Nils Schumann versucht ein Comeback

Dieses Thema im Forum "Sport und Fitness" wurde erstellt von JTR suspend, 15. Juni 2007 .

  1. 15. Juni 2007
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    15.06.2007


    Nach seinem misslungenen Comeback 2006 kehrt Nils Schumann wieder auf die Laufstrecke zurück. Aber bei seinem Neustart lässt es der Olympiasieger ruhig angehen.

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    Nils Schumann ist gereift (imago)


    Erst startet der 800-Meter-Olympiasieger von 2000 bei einem kleinen Sportfest in Warschau in die Saison, drei Tage später unterzieht sich der Mittelstreckenläufer von der LG Eintracht Frankfurt beim Meeting in Cottbus einem ersten Härtetest.

    Anders als in der Vergangenheit ist die Erwartungshaltung bei Schumann vor dem Aufgalopp jedoch nicht allzu groß. "Ich tue mich schwer damit, konkrete Saisonziele zu formulieren, weil ich diese in den vergangenen Jahren wegen zahlreicher Verletzungen nie erreicht habe. Die Weltmeisterschaft ist kein Muss für mich", sagte Schumann.

    Die schwere Zeit hat ihre Spuren bei dem 29-Jährigen hinterlassen. Als Europameister 1998 und Goldmedaillengewinner von Sydney wurde er einst als Wunderkind der deutschen Leichtathletik gefeiert, doch danach ging es stetig bergab.

    Comeback 2006 misslingt

    2002 holte er bei der EM in München noch einmal Bronze, ehe ihn eine Serie von Verletzungen für drei Jahre außer Gefecht setzte. 2006 kehrte er auf die Laufbahn zurück, verpasste aber deutlich die Qualifikation für die EM in Göteborg. "Die Rückschläge waren schwer zu verkraften. Ich habe mir einen mentalen Schutzpanzer angelegt", erklärte Schumann.

    Dieser habe ihm auch geholfen, als er Ende des vergangenen Jahres wegen seiner früheren Zusammenarbeit mit Trainer Thomas Springstein vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) mit einem Doping- Anfangsverdacht konfrontiert wurde.

    Enttäuscht vom Verband

    "Das hat mich stark belastet. Ich war enttäuscht, wie sich der Verband in dieser Sache verhalten hat", sagte Schumann. Zwar wurde er später entlastet, doch "den Makel trage ich noch mit mir herum. Aber es lohnt nicht mehr, darüber zu reden", meinte der 1,92 Meter große Modellathlet.

    Der seit über zwei Jahren im Rhein-Main-Gebiet lebende Thüringer will nun wieder angreifen, übt sich aber in Zurückhaltung. Bis zu den deutschen Meisterschaften am 21./22. Juli in Erfurt wolle er der WM-Norm von 1:45,40 Minuten "nicht so verbissen hinterher jagen".

    Endlich beschwerdefrei

    Nur wenn er sich zu diesem Zeitpunkt in dieser Leistungsregion bewege, würden die Titelkämpfe Ende August in Osaka ein Thema für ihn. "Wenn nicht, will ich die Saison ordentlich zu Ende bringen", so Schumann.

    Immerhin ist er erstmals seit Jahren wieder fast beschwerdefrei über den Winter gekommen, was ihn verhalten optimistisch stimmt. "Ich konnte seit Monaten regelmäßig trainieren und hoffe, dass sich das auszahlt", sagte Schumann.

    Wunderdinge seien in den kommenden Wochen, in denen er mehrere Starts geplant hat, aber nicht zu erwarten. "Auf dem Weg zurück in die Weltspitze zählen Zeiten von 1:45 Minuten. Ich werde mich erst einmal mit weniger zufrieden geben müssen", erklärte Schumann.

    Mehr Eigenverantwortung im Training

    Sein persönlicher Reifeprozess helfe ihm auch im Training, wo er mehr Eigenverantwortung übernehme. In den Übungseinheiten hat Schumann auf Altbewährtes aus besseren Tagen gesetzt. Er habe auf Methoden zurückgegriffen, die er schon unter seinem früheren Erfolgscoach Dieter Herrmann angewandt hatte.

    "Ich bewege mich auf alten Pfaden, bin aber noch nicht dort, wo ich hin will. Den letzten Schritt muss ich noch gehen. Es wäre schön, wenn ich es schaffe und mich am Saisonende darüber freuen kann, dass ich die Dürreperiode durchgestanden habe", sagte Schumann.

    Quelle: Hier

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