Clubs entscheiden über Sportschau

Dieses Thema im Forum "Sport und Fitness" wurde erstellt von F4br3g4s, 31. Oktober 2007 .

  1. 31. Oktober 2007
    Frankfurt/Main (dpa) - Sportschau mit Bundesliga-Fußball um 18.30 Uhr - ja oder nein? Diese Frage müssen die Vereine der Deutschen Fußball Liga (DFL) im nächsten Jahr beantworten.

    «Es gibt Szenarien mit und ohne Sportschau», kündigte DFL-Chef Christian Seifert mehrere Pakete für die Ausschreibung der neuen Bundesliga-Rechte an. Das Verfahren beginnt im Frühjahr 2008. Dann werden konkrete Spielplan- und Verwertungsmodelle für die Zeit von 2009 bis 2012 präsentiert. «Wir versuchen, es allen recht zu machen. Ob man noch einmal den Spagat hinkriegt, weiß ich nicht. Entscheiden muss letztlich die Liga», betonte Seifert.

    Der Vorsitzende der Geschäftsführung erläuterte beim DFL-Medien-Workshop «Fit für die mediale Zukunft» in Frankfurt/Main den umstrittenen Drei-Milliarden-Euro-Vertrag mit der Kirch-Tochter Sirius. Die Agentur wird mit der DFL die Ausschreibung erstellen und kann die Inlandsrechte bis 2015 vermarkten. Rechteinhaber bleibt aber wie bisher der Ligaverband. Sirius hat der DFL 500 Millionen Euro pro Saison garantiert. Derzeit erlöst der Dachverband der 36 Proficlubs rund 450 Millionen Euro aus dem Verkauf der Rechte. Die TV-Einnahmen machen 25 Prozent des Etats eines Bundesligisten aus.

    DFL und Sirius planen zudem die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens, das in Zukunft ein sendefertiges Produkt für die Live-Übertragungen im Pay-TV erstellen soll. Damit soll die Zahl der Bieter für den Bereich Bezahlfernsehen erhöht werden. Die geschätzten Kosten von rund 80 Millionen Euro für das Programm übernimmt vollständig die Agentur des Medienunternehmers Leo Kirch. «Bis 580 Millionen Euro kassiert Sirius nichts», sagte Seifert. Die umstrittene Provisionsregelung 90:10 würde daher erst greifen, wenn die Firma höhere Erlöse auf dem Markt erzielt.

    Reserviert äußerte sich der DFL-Chef zum Thema Bankbürgschaft. Sirius muss erstmals am 1. Januar 2009 eine Garantie für die Saison 2009/10 vorlegen. Als möglicher Partner ist derzeit die Commerzbank im Gespräch. «Liegt keine Bankbürgschaft vor, wird der Vertrag ungültig. Wir haben diverse Gespräche geführt», sagte Seifert. Erst vor wenigen Jahren hatte die sogenannte Kirch-Krise die Bundesliga in finanzielle Schwierigkeiten gestürzt. «Der neue Vertrag ist nicht mit dem alten Kirch-Vertrag zu vergleichen», versicherte Seifert.

    Er verteidigte mit Hinweis auf die Monopolstruktur im deutschen Bezahlfernsehen das neue Rechte-Modell, das von HSV-Chef Bernd Hoffmann, von TV-Partnern wie Premiere und ARD sowie von Sponsoren kritisch beurteilt wird. «Wir haben auch nach 17 Jahren nur einen klassischen Pay-TV-Anbieter und es ist kein weißer Ritter am Horizont in Sicht. Wir müssen an übermorgen denken. Deshalb ist es eine richtige strategische Entscheidung», argumentierte Seifert. Defizite räumte er bei der Auslandsvermarktung ein: «Da haben wir den Zug verpasst und müssen intensiver arbeiten.»

    Der Marktforscher Joachim Bacher von der Firma TNS Sport, die mit der DFL zusammenarbeitet, sieht die Bundesliga dennoch im weltweiten Entertainment-Wettbewerb gut aufgestellt. «Das eigene TV-Programm wird zudem die Fan-Bindung verstärken», sagte Bacher. Schwer einzuschätzen sind die Erlösmöglichkeiten für Fußball-Übertragungen auf neuen Plattformen wie das Internet-Fernsehen (IPTV) oder Handy- TV. Ähnlich wie beim Pay-TV hinkt Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern in der Verbreitung weit zurück.

    «Ich rechne für 2012 mit 2,5 Millionen IPTV-Abonnenten», sagte Geschäftsführer Klaus Goldhammer (Firma Goldmedia). Derzeit besitzt die Telekom die Bundesliga-Rechte für Internet und Mobilfunk. Wie viele Menschen sie nutzen, bleibt allerdings Geschäftsgeheimnis. «Bis zum Ende des Jahres wollten wir 100 000 bis 200 000 Kunden haben. Dieses Ziel werden wir erreichen», sagte Telekom-Sportmarketingleiter Henning Stiegenroth.

    Quelle: http://de.eurosport.yahoo.com/31102007/30/clubs-entscheiden-sportschau.html
     
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