The Pirate Bay: Relaunch in zwei Tagen angekündigt

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 1. Juni 2006 .

  1. 1. Juni 2006
    Die Bytes auf den Jubel-PDFs der Verbände sind noch nicht trocken, da kündigt die gestern gebustede Piratebay den Relaunch an. Morgen oder spätestens übermorgen sei der große Torrenttracker wieder voll in Funktion. Dies teilen die Piraten aus Schweden gewohnt selbstbewusst auf ihrer Webseite mit.

    {bild-down: http://www.gulli.com/fileadmin/news_teaser/thepiratebay.gif}

    Von 50 Beamten wurde beim Hoster der Piratebay-Provider Rix|Port80 eine Durchsuchung durchgeführt. Die Server der Piratebay wurden beschlagnahmt, ebenso packten die Beamten Rechner der Filesharing- und Politaktivisten Piratbyran ein. Piratbyran betrieb unter anderem die Gründung der ersten schwedischen Filesharerpartei, welche dieses Jahr zu den Parlamentswahlen in Schweden antreten will.

    Durchsucht wurden auch die Privatwohnungen von 10 Personen, drei der Piratebay-Betreiber wurden festgenommen, befanden sich jedoch bald darauf wieder auf freiem Fuß. Die Verbände jubelten erwartungsgemäß: weltweit gebe es keine "sichere Häfen" für Piraten, so die MPAA in ihrer Presseerklärung, die Betreiber der Piratebay seien ""Kriminelle, die mit der Verbreitung urheberrechtlich geschützter Werke Profit machen". Mit "Hohn und Spott" seien zahlreiche Beschwerden von Rechteinhabern bedacht worden. Die Milliardenverluste der Medienproduzenten wurden erwartungsgemäß erwähnt, neu hingegen der Vorwurf, dass TPB mit der gern gehassten industrie Geschäfte machen würde: über Werbeprogramme auf der Piratebay-Webseite. Was nun nicht wirklich hinhaut, auch wenn der auf TPB häufig beworbene Adult Friendfinder eine Partnerbörse ist, die tendenziell weniger Wert auf Übereinstimmung von beispielsweise Kunst- und Musikgeschmack ihrer Klientel legt.

    Auf Platz 21 der meistbesuchten schwedischen Sites hätte TPB gelegen, klagt MPAA-Chef Glickman weiter, während cnn.com allenfalls auf Platz 125 der schwedischen Usergunst landen konnte. Der weltgrößte Torrenttracker, wie heise vermeldete, war TPB zum Zeitpunkt des Busts nicht einmal unbedingt: Mininova rankte in den letzten Wochen regelmäßig vor der Site der schwedischen Piraten.

    Piratebay gibt sich nun wie gewohnt optimistisch und beschreibt den Bust sowie das weitere Vorgehen auf ihrer wieder zugänglichen Website. Die Suche habe nach Auskunft der Ermittler dem Zweck gedient, Beweise für Verstöße gegen Copyrightgesetze zu finden. Die Frage, ob es keine weiteren Gründe gäbe - schließlich wurde eine Site vom Netz genommen, ohne Gewissheit über ihre Illegalität zu haben - wurde verneint: dieses Vorgehen sei "normal".

    Mit der maliziösen Ankündigung, dass nach Feststellung der Legalität der Site TPB vom schwedischen Staat Entschädigungen erhalten könnte, beschließen die TPB-Macher ihre Erklärung. Nach der ersten "öffentlich geförderten" Trackersite könnte dies eine weitere Premiere in der Filesharingwelt werden.


    quelle: gulli untergrund news
     
  2. 1. Juni 2006
    Piratebay im Interview: 160 Server bei Razzia in Schweden beschlagnahmt

    Piratebay im Interview: 160 Server bei Razzia in Schweden beschlagnahmt
    Der Schlag gegen ThePirateBay scheint nicht so gezielt dem schwedischen Torrent-Tracker gegolten zu haben, wie die jüngsten Statements glauben machten. Einige Hintergrundinformationen der TPB-Betreiber werden nun bekannt: Julian Finn hatte die Möglichkeit, mit "darknite" von Piratbyrån/The Pirate Bay ein Interview zu führen, das hier mit Julians Erlaubnis veröffentlicht werden kann.


    Das Originalinterview findet sich auf Julians Blog.


    Was genau ist gestern passiert?

    Wir wissen tatsächlich noch nicht allzu viel. Der Durchsuchungsbefehl ist uns immer noch nicht bekannt, wir wissen also nicht, wonach gesucht wird. Wir wissen aber vom AntiPiratByran (der Schwedischen Anti-Piraterie-Organisation), dass es einen Durchsuchungsbefehl für den gesamten Provider PRQ gab. Es wurden anscheinend nicht nur etwa 160 Server, sondern auch Netzwerkequipment beschlagnahmt.

    Das heißt, es waren auch andere Webseiten betroffen?

    Ja, das Magazin Säkerhet Sekretess hat eine erste Liste veröffentlicht und ruft die Betroffenen dazu auf, sich zu melden. Dass so viele völlig unschuldige Webseiten wie auch die politische Organisation "Piratbyrån" betroffen sind, ist für uns viel schlimmer als die temporäre Auszeit von "The Pirate Bay".

    Es wurden auch ein paar Menschen verhaftet, was wird ihnen vorgeworfen?

    Insgesamt wurden drei Crewmitglieder verhaftet und befragt, sie wurden jedoch gestern wieder freigelassen. Ihnen wird Verstoß gegen das Urheberrecht vorgeworfen, das könnte sich jedoch ändern.
    Wir vermuten, dass das AntiPiratByrån die Polizei fehlgeleitet hat und ThePirateBay fälschlicherweise vorwirft, Warez auf dem Server zu lagern und zu verteilen.

    Gibt es denn eine Einschätzung von Anwälten?

    Nein, noch nicht. wir verhandeln allerdings mit einem sehr bekannten schwedischen Anwalt und versuchen ihn zu überzeugen, uns in dem anstehenden Fall zu verteidigen.

    Hat The Pirate Bay einen Backup-Plan?

    Wir arbeiten gerade fieberhaft an einer Lösung und wären sehr enttäuscht von uns, wenn wir TPB nicht binnen einer Woche wieder zum Laufen bekommen. Möglich ist auch, dass wir in andere Länder gehen, gerüchteweise Holland, mit Russland als Backup. Allzusehr lässt sich das nicht dezentralisieren, aber optimal wäre natürlich eine Lösung, die weiter funktioniert wenn einer der Server vom Netz genommen wird.

    Wie waren denn die politischen Reaktionen bisher?

    Bis jetzt hat sich nur die Piratenpartei geäußert. Allerdings ist dieses Jahr Wahljahr in Schweden, wir erwarten also noch einige Diskussionen zu diesem Thema. Das Vorgehen von Polizei und AntiPiratByran wird dabei sicher ein zur Debatte stehen.

    Vielen Dank für das Interview.

    Mit Dank an Julian für die Erlaubnis zur Veröffentlichung auf gulli.com.



    quelle: gulli untergrund news
     
  3. 1. Juni 2006
    Piratebay hat sich (ich denke auch zurecht) selbst als größten torrent tracker der Welt ernannt. werbung gabs sogut wie keine, also ein 100%tiges non-profit unterfangen.
     
  4. 1. Juni 2006
    also der tracker war schon bitterst mega übelst groß

    hammer sowas muss man sehen ...

    wenns wieder online is schauts euch mal an ... einfach krass!

    mfg Killer
     
  5. 1. Juni 2006
    hmm dann hoffen wir mal das die (nach dem Relaunch) fleissig so weitermachen können wie bisher..

    Wäre doch sehr schade drum wenn die ganz inner versenkung verschwinden würden.
    Wobei ... wenn die mal weg sind, kommen gleich zig neue Tracker .. von daher .. is doch irgendwie eh immer und überll das selbe
     
  6. 2. Juni 2006
    habe von einen kollegen grad noch einen artikel zum thema bekommen klick

    da steht ´´Razzia bei Tauschbörse 'The Pirate Bay'´´

    tpb das doch keine tazschbörse oder ?(
    naya ma schauen wie lang die site noch stehen wird nach dem releaunch

    shu
     
  7. 2. Juni 2006
    Piratebay-Bust: STV meldet USA als Anstifter, Piratenpartei meldet Beitrittsflut, schwedische Polize

    Piratebay-Bust: STV meldet USA als Anstifter, Piratenpartei meldet Beitrittsflut, schwedische Polize
    Der TPB-Close zieht Kreise: Zorn über Druck der USA als mutmaßlichen Grund der Razzia trifft auf den Ärger hunderter betroffener Webmaster, deren Seiten während dem Bust offline gingen. Die Piratenpartei ist daran, ihre Mitgliederzahl mit einer Beitrittsschwemme zu verdoppeln, nach inzwischen geänderten Zitaten des Piraterieverfolgers Ponten fragen die Schweden nach dem Stand der Meinungsfreiheit. Die Seite der schwedischen Polizei ist nach einer verteilten DoS-Attacke down.

    Der Bust bei der Piratebay sei auf Druck der MPAA zurückzuführen, vermeldet das schwedische Fernsehen. Diese habe sowohl bei der amerikanischen wie auch der schwedischen Regierung Lobbyarbeit betrieben. Eine schwedische Delegation, bestehend aus Mitgliedern der Polizei und des Justizministeriums habe bei einer Diskussion in Washington den Fall Piratebay erörtert. Nach Rückkehr sei dann die Razzia angeordnet worden, obgleich die Rechtslage in Schweden nach wie vor unklar sei - unklar jedenfalls laut TheLocal. Trackerdaten seien auch nach dem geänderten schwedischen Copyrightgesetz nicht illegal, die Beschlagnahme damit ungerechtfertigt, so die Piratenpartei, deren Server vom Bust ebenfalls betroffen sind. TPB hat die Inanspruchnahme staatlicher Entschädigungen nach Klärung der Legalität der Seite bereits angedeutet.

    Nach dem USA-Ausflug habe Staatssekretär Dan Eliasson den Bust angeordnet. Eliasson dementierte, in Washington konkret über The Pirate Bay gesprochen zu haben - es sei nur im allgemeinen Sinn über Copyright und Filesharing geredet worden. Er habe natürlich auch mit der MPAA gesprochen, dabei könne er sich aber nicht erinnern, ob The Pirate Bay erwähnt wurde. Die MPAA rühmte sich hingegen in ihrer Presseerklärung lautstark der engen Kooperation mit Vertretern der us-amerikanischen wie auch der schwedischen Regierung, um "diese illegale Seite schließen zu lassen". Heute spuckt die Organisation leisere Töne: gegenüber Slyck gab man nur an, dass "...jeder größere Besitzer digitaler Medien gegen TPB aktiv gewesen sei - über Microsoft zu Spieleherstellern zur BSA zur IFPI und der MPA." Im schwedischen Parlament wurde der Fall inzwischen dem Verfassungskommitee vorgelegt: das Verhalten des Justizministers Bodström und anderer Beteiligter soll überprüft werden.

    In der Zwischenzeit nimmt der Protest nicht nur in Schweden zu. Für morgen hat die Piratenpartei zu einer Demonstration in Stockholm aufgerufen. Erst vor kurzem gegründet, konnte die Partei, die sich für die Legalisierung vonund eine massive Lockerung des Copyrights einsetzt, einen erstaunlichen Mitgliederzuwachs verzeichnen: seit gestern hat sich die Zahl der Mitglieder auf über 4000 nahezu verdoppelt. Im bevölkerungsarmen Schweden schließt sie damit zur Spitze der kleineren Parteien auf, die neben den beiden Volksparteien das politische Geschehen in Schweden prägen.

    Auch in anderen Bereichen zieht die Razzia Kreise: zahlreiche Webmaster beklagen Mitglieds- und Einnahmenseinbußen, da bei der Razzia beim Provider der Piratebay neben den Rechnern des Torrenttrackers sowie der Piratenpartei die Server einiger hundert weiterer Webseiten beschlagnahmt wurden. Die Multiplayer-Gamingseite Gameswitch.co.uk klagt über noch nicht abschätzbare Folgen des erzwungenen Ausfalls. Über 150.000 Counterstrike-Spieler verloren mit Fragbite.se ihre virtuelle Heimat, 120.000 User bei anstalten.nu. Über Schadensersatzforderungen werde nachgedacht, so die Webmaster.

    Ursache der Schließung völlig unbeteiligter Sites sind nach Ansicht der Filesharingaktivisten von Piratbyran die Piraterieverfolger von Antipiratbyran. Diese legten den Strafverfolgern auch den Close der Aktivistenseite nahe, anstatt sich auf die Server der BitTorrent-Tracker von The Pirate Bay zu beschränken. Was zur Beschlagnahme sämtlicher Server führte, obgleich alle Rechner eindeutig gekennzeichnet waren - welche Sites auf welchem Server gehosted sind, konnte man schlicht vom Gehäuse ablesen.

    Antipiratbyran-Chef Hendrik Ponten wird vorgeworfen, weniger den Tracker als die Filesharingaktivisten im Visier gehabt zu haben: mehr noch als die Tracker wolle er die freie Meinungsäußerung zum Thema Filesharuing und Copyright unterbinden. Dazu passte das Zitat Pontens aus einem Interview nach der Razzia:

    "Ja, wir sind hier bei Antipiratbyran sehr glücklich darüber, dass sich nun die Polizei mit diesen Dingen beschäftigt. In derselben Zeit sind wir hier vor allem gegen die Anti-Copyrightorganisation Piratbyran vorgegangen, die die Seite betreibt. The Pirate Bay befindet sich weiter unten in der Rangordnung, auch wenn die Schäden, die die Seite verursacht, sehr hoch sind."

    Ponten behauptet, er sei falsch zitiert worden. Das Recht auf freie Meinungsäußerung werde respektiert und gegen Piratbyran sei nie vorgegangen worden. Die Passage liest sich nun folgendermaßen:

    "Ja, wir sind hier bei Antipiratbyran sehr glücklich darüber, dass sich nun die Polizei mit diesen Dingen beschäftigt. Für lange Zeit war Pirate Bay ein großer Verbreiter urheberrechtlich geschützter Files. Die Schäden, die die Seite verursacht hat, sind sehr hoch."

    Was in der Tat weniger für ein Verhören oder eine fehlerhafte Abschrift spricht, sondern für eine Neuformulierung eines ganzen Absatzes.

    Die Kritik am Vorgehen von Strafverfolgern, Ermittlern und Justiz wächst: so brach heute die Homepage der schwedischen Polizei unter einer DDoS-Attacke von einer halben Million Rechnern zusammen. Eine Verbindung zum Bust bei Piratebay konnte noch nicht nachgewiesen werden, so Sprecher der Polizei.

    Währenddessen folgen die ersten Berichte der Betroffenen des Busts: Der Rechtsberater der Pirate Bay, Mikael Viborg, wurde im Rahmen des Busts ebenfalls festgenommen, sein komplettes Equepment beschlagnahmt sowie die Abgabe einer DNA-Probe gefordert. Im Gegensatz zum TPB-Betreiber anakata sei ihm wenigstens auf Wunsch ein Anwalt beigestellt worden, berichtet er in seinem Blog.

    Solche Ungereimtheiten könnten in den nächsten Tagen noch für einigen Zündstoff sorgen. TPB ist momentan das Topthema in den schwedischen Medien. Der politische Nachhall des Busts dürfte größer ausfallen, als es sich viele Beteiligten gedacht haben. Oder, im Fall der Piratenpartei, moglicherweise zu erhoffen wagen.


    quelle: gulli untergrund news
     
  8. 2. Juni 2006
    lol wie geil die wehren sich ja alle ^^

    b2t: ich finds schon heftich das in schweden ne partei von fileshrern existiert wär ja ma geil wenn die regierungs partei sind undn präsidenten stellen denn würds da glaub ich kein urheberrecht mehr geben^^
     
  9. 2. Juni 2006
    Sollte dieser denkwürdige Tag irgendwann wirklich kommen dann werde ich schwedisch lernen und nach Schweden ziehen^^
     
  10. 3. Juni 2006
    Torrent-Tracker ThePirateBay wieder online

    Torrent-Tracker ThePirateBay wieder online
    Der nach eigenen Angaben weltgrößte BitTorrent-Tracker ThePirateBay.org ist wieder online. Am 31. Mail hatte die schwedische Polizei bei einer Razzia den Server beschlagnahmt und drei Personen zum Verhör vorgeladen. Die Polizei habe prüfen wollen, ob der Server für kriminelle Machenschaften genutzt worden sei, erklärte ein Betreiber des Trackers. Zurzeit erscheint als Startseite das Torrent-Verzeichnis des Servers, wie es sich kurz vor dem Polizeizugriff dargestellt hat. Offenbar hatten die Betreiber folglich vorgesorgt und regelmäßig Backups ihrer Bestände gefertigt, die sie nun zurückspielten.

    Die Beschlagnahmung von PirateBay zieht längst auch politische Kreise: Das staatliche schwedische Fernsehen SVT hatte kurz nach Beschlagnahmung des Servers berichtet, die schwedische Regierung habe sich von hochrangigen US-Beamten unter Druck setzen lassen, die Aktion durchzuführen. Im April habe die US-Regierung vom schwedischen Außenministerium verlangt, bald das "Problem PirateBay" zu lösen. Der Staatssekretär des Justizministers habt dann dem TV-Bericht zufolge den Generalstaatsanwalt und den obersten Polizeichef kontaktiert und die Anweisung zum Losschlagen gegen den Tracker-Server gegeben.

    Als Tracker indexiert PirateBay zwar zum Tausch bei BitTorrent angebotene Dateien und hält .torrent-Dateien mit den IP-Adressen der beteiligten Rechner bereit, bietet selbst aber kein urheberrechtlich geschütztes Material an. In Schweden blieben derlei Angebote bislang unbehelligt, weil sie nicht gegen das dortige Urheberrecht verstoßen. Deshalb kam es in der Vergangenheit schon des öfteren zu Verstimmungen zwischen der US-amerikanischen und schwedischen Justiz.


    quelle: heise online
     
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