Handy-TV-Anbieter MFD bewirbt sich um DVB-H-Sendelizenz

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von rainman, 19. Juni 2007 .

  1. 19. Juni 2007
    Die MFD Mobiles Fernsehen Deutschland GmbH beteiligt sich am Zuteilungsverfahren für DVB-H-Frequenzen der Bundesnetzagentur. Dies gab das Kölner Unternehmen heute auf dem 19. Medienforum NRW bekannt, das gestern in der Domstadt eröffnet wurde. MFD will demnach bis zu 16 TV-Programme für den Empfang mit Handys und anderen mobilen Endgeräten sowie Radiokanäle und "interaktive Dienste" bundesweit über DVB-H ausstrahlen. Die genauen Vorgaben für die erste Stufe des "Frequenzzuteilungsverfahrens" hat die Bundesnetzagentur in einem vierseitigen PDF-Dokument zusammengefasst. Demnach sollen bis Ende 2008 mindestens 20 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung, darunter jeweils mindestens die Hälfte der Einwohner einer jeden Landeshauptstadt, mit DVB-H-Signalen versorgt werden.

    Die Antragsfrist für die Frequenzzuteilung endete am 6. Juni. Bis Anfang August dürfte die Bundesnetzagentur bekannt geben, dass die Zahl der Anträge die der verfügbaren Frequenzen übersteigt – dann kommt es zu einer "Zuteilung im Wege des Ausschreibungsverfahrens". Wer sich außer MFD für die Sendelizenz beworben hat, ist bislang nicht bekannt. Es liegt im Ermessen der jeweiligen Unternehmen, dies bekannt zu geben. In der Branche wird allerdings fest damit gerechnet, dass T-Systems ebenfalls einen Zuteilungsantrag gestellt hat. Die Telekom-Sparte strahlt – wie bereits die Deutsche Bundespost – seit Jahrzehnten zahlreiche terrestrische TV-Sender aus.

    Trotz dieser mutmaßlich übermächtigen Konkurrenz rechnet sich MFD Chancen aus, bei der Frequenzvergabe zum Zuge zu kommen: Mit dem kürzlich erfolgten Einstieg des südafrikanischen Medien- und Technologiekonzerns Naspers bei MFD verfüge man über die notwenigen finanziellen Mittel und das Know-how, die Vorgaben des Regulierers zu stemmen, erläutert Geschäftsführer Jens Stender gegenüber heise online. Naspers betreibe bereits in mehreren afrikanischen Ländern DVB-H-Netze. Ferner sei das als Medienhaus in den schnell wachsenden Märkten Russland und China aktiv.

    Unabhängig von der Frequenzzuteilung erfolgte im Frühjahr bereits ein gemeinsames Vergabeverfahren der Landesmedienanstalten für Aspiranten für die Programmgestaltung auf dem zu errichtenden DVB-H-Netz. Stender zufolge buhlen 29 Konsortien um den Programmbetrieb, darunter die Mobilnetzbetreiber T-Mobile, Vodafone und 02.

    Dass das bereits verfügbare Handy-TV-Angebot von MFD "watcha TV" auf Basis von DMB noch Nischendasein fristet, hält die MFD-Geschäftsführer Stender und Henrik Rinnert nicht davon ab, das Potenzial mobilen Fernsehens zu beschwören: Die Hersteller für Handy-Chips hätten Dual-Mode-Geräte bereits in der Pipeline, schließlich werde Deutschland das erste Land mit Parallelbetrieb von DMB und DVB-H. Auch wenn sich MFD für das DMB-basierte Angebot mehr Kunden gewünscht hätten, geben sich die Chefs mit der Kundenentwicklung "zufrieden", verweisen jedoch bei der Nachfrage nach konkreten Nutzerzahlen an die Dienstevermarkter wie Debitel. Stender: "Mobile-TV ist kein kurzfristiges Geschäft, sondern ein Marathonlauf." (Sven-Olaf Suhl) / (vbr/c't)

    Quelle:http://www.heise.de/newsticker/meldung/91402
     
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