Tim Berners-Lee fordert Schutz persönlicher Daten

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 17. März 2008 .

  1. 17. März 2008
    Web-Pionier kritisiert Werbesysteme von Unternehmen

    Der Internet-Pionier und HTML-Erfinder Tim Berners-Lee fordert besseren Schutz der persönlichen Daten von Internetnutzern. Wie er gegenüber der BBC sagte, müssten Maßnahmen ergriffen werden, die verhindern, dass Unternehmen die Online-Aktivitäten der Anwender nachverfolgen und für ihre Geschäfte missbrauchen. Berners-Lee sieht einen großen Teil der Verantwortung bei den Providern. Er würde seinen Internetanbieter wechseln, falls dieser ein System einführte, das die Surfaktivitäten speichert, um personalisierte Werbung zu schalten, so der Internet-Begründer.

    In Großbritannien war zuvor eine Diskussion um Pläne der Internet Service Provider (ISP) entbrannt, wonach die Anbieter den Werbedienst Phorm integrieren wollen, der das Surfverhalten der Nutzer aufzeichnet. "Ich bin der Ansicht, die Konsumentenrechte sind in diesem Fall besonders wichtig und wir wissen noch nichts über die Ergebnisse solcher Systeme", so Berners-Lee.

    Für durchschnittliche Internetnutzer sei es in der Regel nicht ersichtlich, wann und wie ihre persönlichen Daten ausspioniert werden. Im ersten Schritt wird zumeist die IP-Adresse bei dem jeweiligen Unternehmen verzeichnet und auf Grundlage dessen weitere private Daten registriert.

    Phorm beteuert laut BBC, Sicherheitssysteme anzuwenden, die Nutzer vor potenziellen Phishing-Seiten warnen. Diese Tatsache ändert dennoch nichts daran, dass die privaten Daten zu Werbezwecken genutzt werden. Die ISPs ihrerseits wollen zudem unterschiedlich mit dem Tracking-System umgehen. Bei einigen soll Phorm nur nach Zustimmung des Nutzers zum Einsatz kommen, andere wiederum überlegen nur eine Abmelde-Funktion, wonach zunächst jeder Kunde von dem System erfasst würde.


    quelle: ZDNet.de



    Berners-Lee: Beim Einsatz von Phorm den Provider wechseln
    Tim Berners-Lee im Interview mit der BBC
    Tim Berners-Lee, Erfinder des World Wide Web, äußert sich im Interview mit der BBC zufrieden mit der Entwicklung des Internet. Er warnt jedoch eindringlich vor Webtracking und mahnt Datenschutz an.


    17 Jahre nach der Vorstellung des World Wide Web ist Tim Berners-Lee stolz auf die Entwicklung des Internet. "Im Großen und Ganzen ist es ein großer Vorteil", sagte er dem britischen Fernsehsender BBC. Er schätzt vor allem die große Kreativität, die sich in den unterschiedlichen Websites und -diensten ausdrückt. Er lobte auch die Social Networks, die seiner Ansicht nach gerade junge Leute dazu motivieren, sich am Internet zu beteiligen. Für die nächsten Jahre verspricht er zudem einige bahnbrechende Fortschritte.

    Aber der inzwischen geadelte Berners-Lee sieht auch Probleme: Immer wieder gebe es unerwartete Schwierigkeiten, die die Entwicklung des Internet hemmten. Das beste Beispiel sei der Spam, der E-Mail schwer belaste.

    Ein anderes Problem sei der unbedachte Umgang mit Daten. Hier wandte er sich vor allem an die jungen Nutzer. "Denkt daran, dass alles, was Ihr schreibt, von demjenigen gelesen wird, bei dem Ihr Euch um Euren ersten Job bewerbt. Und denkt daran, dass Eure Eltern, Eure Großeltern und Eure Enkelkinder es lesen können", warnte er vor der unbedachten Preisgabe persönlicher Daten.

    Große Sorge bereitet Berners-Lee vor allem das zunehmende Webtracking zu Werbezwecken. Nutzungsdaten und Surfverhalten gehörten dem Anwender, und niemand dürfe sie einfach so bekommen, stellte Berners-Lee klar. Ein Unternehmen dürfe diese Daten ohne Zustimmung der Nutzer nicht sammeln und zu Werbezwecken nutzen. "Ich muss zustimmen und verstehen, was ich im Gegenzug dafür bekomme."

    Er wandte sich damit gegen die Pläne einiger großer britischer Internet-Provider, die mit dem Unternehmen Phorm zusammenarbeiten wollen. Phorm will das Surfverhalten protokollieren, um den Nutzern mit personalisierter Werbung zu versorgen. Berners-Lee sieht hier große Gefahren für die Nutzer: "Wenn ich nach einer Reihe Bücher über eine bestimmte Krebsart suche, will ich nicht, dass meine Krankenversicherung davon etwas erfährt und mir, weil ich nach diesen Büchern gesucht habe, die Beiträge um 5 Prozent erhöht."

    Eine solche Nutzung von Daten hält er für unredlich. Ein Provider sei seinem Verständnis nach ein Dienstleister wie ein Wasserbetrieb. "Er stellt mir einen Internetanschluss zur Verfügung, ohne Bedingungen daran zu knüpfen. Mein Provider beeinflusst nicht, welche Websites ich besuche und er überwacht auch nicht, welche Websites ich besuche." Würde sein Provider Phorm einsetzen, gäbe es für Berners-Lee denn auch nur nur eine Konsequenz: den Provider zu wechseln.

    Einen Dienst, wie Phorm ihn anbietet, dürfe der Provider nach Ansicht von Berners-Lee nur nach ausdrücklicher Zustimmung des Nutzer ("opt-in") einsetzen. So macht es Talk Talk, während die Konkurrenten Virgin und British Telecom noch überlegen, ob sie die Zustimmung der Nutzer einholen oder ihnen lediglich das Recht einräumen, den Dienst abzulehnen ("opt-out").

    Das Video des Interviews kann auf der BBC-Website abgerufen werden.


    quelle: Golem.de
     
  2. 18. März 2008
    AW: Tim Berners-Lee fordert Schutz persönlicher Daten

    also ich find des echt langsam ne frechheit was sich die unternehmen rausnehmen.
    hautpsache geld machen egal obs in die privatsspäre der user geht oder nicht.
    die vds kann man in manchen punkten ja noch vertreten, aber personalisierte werbung is echt zuviel. ich will schließlich selber entscheiden ob ich von chinesischen hackern oder von deutschen unternehemen zugespammt werden will!!
     
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