Armee kreist Islamisten ein - viele Tote

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von Famiosi, 2. Juni 2007 .

  1. 2. Juni 2007
    KÄMPFE IM LIBANON
    Armee kreist Islamisten ein - viele Tote

    Der Belagerungsring um das Flüchtlingslager Nahr al-Barid wird immer enger. Libanesische Spezialeinheiten haben das Lager umzingelt, beschießen es, rücken gegen Posten der islamistischen Fatah al-Islam vor - mindestens 19 Menschen starben bei den heftigen Gefechten.

    Beirut - Die Phase der Ruhe währte nur ein paar Tage. Um das palästinensische Flüchtlingslager Nahr al-Barid nahe der nordlibanesischen Stadt Tripoli sind zwischen Regierungstruppen und militanten Islamisten schwere Kämpfe ausgebrochen. Fast ununterbrochen feuerten die Streitkräfte auf Positionen der Extremisten, sprachen von einer Vergeltung für deren Angriffe. Aus Sicherheitskreisen hieß es, Elitesoldaten hätten mehrere wichtige Stellungen der Gruppe zerstört.

    Libanesischer Soldat vor Nahr al-Barid: Entscheidungskampf gegen die Islamisten
    Begleitet von heftigem Artilleriefeuer rückten zahlreiche Panzer auf das Lager vor. Dort halten sich seit zwei Wochen Mitglieder der islamisch-fundamentalistischen Miliz Fatah Islam verschanzt. Die Streitkräfte forderten die Milizionäre in einer am späten Nachmittag verbreiteten Erklärung zur Kapitulation auf.

    Eine groß angelegte Boden-Offensive gegen die al-Qaida-nahen Islamisten bestätigte das Militär indes nicht. Aus Armeekreisen war jedoch zu hören, dass die Kämpfe "der Anfang einer Offensive" sein könnten, "mit dem Ziel das Lager zu stürmen". Nach einem jahrzehntealten Abkommen darf die libanesische Armee eigentlich nicht in palästinensische Flüchtlingslager eindringen.

    Am Nordrand des Lagers wurden rund 50 Schützenpanzer und Kampfpanzer in Stellung gebracht. Angehörige einer Spezialeinheit der Armee wurden rund um das palästinensische Flüchtlingslager postiert. Über dem Lager stiegen dichte Rauchwolken auf, Brände brachen aus. Reporter des Fernsehnachrichtendienstes APTN berichteten, eine Einheit bewege sich auf die vorderste Frontlinie des Lagers zu.

    Zahlreiche Tote und Verletzte

    Offizielle Angaben über Tote und Verletzte gab es nicht. Ein Mitarbeiter des Roten Halbmonds sagte jedoch, es habe "viele Opfer" in dem Lager gegeben. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete unter Berufung auf libanesische Sicherheitskreise von mindestens 19 Toten, darunter zwei Soldaten. Ob es sich bei den Toten im Camp um Kämpfer der Fatah al-Islam handelte oder um Zivilisten blieb unklar.

    Schon am frühen Morgen war Artillerie- und Maschinengewehrfeuer zu hören. Zeitweise schlugen zehn Geschosse pro Minute in dem Lager ein. Aus Kreisen der Aufständischen hieß es, das Feuer sei erwidert worden. Die Kämpfe hätten rund neun Stunden gedauert. Am heftigsten entwickelten sich die Gefechte an den Eingängen im Norden und Süden des Lagers.

    Sorgen bereitete Hilfsorganisationen die Lage der noch im Lager verbliebenen Bewohner. Von den ehemals offiziell registrierten 31.500 Menschen sollen sich noch etwa 5000 in dem Camp befinden. Ein Armeesprecher sagte, die Islamisten würden die Zivilisten angesichts der zunehmenden Kämpfe als "menschliche Schutzschilde" missbrauchen.

    Die Kämpfe zwischen libanesischen Soldaten und den radikalen Islamisten waren am 20. Mai ausgebrochen, in den vergangenen Tagen aber nur noch sporadisch aufgeflammt. Seit Ausbruch der Kämpfe wurden rund 80 Menschen getötet, darunter 33 Soldaten. Es sind die schwersten innerlibanesischen Auseinandersetzungen seit dem 1990 beendeten Bürgerkrieg.

    Weitere Zuspitzung befürchtet

    Ein Ende der Gewalt ist derzeit nicht absehbar. Auf einer von militanten Islamisten genutzten Internetseite tauchte heute eine Botschaft des Extremisten Mohammed Hakaima auf, der Verbindungen zu al-Qaida hat. Darin rief er zur Unterstützung von Fatah al-Islam im Kampf gegen die Armee auf. "Islamisten, erhebt Euch und helft Euren Brüdern in Nahr al-Bared", hieß es. "Das ist Eure religiöse Pflicht."

    Die libanesische Regierung sagt der Gruppe Fatah al-Islam, die sich erst im vergangenen Jahr formiert hatte, Verbindungen zu Syrien nach. Ihr Anführer hatte drei Jahre in syrischen Gefängnissen verbracht. Die Ideologie der sunnitischen Extremisten ist mit dem Gedankengut des Terrornetzwerkes al-Qaida von Osama bin Laden vergleichbar.

    Libanesische Beobachter befürchten, dass sich die innenpolitische Krise durch die militärische Konfrontation zwischen der Armee und den Islamisten weiter zuspitzen könnte. Am Mittwochabend hatte der Uno-Sicherheitsrat die Einrichtung eines internationalen Tribunals zur Aufklärung des Attentates auf den früheren libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri beschlossen. Dies hatten die pro- syrischen Kräfte unter Führung der schiitischen Hisbollah zu verhindern gesucht.

    phw/AP/Reuters/dpa

    Quelle: Spiegel Online: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,486224,00.html
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    Wisst ihr was mich hier am Meisten stört - mal von den unschuldigen Opfern abgesehen?
    Die Tatsache, dass Israel genau dasselbe macht, wenn von den Pals-Gebieten Raketen auf Israel fliegen, dann antwortet Israel und schießt zurück. Dabei gibt es weltweit ein so großes Geheule und Gejammere, dass Israel das nicht tun dürfe.
    Wenn der Libanon aber genau dasselbe tut, Geschosse auf Pals-Gebiete feuert, nachdem diese Raketen auf libanesisches Gebiet gefeuert haben, dann interessiert das keinen. Da sagt keiner was dazu und da fordert keiner den Libanon zur Mäßigung auf.
    Wo bleiben außerdem die ganzen Bilder der kleinen pals-Kinder, die dabei sterben oder blutig am Boden liegen und die viel stärkere und überlegenere libanesische Armee, mit Panzern?

    Nichts davon ist in Zeitungen oder im Fernsehen zu sehen, aber wenn es sich um einen Konflikt zw. Israel und den Pals handelt, dann sind sofort verletzte arabische Kinder zusehen und wehrlose Steinewerfer, die gegenüber israelischen Panzern stehen. Nie zeigt man unschuldige verblutete schwangere Mütter, die von Araber überfallen und erschoßen wurden oder unschuldige Kinder, die bei einem Raketenangriff auf ihren Kindergarten gestorben sind.

    Die Presse hier betreibt zutiefst antisemitische Nachrichten. Die Araber dürfen sich gegenseitig abschlachten. Überlegene libanesische Eliteeinheiten dürfen auf Flüchtlingsdörfer schießen, aber wenn Israel dasselbe macht, auf Dörfer schießt, mit genau derselben Begründung, dass sich dort Terroristen aufhalten, dann heult die ganze Welt. Libanon darf in das Flüchtlingscamp einmarschieren, obwohl das laut Beschlüssen verboten ist, aber Israel darf das auf Pals-Gebiet nicht.

    Das ist purer Antisemitismus und sowas ist echt schade, dass die komplette Welt dies weiterhin tut und damit versucht den Staat Israel und die Juden um die Existenz ihres einzigen Staates zu führen, nur weil die Welt Angst hat, dass die Araber deswegen kein Öl mehr rüberpumpen.

    Man versucht Israel immer als schlecht und als den Teufel darzustellen und als den Übeltäter, der diesmal die andren unterdrückt, um dann später wahrscheinlich einen weiteren Holocaust zu rechtfertigen, so wie manche Iranische Leader.

    MfG
    Famiosi
     
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