Handys abhören leicht gemacht: GSM-Knacken für jedermann

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 23. Februar 2008 .

  1. 23. Februar 2008
    Das Abhören von Handygesprächen war bisher eine Sache von Polizei und Geheimdiensten - mit IMSI-Catchern musste man aufwändig Funkzellen simulieren, in die sich die zu belauschenden Mobiltelefone einbuchen. Auf der Blackhat-Konferenz wurde eine kostengünstige Alternative vorgestellt. Nötig dazu: Hardware und Rechnerleistung für weniger als 1000 Euro.

    GSM überträgt die Mobilgespräche verschlüsselt: die Signale können zwar relativ einfach via Funkempfänger belauscht, aber nicht entschlüsselt werden. Die Methode von David Hulton und Steve Muller knackt die Verschlüsselung in einer halben Stunde. Finanzieller Aufwand: Größenordnungen unterhalb der Kosten bisheriger Geheimdienst-Materialschlachten.

    An denen möchten die Hacker aber offenbar auch verdienen - denn eine schnellere Variante, die in unter einer Minute für Klartext-Mithören sorgen soll, ist bereits in Arbeit. Diese Technologie wollen die beiden kommerzialisieren - einige hunderttausend Dollar soll diese "Premium"-Version des GSM-Knackers dann kosten, und es dürfte klar sein, wer zu einem solchen Zweck Geldbeträge in dieser Größenordnung in die Hand nehmen kann.

    Auch wenn die beiden sich damit nicht direkt die Hände schmutzig machen wollen - direkt an Geheimdienste und Ermittler will man nicht verkaufen. Primäre Kundschaft sollen Unternehmen sein, die die Software direkt mit passender Hardware verbandeln. Wen diese dann beliefern, kann man sich denken.

    Eine Lösung ist in Sicht: ausgerechnet eine Firma, für die einer der Hacker arbeitet - CellCrypt - stellt sichere Kryptolösungen für GSM-Telefonie her. Und so sehen die beiden ihre Technik auch als durchaus wichtige und nicht etwa schädliche Entwicklung an: dass GSM knackbar ist, sei schon seit Jahren bewiesen, und es sei das Problem der GSM-Netzbetreiber, seitdem die Hände in den Schoß gelegt zu haben. Etwas besseres als vermehrte Aufmerksamkeit für die Belauschbarkeit von Handygesprächen kann den Handynutzern unter diesem Gesichtspunkt gar nicht passieren.

    Denn in der Tat wird eher selten eine Technik abgesichert, wenn sie nur mit großem finanziellem Aufwand geknackt werden kann - denn dann kann der Normalanwender keinen Nutzen aus den Sicherheitslücken ziehen. Ist einmal eine Lösung am Start, die es auch den Normalsterblichen erlaubt, eben mal mit Funkempfänger und Laptop vor dem Bundeskanzleramt oder diversen Unternehmenszentralen zu parken und das eine oder andere Gespräch mitzuschneiden, dann ist mit einer sicheren Lösung für den Massenmarkt eher zu rechnen.


    quelle: gulli untergrund news
     
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