#1 28. April 2005 Es klang vielversprechend, was Microsoft bei der ersten Ankündigung von Windows Longhorn versprach: TCPA-Unterstützung und das neue Microsoft-Sicherheitskonzept "Palladium" sollte Raubkopierern und Angreifern das Leben gleichermaßen erschweren. Kleiner Nebeneffekt: Microsoft hätte steuern können, welche Software auf den Rechner darf und welche nicht. Die perfekte Überwachung am PC – und zum Glück gescheitert. Palladium und Trusted Computing waren vor rund drei Jahren die absolute Horrorvision eines jeden Computernutzers. Das neuartige digitale Rechtemanagement sollte die Rechte des Users an jeder nur möglichen Position beschneiden. Microsoft verkaufte das als "neue Sicherheitsstrategie", die Kritiker erkannten schnell, dass die Technik sich weniger mit dem Schutz des Anwenders als vielmehr der Sicherung digitaler Inhalte gegen Raubkopien befasste. Immer schwächer, von Jahr zu Jahr Mit jedem Jahr, das sich Longhorn verzögerte, wurde es ruhiger um Trusted Computing. Auch die TCPA, die Trusted Computing Platform Alliance, die anfänglich aus rund 200 Unternehmen bestand, zerbröselte zusehends. Eigentlich sollte die TCPA einen digitalen Standard schaffen, doch dummerweise hatten sämtliche Mitglieder Vetorecht und völlig verschiedene Vorstellungen, wie dieser Standard zu realisieren sei. Mit dem Erfolg, dass TCPA scheiterte. Eine Nachfolgeorganisation gibt es allerdings auch schon: Die TCG, die Trusted Computing Group, ist wesentlich straffer organisiert. Rund 150 Unternehmen gehören ihr an und im Gegensatz zur TCPA sind die Entscheidungen der TCG nicht durch Vetos zu beeinflussen, sondern Mehrheitsgesteuert. Es geht weiterhin um die Entwicklung eines digitalen Rechtemanagements, doch scheint es insgesamt nicht so recht voranzugehen. quelle: Strategiespiel - NETZWELT + Multi-Zitat Zitieren