Netzagentur: Telekom zu mehr DSL-Wettbewerb zwingen

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von xxxkiller, 26. April 2006 .

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  1. 26. April 2006
    Die Deutsche Telekom soll nach dem Willen der Bundesnetzagentur ihren Wettbewerbern den lange geforderten Breitbandzugang über das Internet gewähren. Die Bonner Behörde veröffentlichte den Entwurf für eine entsprechende Regulierungsverfügung. Gleichzeitig soll die Telekom verpflichtet werden, sich die Preise für diese wichtige Vorleistung vorab genehmigen zu lassen. Der Entwurf steht jetzt vier Wochen zur Diskussion.

    Service-Provider mit geringer eigener Infrastruktur betroffen

    Bei dem so genannten Bitstream-Zugang auf der Ebene des Internetprotokolls geht es darum, dass die Telekom für andere Unternehmen die Leitungen zwischen den Endkunden und dem Internet herstellt. Es ist ein Vorprodukt, das in erster Linie für den Massenmarkt gedacht ist und sich hauptsächlich an Internet-Service-Provider mit geringer eigener Infrastruktur wie AOL, freenet oder 1&1 richtet. Es ist aber auch als Ergänzung für Netzbetreiber wie Arcor oder QSC interessant.

    Kritik von der Telekom

    Die Telekom vertritt den Standpunkt, dass sie den Bitstream-Zugang bereits jetzt zur Verfügung stellt. Diese Funktion erfüllt aus ihrer Sicht ein Kombi-Angebot, bei dem die Wettbewerber DSL-Anschlüsse des Konzerns gegen Rabatt auf eigene Rechnung und unter eigenem Namen weiterverkaufen und dafür gleichzeitig dessen Leitungen in Anspruch nehmen. Der Regulierungsexperte der Telekom-Festnetzsparte T-Com, Frank Schmidt, kritisierte, die Netzagentur werde den tatsächlichen Gegebenheiten nicht gerecht, wenn sie einen fehlenden Wettbewerb im Massenmarkt und einen Mangel an Vorleistungsprodukten konstatiere.

    Konzern hofft nicht mehr auf Änderungen

    Der Konzern befürchtet, nun in ein starres Regulierungsschema gepresst zu werden und in einem sich schnell verändernden Umfeld die nötige Flexibilität zu verlieren. Ein Ergebnis der von der Netzagentur vorgeschlagenen Regulierung könne sein, dass die Telekom ihre Großhandelspreise senken müsse, sagte Schmidt. Er sieht keine großen Chancen, noch Änderungen in dem Entwurf zu erreichen. "Ich denke, der Regulierer ist gewillt, damit zügig durchzumarschieren", sagte der Experte.

    Quelle: tagesschau.de
     
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