Liberale Drogenpolitik ein Erfolg

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von z3Ro-sHu, 2. Juni 2006 .

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  1. 2. Juni 2006
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    Die liberale Drogenpolitik in der Schweiz ist laut einer Studie der Zürcher Universität ein Erfolg. Die Zahl der Neukonsumenten von Heroin wurde seit Beginn 1991 stark reduziert. Nur wenigen Abhängigen gelang jedoch der langfristige Ausstieg.

    Die beiden Forscher Carlos Nordt und Rudolf Stohler der Psychiatrischen Universitätsklinik haben sich bei ihrer Studie auf das seit 1991 geführte Register aller Methadonbehandlungen im Kanton Zürich gestützt. Das Ergebnis zeige, dass die Zahl der Neueinsteiger in die Heroinabhängigkeit mit der Einführung der Vier-Säulen-Politik stark abgenommen habe. So war die Zahl ab 1975 mit rund 80 Menschen stark angestiegen und hatte 1990 mit 850 neuen Konsumenten ihren Höhepunkt erreicht. Die Forscher schätzen, dass im Jahr 2002 noch etwa 150 Personen mit einem problematischen Heroinkonsum begannen.

    Auf den Erfolg der Politik weise auch der Ländervergleich hin. So war die Inzidenz im Kanton Zürich im Jahr 1990 noch ähnlich hoch wie in Italien und Australien. Im Unterschied zu der Situation in den anderen Ländern nahm sie aber innerhalb von zehn Jahren um den Faktor vier ab.

    Endstation Methadon

    Zudem wurden Heroinabhängige in Kanton Zürich wesentlich schneller in Substitutionsbehandlungen aufgenommen als in Italien oder England. Es dauerte laut der Studie nur zwei Jahre, bis die Hälfte der Drogenabhängigen in eine erste Methadonbehandlung eintrat.

    Da nur wenigen der langfristige Ausstieg gelang, sank die Gesamtzahl der Heroinabhängigen im Kanton Zürich von 7.100 im Jahr 1996 auf 6.200 im vergangenen Jahr nur geringfügig. Seit 1994 nahm mehr als die Hälfte der Heroinabhängigen an einem Substitutionsprogramm mit Methadon teil. Dieser Anteil blieb weitgehend unverändert. Es bestünden Hinweise, dass die Entwicklung im Kanton Zürich für die gesamte Schweiz zutreffe.

    «Verliererdroge»

    Laut den Forschern dürfte die Droge durch die «Medizinalisierung» für potenzielle Einsteiger die Verschiebung des Images des Heroinkonsums als rebellischer Akt zugunsten einer «Verliererdroge» an Attraktivität verloren haben. Die Einführung der liberalen Drogenpolitik in der Schweiz hatte 1991 zu heftigen Diskussionen geführt. Besonders umstritten waren die Methadonabgabe und der Bereich «Schadensminderung» der Vier-Säulen-Politik. Gegner der Politik hatten eine Verharmlosung des Heroingebrauchs und damit eine Zunahme von Neueinsteigern und längere Abhängigkeitskarrieren befürchtet.
     
  2. 5. Juni 2006
    Ich glaube nicht, dass man das so verallgemeinern kann. Alle Deutschen die nahe der holländischen Grenze leben fahren einfach dorthin und kiffen sich die Birne zu. Also kann man auch nicht sagen, dass eine liberale Politik zum Erfolg führt
     
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