institut für Meereswissenschaften (IFM GEOMAR) an der Uni Kiel.


    Was das für das künftige Klima bedeutet, fasste der Co-Autor der Forschungsarbeit, Ralph Schneider, zusammen: „Wenn sich das Klima so abrupt von sehr feucht zu sehr trocken oder umgekehrt wandelt, gibt es für die Ökosysteme kaum Zeit, sich anzupassen“, sagte Schneider. Demnach haben langfristige oder ortsgebundene Lebensformen, aber auch die Landwirtschaft große Schwierigkeiten mit derartigen Klimaumschwüngen Schritt zu halten. Die Studie erscheint am 1. Juni im renommierten Wissenschaftsmagazin „Science“.
    Quelle

    Also das hängt alles schons ehr komplex zusammen! Kein Wunder, dass man das Klima nur in sehr geringem Ausmaß berechnen kann!

    Greetingz

    Timo
     
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