Jugendschützer gegen Nazi-Videos auf YouTube oft machtlos

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von rainman, 29. August 2007 .

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  1. 29. August 2007
    Die Gruppe selbst ist seit März 2005 verboten, die Mitglieder sind rechtskräftig verurteilt, die Texte indiziert. Dennoch kommt über das Internet-Videoportal YouTube jeder problemlos an Lieder der rechtsextremen Band Landser heran. Über den Suchbefehl "Landser" finden sich dort nicht weniger als 472 Filme, die meisten davon Musik-Videos. Viele sind mit Hitler-Fotos, Hakenkreuzen oder SS-Runen unterlegt. Und Texte wie "Wir werden mit Stolz das Hakenkreuz tragen" oder "Unser Vorbild ist die Waffen-SS" sind noch harmlos im Vergleich zu vielen anderen rassistischen, antisemitischen oder gewaltverherrlichenden Zeilen.

    Die Landser-Lieder zeigen nur einen kleinen Ausschnitt dessen, was in der weiten Internet-Welt zu finden ist: So führen in den Videos eingeblendete Hinweise unter anderem zu Internet-Seiten der in Deutschland verbotenen Rassisten-Vereinigung "Blood and Honour" ("Blut und Ehre"). Auch der Nazi-Propagandafilm "Jud Süß" war bis vor Kurzem über die Google-Tochter YouTube leicht zu bekommen. Jugendschutzexperten ist das seit Langem bekannt – und von Gesetzes wegen ist die Angelegenheit klar: Das Telemediengesetz schreibt den Anbietern vor, Seiten mit volksverhetzender und verfassungswidriger Propaganda sofort vom Netz zu nehmen, wenn sie darauf hingewiesen werden. Aber das ist offensichtlich nur Theorie. Der Zentralrat der Juden erwägt deshalb Strafanzeige gegen den US-Konzern.

    Die Probleme kennt auch Thomas Günter, der Justiziar der staatlichen Einrichtung jugendschutz.net, die sich um jugendgefährdende Entwicklungen im Internet kümmert. Er hat YouTube schon häufiger auf rechtsextreme Videos aufmerksam gemacht. "Bei unserer letzten Überprüfung hatte der Betreiber erst ein Drittel der kritisierten Filme gelöscht", berichtet Günter. Ob dies eine Reaktion auf seine Beschwerde war, kann er aber nicht sagen: "Wir bekommen von YouTube kein Feedback." Ein weiteres Problem: In Deutschland gesperrte Seiten werden häufig kurze Zeit später von ausländischen Servern wieder hochgeladen. Der Justiz sind dadurch die Hände gebunden – die Zuständigkeit der Strafverfolgungsbehörden endet an der deutschen Grenze. Für Ermittlungen gegen Betreiber ausländischer Internet- Seiten ist die Polizei auf die Kooperation der dortigen Stellen angewiesen. "Schon wenn die Server in Dänemark stehen, haben wir keine Handhabe mehr", sagen Ermittler.

    Der raschen Verbreitung durch das Internet stehen die Fahnder oft hilflos gegenüber – ihre Kapazitäten sind zu gering, um Millionen Seiten gründlich durchforsten zu können. Ein Kampf gegen Windmühlen also? So weit will Günter nicht gehen. "Man braucht aber einen langen Atem." Der Jugendschützer verlangt von den Anbietern, sicherzustellen, dass einmal gelöschte Filme nicht wieder hochgeladen werden können. Google arbeitet derzeit an einer entsprechenden Filtertechnik.

    Bisher vertraut der Branchenführer auf die Kontrolle durch die Nutzer: Sie können volksverhetzende, grafische oder gewaltverherrlichende Videos per Mausklick anzeigen. Auf der Seite befindet sich der englische Hinweis "Flag as inappropriate". Eine deutsche Version ("Als unangemessen markieren") gibt es nicht. Dazu sagt der Deutschland-Sprecher von Google, Kay Oberbeck: "YouTube ist ein amerikanisches Unternehmen. Aber wir arbeiten mit den staatlichen Behörden in Deutschland zusammen." So werde zum Beispiel die IP-Adresse der Nutzer auf Anfrage an die Polizei weitergegeben.

    Dass dies bei weitem nicht ausreicht, stellen auch immer mehr Nutzer fest. So schreibt der User "AlJoKo21" in einem Diskussionsforum: "YouTube kümmert sich nicht ausgiebig um rechtes Propagandamaterial." Damit ist es nach Oberbecks Angaben bald vorbei – YouTube will nun alle Landser-Clips löschen. Geschehen war dies am heutigen Mittwochvormittag noch nicht. (Benedikt von Imhoff, dpa) / (jk/c't)

    Quelle:http://www.heise.de/newsticker/meldung/95077
     
  2. 30. August 2007
    AW: Jugendschützer gegen Nazi-Videos auf YouTube oft machtlos

    Google: Rechtsextreme Inhalte auf YouTube werden gelöscht
    Videoplattform soll gesäubert werden
    Die Online-Videoplattform YouTube will sämtliche Filme mit rechtsextremen Inhalten schnellstmöglich aus ihrem Angebot löschen, so Google-Sprecher Kay Oberbeck zu stern.de. Ende August hatte das SWR-Politmagazin "Report Mainz" berichtet, dass zahlreiche antisemitische Filme auf YouTube zu finden seien.


    "Es ist selbstverständlich, dass YouTube selbst größtes Interesse hat, illegale, volksverhetzende Videos von der Plattform zu entfernen", erklärte Oberbeck gegenüber stern.de.

    Die rechtsradikalen und teilweise in Deutschland verbotenen oder mit Aufführungsauflagen versehenen Videos wie der Nazi-Propagandafilm "Jud Süß", die auf der US-Videoplattform zu finden waren, hatten international massive Proteste jüdischer Organisationen ausgelöst. Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte mit einer Klage wegen Volksverhetzung gedroht. Oberbeck sagte, dass YouTube bei der Verfolgung der Urheber mit "staatlichen Ermittlungsbehörden wie zum Beispiel der Polizei" zusammenarbeiten werde.

    In Zukunft will YouTube laut Oberbeck strenger kontrollieren, welche Inhalte von Nutzern hochgeladen werden: "Kein System ist perfekt, und wir müssen hart daran arbeiten, es noch engmaschiger zu gestalten", so Oberbeck weiter. "Die Beschwerde-Systeme zum Aufdecken solcher Rechtsbrüche müssen zusammen mit den Nutzern weiter verbessert werden."


    quelle: Golem.de
     
  3. 30. August 2007
    AW: Jugendschützer gegen Nazi-Videos auf YouTube oft machtlos

    danke für die kurzfassung bw is raus
    ich finds ehrlich gesagt jetzt nicht so tragisch das gewisses material hochgeladen wird mit dem so manche leute ihre probleme haben. Jeder sollte sich seine eigene Meinung bilden dürfen. Auch wenn diese dann verboten ist, aber auch das sollte ein jeder wissen und sich gedanken darüber machen warum dies und das verboten ist. Und nur weil jemand sowas hochladet heißt das nicht dass derjenige auch diese Enstellung vertritt. Im Endeffekt gibt es einfach wichtiger Dinge um die man sich kümmern sollte.....
     
  4. 30. August 2007
    AW: Jugendschützer gegen Nazi-Videos auf YouTube oft machtlos

    Richtig so. Solcher Scheiß hat im Netz nix verloren. Und auch auf den deutschen Straßen brauchen wir das ganze braune Pack nicht.

    Richtig so, das die großen im Netz was dagegen machen.
     
  5. 30. August 2007
    AW: Jugendschützer gegen Nazi-Videos auf YouTube oft machtlos

    Danke für die Kurze Version...

    Also ich muss sagen, da kann man echt nur schwer was dagegen machen,
    auser man prüft die Videos bevor sie auf der Plattform gehosted
    werden. Ich finde das wäre besser so.

    GreeZ
     
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