#1 8. Mai 2006 Mit einheitlicher Kleidung gegen Diskriminierung Bundesjustizministerin Brigitte Zypries macht sich für die Einführung einheitlicher Schulkleidung stark. Sie sieht darin ein gutes Mittel, um gegen die ihrer Ansicht nach wachsende religiöse und soziale Diskriminierung zu kämpfen. "Alle Schülerinnen und Schüler sollten einheitliche Schulkleidung tragen. Damit beseitigen wir nicht nur die Burkas, sondern auch Probleme, die sich durch soziale Unterschiede ergeben", sagte die SPD-Politikerin der "Welt am Sonntag". Keine Uniformen, sondern Sweatshirts Zypries habe bei ihrem Vorschlag nicht an Schuluniformen gedacht, wie es sie in Großbritannien gibt, betonte eine Ministeriumssprecherin. Die Justizministerin hält hingegen einheitliche Hosen, T-Shirts oder Sweatshirts für sinnvoll. "Damit könnte so etwa wie eine corporate identity, ein Wir-Gefühl an den Schulen gefördert werden", sagte die Sprecherin. Antisemitismus und Islamfeindlichkeit Religiöse Diskriminierung zeige sich in einem weiter bestehenden Antisemitismus in Deutschland und in einer zunehmenden Ablehnung von Muslimen, sagte Zypries. Sie meine damit etwa die Angst vor Terrorangriffen, "auch weil in der öffentlichen Debatte Islam und islamistischer Terror nicht immer sauber auseinandergehalten werden".