Freenet.de-Investoren fordern Zerschlagung der Firma

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von rainman, 26. Juni 2007 .

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  1. 26. Juni 2007
    Eckhard Spoerr, Chef des Internet- und Mobilfunkdienstleisters freenet.de, gerät laut einem Bericht des Handelsblatts immer stärker unter Druck. Außer dem Hegde-Fonds-Manager Florian Homm und der britischen Fondsgesellschaft Hermes fordere auch der Mobilfunkdienstleister Drillisch eine Zerschlagung des Anbieters von DSL-Anschlüssen und Mobilfunkverträgen. "Freenet muss zum richtigen Zeitpunkt Werte realisieren, bevor sie wieder verschwunden sind", sagte Drillisch-Chef Paschalis Choulidis dem Handelsblatt.

    Drillisch ist derzeit mit acht Prozent an freenet.de beteiligt, der Mobilfunkdienstleister war bei Mobilcom vor deren endgültiger Verschmelzung mit freenet.de eingestiegen: Drillisch-Chef Choulidis strebt eine Konsolidierung der Serviceprovider-Branche an; schon bei seinem Einstieg bei Mobilcom war über eine Abspaltung von Freenet spekuliert worden. Mit seinen Vorhaben musste Choulidis bei Mobilcom aber bereits erste Niederlagen hinnehmen.

    "Im Mobilfunk haben wir erlebt, wie schnell mit zunehmend gesättigten Märkten die Unternehmenswerte sinken. Der Breitbandmarkt boomt jetzt – und jetzt werden hohe Prämien bei Verkäufen erzielt. Deswegen sollte Freenet sein Internet-Geschäft verkaufen", sagte Choulidis nun dem Handelsblatt. Zusammen halten Drillisch, Hermes und Homm gut 16 Prozent an Freenet. Die Konzentration unter den Mobilfunk-Serviceprovidern war erst kürzlich durch die Übernahme von Talkline durch debitel ein gutes Stück weitergegangen.

    Freenet-Chef Eckhard Spoerr wehrt sich laut dem Bericht jedoch gegen die Forderungen – und beruft sich dabei unter anderem auf die Beteiligungsgesellschaft Vatas, mit 19 Prozent größter Einzelaktionär bei freenet.de. "Die Aktionäre können keine Zerschlagung beschließen, das ist Sache des Vorstands", sagte er dem Handelsblatt. Eine Aufspaltung kommt Spoerr demnach nicht in den Sinn. Er halte weiter an dem kombinierten Angebot von Mobilfunk und DSL fest. "Eine Zerschlagung wäre absolut kontraproduktiv", sagte Spoerr. "Unser Geschäftsmodell ist langfristig ausgerichtet und verspricht erhebliche Synergien."

    Vatas selbst äußerte sich zu den neuen Forderungen einer Abspaltung von freenet.de nicht; Sigram Schindler, Geschäftsführer der mit vier Prozent an freenet.de beteiligten Teles, stütze aber explizit Spoerrs Kurs: Er sehe keinen Sinn in einer Aufspaltung. Das Internet sei der Wachstumsbereich der Zukunft und sollte deshalb nicht abgespalten werden. (jk/c't)

    Quelle:http://www.heise.de/newsticker/meldung/91722
     
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