Ableben in Würde: Warum der IE abgeschafft werden muss

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 27. April 2006 .

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  1. 27. April 2006
    Manche Programme verdienen ein Ende in Würde. Große Schlachten schlug der IE seinerzeit im Browserkrieg, doch nun ist die Zeit gekommen, dass Microsoft dem hauseigenen Browser ein würdiges Ende bereiten sollte. Dafür gibt es gute Gründe - auch für den Konzern aus Redmond.

    Denn auch für MS ist der Ausflug ins Browsergeschäft vor allem eine Reihe peinlicher und teurer Pannen gewesen - die man auf einfache Weise vermeiden könnte. Die knappe halbe Milliarde, die MS wegen Patentstreitigkeiten über IE-Features abführen musste, sind dabei nur die Spitze des Eisbergs.

    Die Geschichte des IE war geprägt von einer erfolglos geschlagenen Schlacht um Viren, Spyware und Sicherheitslücken. Dem gegenüber steht kein Mehrwert: Geld habe MS mit dem IE nicht verdient. Die Arbeit wäre besser in die Absicherung von Vista gesteckt worden, so John Dvorak von PCMag.com. Würde MS heute die Entwicklung des IE einstellen und stattdessen den Firefox oder Opera mit dem MS-OS bündeln, sei dies eine Win-Win-Situation für MS wie auch die Kunden. Dabei würde keine Windows-Installation weniger verkauft werden, ein Verlustgeschäft mit einer imageschädigende Software würde beendet und MS könnte sich vermehrt um die Bugs des Betriebssystems selber kümmern, anstelle Löcher zu flicken, die durch die massive Browserintegration entstanden.

    Passieren wird dies selbstverständlich niemals. Gegenwind bekommt der IE jedoch in noch nicht dagewesener Stärke. Google brach mit der Tradition, keine Werbung auf der Startseite unterzubringen - für IE-Surfer. Diese, und nur diese bekommen seit heute eine Firefox-Anzeige eingeblendet.

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    Mit gutem Grund. Nach Mozilla-Vorbild hat MS für den kommenden IE7 eine Addon-Seite mit Browserextensions eingerichtet. Im Unterschied zu den kostenlosen OS-Plugins für Firefox und Konsorten lassen sich die Softwareautoren ihre "durch MS sorgfältig geprüften" Plugins nicht nur gelegentlich harte Dollars kosten. Sie verticken auch Extensions für den Browser, die auf die Google-Indexierung negative Auswirkungen haben dürften: Doorwaypage-Generatoren und Faker-Software zur Generierung höherer Besucherzahlen finden sich dort für teures Geld.

    Das Elend um den IE verspricht sich damit fortzusetzen - auch in der kommenden, neuen Version, die so vieles besser machen sollte und nicht einmal eine vollständige CSS2-Implementierung hinbekommt. Traditionsreiche Software hätte ein würdigeres Ableben verdient. Und bereitet es Microsoft nicht selbst, müssen eben die Websurfer nachhelfen.


    quelle: gulli untergrund news
     
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