Jede Woche ein neues Gedicht (Teil II)

Poctal · 3. September 2007

Mors certa, hora incerta

Der Schrecken den du breitest, viel Übel hat gebracht
Der Tod den du nun leitest, spöttisch d'rüber lacht
Im Traum ruft dein Gewissen, noch einmal in dein Leben
Wirst aus dem Bett gerissen, fängst du nun an zu beben

Wehrlos in deinen Träumen, irrt deine müde Seele
Gedanken die dich säumen, wie das Messer an der Kehle
Der letzte Schnitt zum Glück, holt dich aus deinem Leiden
Kein Weg führt dort zurück, wo sie dich noch beneiden

Leblos starrst du die Nacht, die Augen klein und leer
Nun ist es vollbracht, hinaus aufs weite Meer
Dort wirst du es finden, gesucht seit vielen Stunden
Der Ort muss wieder binden, schließt auch die alten Wunden

Der Schweiss aus purer Angst, tropft langsam auf den Grund
Das Ende dass du bangst, gibt wieder einmal kund
Es ist gekommen deine Zeit, den Tod ins Aug' zu seh'n
Mach dich schon mal bereit, in des Tunnels Licht zu geh'n

Furchtlos wirst du erkennen, was man dir längst gesagt
Versuchst nicht wegzurennen, vor dem der dich noch plagt
Gebrochen so der Wille, noch einmal zu erleben
Besprochen in der Stille, kann niemand dir vergeben

Dein Leben war ein Spiel, stetig so das Verderben
Gefolgt dem einen Ziel, geboren um zu sterben
Auch wenn du vergleichst, bist stets der letzte Mann
Endlose du erreichst, die Frage nach dem Wann

Dein letzter Hilfeschrei, lautlos dich erlöst
Kälter als das Blei, das deine Brust durchstößt
Dein Röcheln das erklingt, sobald es niemand hört
Einst es doch erschwingt, was es damals zerstört

Der Mensch der du eins warst, kein Weiser ist gewesen
Der Tod den du erstarrst, dein Grabstein längst gelesen
Erbarmunglos sich nimmt, was einst dem Leben war
Regungslos noch glimmt, was einst im Herz geschah

Dein Herz so still und kalt, längst unbenutzt geblieben
Die Faust die nun geballt, hat dich zum Hass getrieben
Doch dein letzter Atemzug, welch bitt'res Schnauben
Ist nun auch genug, du musst dran glauben

Noch eines sag ich dir, der Tod der ist gewiss
Glaub und vertraue mir, bis zum letzten Biss
Doch eins ist nie bekannt, mach dich darauf bereit
Der Tod der kommt gerannt, erfährst nie seine Zeit

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Ein weiteres düsteres Gedicht aus einem meiner eher dunklereren Lebensabschnitte

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mOnTi · 4. September 2007

AW: Jede Woche ein neues Gedicht (Teil II)

wow,

das Gedicht hat mich stark beeindruckt!!
Man bekommnt sofort das düstere Feeling wenn man das liest und ich war hin und her gerissen.
Respekt.

Kriegst ne Bew.
Edit : Mist geht nicht mehr

Mfg mOnTi

Poctal · 5. September 2007

AW: Jede Woche ein neues Gedicht (Teil II)

Vielem Dank, das ist auch eins meiner Lieblingsgedichte

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Jede Woche ein neues Gedicht (Teil II)

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