Konflikt: China unterdrückt Proteste in Tibet mit aller Härte

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von White G, 15. März 2008 .

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  1. 15. März 2008
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. April 2017
    China unterdrückt Proteste in Tibet mit aller Härte


    Mit brutaler Gewalt gehen die chinesischen Sicherheitsbehörden gegen erneute Proteste tibetanischer Mönche und Oppositioneller in Lhasa vor. Mit wahllosen Maschinengewehrsalven werden die Demonstranten aufgerieben. Die tibetische Exilregierung spricht von mehr als 100 Toten. Die Hauptstadt wurde stillgelegt.

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    Kommentar zum Bild: "Gepanzerte Fahrzeuge patroullieren durch die Straßen von Lhasa."

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    Kommentar zum Bild: "Schon in den vergangenen Tagen setzte China im Kampf gegen aufständische Demonstranten Schusswaffen und Tränengas ein."


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    Kommentar zum Bild: "Heute halten die Chinesen auf dem Vorplatz des Palastes Militärparaden ab."

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    Trotz Berichten über mehr als 100 Tote bei den schweren Zusammenstößen in Lhasa und internationalen Forderungen nach Zurückhaltung will China die Unruhen in Tibet mit Härte unterdrücken. Gegen die Demonstranten werde barsch vorgegangen, erklärte der von Peking bestellte Vorsitzende der Regierung der autonomen Region Tibet, Champa Phuntsok, am Samstag. Die tibetische Exilregierung in Indien berichtete von mehr als 100 Todesopfern – zehn Mal soviel wie die amtlichen chinesischen Medien.

    Mindestens 30 Tote seien bestätigt, heißt es in einer von der Exilregierung in Dharmsala veröffentlichten Erklärung. Für mehr als 100 Todesopfer gebe es bislang noch keine Bestätigung. Nach chinesischen Berichten sind Demonstrationen buddhistischer Mönche zum Jahrestag der Niederschlagung des Aufstandes der tibetischen Bevölkerung gegen die chinesische Herrschaft 1959 am Montag in Gewalt umgeschlagen. Mindestens zehn Menschen seien getötet worden. Die Zusammenstöße in Lhasa sind die schwersten seit 20 Jahren.


    Demonstranten sollen sich bis Dienstag stellen

    Die Behörden in Tibet gaben den Demonstranten die Schuld am Tod „unschuldiger Menschen“. Phuntsok sagte am Rande des Volkskongresses in Peking: "Wir haben nicht das Feuer eröffnet. Wir werden aber hart mit diesen Kriminellen umgehen, die diese Aktivitäten zur Spaltung der Nation ausführen." Allen Demonstranten, die sich bis Dienstag stellen, wurden mildernde Umstände in Aussicht gestellt.

    Die Olympischen Sommerspiele seien durch die Unruhen nicht gefährdet, sagte ein Sprecher des Organisationskomitees BOCOG, Sun Weide. Auch der Fackellauf, bei dem das olympische Feuer auf den Mount Everest getragen werden soll, werde wie geplant stattfinden.

    Der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge kehrte in Lhasa am Samstag wieder Ruhe ein. Urlauber berichteten von einem massiven Aufgebot an Sicherheitskräften. Die gesamte Stadt sei regelrecht stillgelegt, berichtete ein 23 Jahre alter Ausländer. Ein weiterer Tourist, Plooij Frans, der Lhasa am Samstag verließ, erklärte, binnen 24 Stunden seien rund 140 Lastwagen mit Soldaten nach Lhasa gekommen.

    Das geistliche Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama, äußerte sich besorgt und rief die chinesische Regierung und seine Landsleute auf, keine Gewalt anzuwenden. Die UN-Menschenrechtskommissarin Louise Arbour forderte Peking auf, den Demonstranten ihr Recht auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit zu gewähren und keine „exzessive Gewalt“ anzuwenden.

    Eine Sprecherin von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erklärte, dieser verfolge die Situation aufmerksam. Bundeskanzlerin Angela Merkel appellierte an Tibeter und Chinesen, auf Gewalt zu verzichten und in einen direkten Dialog einzutreten. Ähnliche Appelle kamen von den USA und weiteren Staaten.


    Weltweite Demonstrationen gegen schwere Ausschreitungen in Tibet

    In der westchinesischen Stadt Xiahe ging die Polizei mit Tränengas gegen Sympathisanten der demonstrierenden Mönche in Tibet vor. Augenzeugen zufolge zogen hunderte Menschen vom Kloster Labrang nach Xiahe, die Gruppe griff Verwaltungsgebäude an. Nach Angaben der in London ansässigen Gruppe Free Tibet wurden 20 Menschen festgenommen.

    In Australien setzte die Polizei Medienberichten zufolge Schlagstöcke und Pfefferspray gegen Demonstranten vor dem chinesischen Konsulat in Sydney ein. Auch in Indien und der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu kam es zu Protesten.

    Rund 70 Menschen demonstrierten vor dem chinesischen Generalkonsulat in Frankfurt gegen die schweren Ausschreitungen in Tibet demonstriert. Der Protest sei weitgehend friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher. Es sei aber zu einer "kleineren Rangelei" zwischen Demonstranten und Polizisten gekommen, als Exil-Tibeter auf das Gelände des Konsulats vordringen wollten.

    Ein Demonstrant kletterte die Fahnenstange hoch und entfernte kurzzeitig die chinesische Flagge. Festnahmen habe es nicht gegeben, bei einigen Demonstranten seien aber die Personalien überprüft worden, teilte die Polizei mit.

    Auf Plakaten und Stirnbändern war „Free Tibet“ (Befreit Tibet) zu lesen. Einige Demonstranten zerrissen eine chinesische Flagge, andere versuchten, eine anzuzünden. Manche Menschen waren in tibetische Flaggen gehüllt, einige hatten sich die Flaggen aufs Gesicht gemalt.

    Die schweren Ausschreitungen in Tibet haben möglicherweise Dutzende von Menschen das Leben gekostet. Die exiltibetische Regierung in Indien erhielt „unbestätigte Berichte“ aus Tibet über bis zu 100 Tote. Einen Tag nach den antichinesischen Unruhen waren nach offiziellen chinesischen Angaben erst zehn Tote bestätigt. „Die Zahl der Verletzten und Toten steigt weiter“, berichtete gleichwohl die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Viele Polizisten seien schwer verletzt worden. Die Austragung der Olympischen Spiele im Sommer in Peking sei von den Unruhen nicht betroffen, betonten die chinesischen Organisatoren.


    Quelle: Klick Mich!
     
  2. 16. März 2008
    AW: Konflikt: China unterdrückt Proteste in Tibet mit aller Härte

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