ARD-Digitalstrategie: Handy-Tagesschau ab Juli, HDTV ab 2010

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von rainman, 20. Juni 2007 .

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  1. 20. Juni 2007
    Die Intendantenrunde der ARD hat sich auf ihrer Sitzung in Saarbrücken auf eine neue Digitalstrategie für die Sendergruppe verständigt. Das unter Federführung des Saarländischen Rundfunks (SR) entstandene Strategiepapier umfasst die Pläne der öffentlich-rechtlichen Anstalt für verschiedene digitale Vertriebswege. "Die Palette reicht von HDTV und Handy-TV über ein Audio- und Videoportal bis hin zu digitalen Zusatzangeboten im Hörfunk", sagte der ARD-Vorsitzende Fritz Raff

    Die ARD will künftig mehr Inhalte über die verschiedenen neuen Verbreitungskanäle an die Zuschauer und Hörer bringen. Eine zentrale Rolle soll dabei die "Tagesschau" spielen. Das Nachrichten-Flaggschiff will die ARD zu einer "der Hauptmarken für die digitale Welt" machen. Einer der ersten Schritte dazu ist eine stündlich aktualisierte 100-Sekunden-Fassung der TV-Nachrichten, die jederzeit auf dem Handy abgerufen werden kann. Das Angebot soll schon Mitte Juli starten. In Zukunft sollen ARD-Inhalte zunehmend auch über Handy-TV zu empfangen sein.

    Auch sein Internetangebot will der Senderverbund weiter ausbauen. Unter der Adresse ARD Startseite soll rechtzeitig zur Internationalen Funkausstellung in Berlin Anfang September ein Audio- und Videoportal eingerichtet werden, über das ausgewählte, bereits gesendete Fernseh- und Radioprogramme bis sieben Tage nach Sendetermin abrufbar sein sollen. Der Schwerpunkt werde dabei auf aktuellen und Informationssendungen liegen. Über die Möglichkeiten, nach dem Vorbild der englischen BBC auch die Inhalte der Archive zugänglich zu machen, solle noch etwa bis Oktober beraten werden. Die Zentralmarke "Tagesschau" ist im Internet schon länger mit einem ausgedehnten Angebot präsent. Das im August 2006 gestartete Blog des Redaktionsteams wird – wie heute vorzeitig bekannt wurde – mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet.

    Die drei Digitalkanäle der ARD sollen ebenfalls weiterentwickelt werden. "EinsExtra" soll dabei zu einem umfassenden Informationsprogramm werden. In welchem Umfang die Neuorientierung umgesetzt wird, soll noch in den zuständigen Kommissionen beraten werden. Das endgültige Konzept soll im September dieses Jahres stehen. Raff sagte, dass die Marke "Tagesschau" wahrscheinlich auch in einem neuen Namen für "EinsExtra" niederschlagen werde. Ab 2010 plant der Sender zudem den Einstieg in die HDTV-Übertragung.

    "Wir wollen unserem Publikum großen Mehrwert ohne erheblichen Mehraufwand bieten", fasste der Vorsitzende Raff die Strategie der ARD zusammen. Einigen Aufwand will der Sender angesichts der Pläne schon betreiben. Und auch über den vom Mediennutzer zu leistenden Mehraufwand hat die ARD (zusammen mit dem ZDF) eine gewisse Vorstellung. Die Gebührenerhöhung ist schon beantragt. Die ARD sehe in der Digitalisierung die große Chance für Gebührenzahler, von den Inhalten der ARD noch mehr zu profitieren als im analogen Zeitalter, sagte Raff. "Die Rundfunkgebühr wird in der digitalen Medienwelt zur Content-Flatrate für Qualitätsinhalte."

    Die Wettbewerber sehen die digitale Entwicklung der Öffentlich-Rechtlichen kritisch. So mahnte etwa der Bundesverband der Zeitungsverleger, die "Internetexpansion" der Öffentlich-Rechtlichen gefährde die privatwirtschaftlichen Medienunternehmen: Jede Erhöhung der "Zwangsgebühr" belaste das Medienbudget der Bürger zusätzlich. Zudem verzerrten die "ausufernden Angebote" völlig den Wettbewerb, zumal das Online-Angebot von ZDF und ARD nichts mehr mit deren Auftrag zu tun habe. Auf eine Präzisierung des öffentlich-rechtlichen Auftrags bestand auch Brüssel. Zwar verzichtete die EU zuletzt auf die Einleitung eines Beihilfeverfahrens wegen der Gebührenfinanzierung, forderte aber, die Finanzierung von ARD und ZDF auf ein Maß zu beschränken, das zur Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrags erforderlich sei. (vbr/c't)

    Quelle:http://www.heise.de/newsticker/meldung/91415
     
  2. 20. Juni 2007
    AW: ARD-Digitalstrategie: Handy-Tagesschau ab Juli, HDTV ab 2010

    Sehr interresante Strategie von der ARD, ich denke da sich in letzter Zeit mehr und mehr vernetzt wird man mehr und mehr mit viele Medien Sachen wie Fernsehen anschauen können, da ist ARD auf dem richtigen Schritt. Dennoch glaube ich nicht daran das alle in Zukunft nur via Handy fernsehen werden oder gar einen Film schauen werden den sie vorher runtergeladen haben. Die Menschen haben einen Fernseher der groß ist um Fernseh zu schauen und einen Computer um an den PC zu gehen zu surfen oder ein Handy um zu telefonieren. Zwar wird jetzt alles vernetzt und jedes Medium kann etwas vom anderen Medium, denoch werden wir nicht irgendwann ein Gerät haben womit wir alles haben können sondern viele verschiedene, ich kann mr auch nicht vorstellen das alle in der Bahn sitzen und die Tagesschau oder den Blockbuster auf ihrem Handy schauen der gerade im Fernsehen läuft. In meinen Augen sind das alles kleine Gimmicks, wo man als Verkäufer gut mit werben kann mehr aber auch nicht. Trotzdem ist es gut das die ARD in den Bereich vordringt, da vielleicht in abgeänderter Form die Nachrichten durchaus interessant gestalten werden könnten. Was mich wundert ist der späte Einstieg in HDTV, es ist klar das in diese Richtung die Zukunft geht, aber deswegen 3 Jahre warten, da bin ich mir nicht so sicher, gerade die Öffentlich rechtlichen müssten eigentlich in diese Richtung ein vorreiter sein, damit die anderen nachziehen, aber anscheinend herrscht da wohl noch zu große Angst. Daher bin ich mal gespannt wie sich die Lage entwickelt, aber so wie beschrieben klingt es schonmal gut.
     
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