Ahmadinedschad spottet über EU-Vorschlag

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von z3Ro-sHu, 17. Mai 2006 .

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  1. 17. Mai 2006
    Zwar glauben rund 70 Prozent der Amerikaner, dass Iran mit seinem Atomprogramm militärische Ziele verfolgt. Doch ist eine breite Mehrheit gegen militärische Aktionen. Irans Präsident Ahmadinedschad reagierte auf seine Art auf den neuesten EU-Vorschlag.

    Washington - Mehr als die Hälfte der befragten Amerikaner befürchtet, dass die USA in der Angelegenheit zu lange warten werden. Laut der vom Pew Research Center for People & the Press durchgeführten Umfrage setzen die Amerikaner mit großer Mehrheit jedoch auf friedliche Mittel zur Beilegung des Atomstreits mit Iran. Knapp zwei Drittel der Befragten sprachen sich statt eines militärischen Abenteuers für Wirtschaftssanktionen aus - entweder durch die Vereinten Nationen oder durch eine Gruppe großer Nationen.

    Heute wies der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad EU-Überlegungen zur Beilegung des Streits um das Teheraner Atomprogramm jovial zurück. Zu Überlegungen, Iran für den Verzicht auf die Urananreicherung einen Leichtwasserreaktor anzubieten, sagte er: "Denkt ihr, ihr habt es mit einem vierjährigen Kind zu tun, dem ihr Walnüsse und Schokolade geben könnt und dafür Gold bekommt?"

    Dann fügte er hinzu: "Wir brauchen eure Anreize nicht." Sein Land habe einen Stopp der Urananreicherung bereits zwei Jahre lang akzeptiert. "Dies war eine bittere Erfahrung für das iranische Volk", sagte Ahmadinedschad. "Wir werden uns nicht zwei Mal beugen lassen." In Arak baut Iran einen Schwerwasserreaktor, mit dem Plutonium zum Bau einer Atombombe hergestellt werden könnte.

    Gleichzeitig warnte das Staatsoberhaupt die EU: Sie solle Länder nicht in eine Situation zwingen, in der diese den Atomwaffensperrvertrag aufkündigen müssten. Ahmadinedschad sprach auf einer Kundgebung vor Tausenden Menschen im Zentrum Irans. Seine Bemerkungen wurden direkt im staatlichen Fernsehen übertragen.

    Zuvor hatten sich auch die USA zurückhaltend dem neuen Vorschlag der Europäischen Union geäußert. Er werde das Angebot nicht kommentieren, sagte der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, John Bolton. Er ergänzte jedoch, eine Offerte müsse neben Zuckerbrot auch eine Peitsche enthalten. Ein US-Regierungsvertreter, der sich mit Abrüstungsfragen beschäftigt, erklärte: "Warum sollten wir helfen? Sie werden ihr Atomwaffenprogramm weiter vorantreiben."

    Venezuela erwägt F-16-Verkauf an Iran

    Nach der Verhängung eines Rüstungsembargos durch die USA hat Venezuela inzwischen den Verkauf seiner US-Kampfflugzeuge vom Typ F-16 an Iran ins Spiel gebracht. Ein Mitglied des venezolanischen Generalstabs, General Alberto Muller Rojas, sagte gestern, er habe dem Verteidigungsministerium in Caracas den Verkauf der F-16-Maschinen vorgeschlagen. Viele Länder, darunter auch Iran, seien an dem Rüstungsmaterial interessiert.

    Die US-Regierung schloss ein solches Geschäft umgehend aus. Bei der Lieferung von US-Rüstungsgütern an andere Staaten gebe es Klauseln, die den Weiterverkauf an Drittstaaten von der Zustimmung Washingtons abhängig machten, sagte der Sprecher im US-Außenministerium, Sean McCormack. Venezuela habe nicht die Erlaubnis, die Flugzeuge an Iran oder andere Staaten zu veräußern.

    Die USA hatten am Montag ein Embargo für Waffen und andere Rüstungsgüter gegen Venezuela verhängt. Begründet wurde die Maßnahme damit, dass das südamerikanische Land nicht ausreichend im Kampf gegen den internationalen Terrorismus kooperiere.

    quelle:http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,416573,00.html
     
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