#1 22. Juni 2006 Link: Meteorit soll bei Braunschweig eingeschlagen sein In der Nähe von Braunschweig ist möglicherweise ein Meteorit eingeschlagen. Mehrere Zeugen haben einen hellen Feuerball am Himmel beobachtet. Astrophysiker wittern eine seltene Chance - und suchen jetzt nach dem Brocken aus dem All. Braunschweig - 13 Zeugen haben inzwischen gemeldet, am Abend des 11. Juni eine "Feuerkugel" am Himmel gesehen zu haben, sagte Torsten Poppe vom Institut für Geophysik und Extraterrestrische Physik der Technischen Universität Braunschweig. Aufgrund der Berichte über die Größe der Leuchterscheinung sei man "sicher, dass es sich um einen Meteoriten handelte". Nun suchten die Forscher nach dem Einschlagsort. Als Erste hatte sich eine Radfahrerin aus Kissenbrück im Kreis Wolfenbüttel gemeldet. Sie habe beobachtet, wie ein "Feuerball" auf einen Rübenacker fiel, berichtete Poppe. Beim Absuchen des Feldes fanden die Wissenschaftler aber nichts. Ob der Himmelskörper tatsächlich in die Erde eingeschlagen ist, sei unklar. "Vielleicht ist er auch verglüht", meint Poppe. Sollte das Geschoss aber die Erde getroffen haben, hoffen die Wissenschaftler, Reste von ihm zu finden. "Wenn sich weitere Zeugen melden, können wir den möglichen Fundort weiter eingrenzen", so Poppe. Auch Menschen, die in Niedersachsen oder Sachsen-Anhalt ungewöhnliche Steine entdecken, sollten sich melden. Der Fund eines Meteoriten sei aus wissenschaftlicher Sicht äußerst interessant. Meteoriten sind Himmelskörper, die in die Erdatmosphäre eindringen und den Boden erreichen. Verglühen sie vorher in der Atmosphäre, verursachen sie nur eine Leuchterscheinung - einen Meteor, auch "Feuerkugel" oder "Bolide" genannt. Einschläge von Meteoriten nennenswerter Größe sind selten: In Deutschland wurde der letzte laut Poppe vor vier Jahren bei Neuschwanstein in Bayern registriert. Im vergangenen Jahr fiel ein Meteorit in den Indischen Ozean, in Simbabwe stürzte ein fünf Kilogramm schwerer Himmelskörper auf ein Feld. mbe/dpa/AP + Multi-Zitat Zitieren