Fraunhofer: Neue Lithium-Akkus ohne Brandgefahr

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von Hardwarehunger, 9. April 2008 .

  1. 9. April 2008
    Fraunhofer: Neue Lithium-Akkus ohne Brandgefahr
    Polymer ohne brennbare organische Anteile

    Auf der Hannover-Messe wollen Forscher des Fraunhofer Instituts für Silicatforschung (ICS) in Würzburg Prototypen von neuartigen Lithium-Polymer-Akkus vorstellen. Die Stromspeicher sollen nicht mehr wie bisherige Geräte zu Bränden neigen. Möglich macht das ein neues Polymer aus Silizium-Sauerstoffketten.

    Lithium-Polymer-Akkus versorgen heute nahezu alle mobilen Geräte vom Handy über Notebooks bis hin zu Autos mit Elektro-Antrieb. Neben der hohen Energiedichte und dem fehlenden Memory-Effekt spricht für Lithium-Polymere auch die Tatsache, dass die Akkus nahezu beliebige Formen annehmen können. Aktuelles Beispiel ist hier Apples MacBook Air, bei dem der sehr flache Akku fast die gesamte Grundfläche des Geräts einnimmt.

    Trotz ihrer massenhaften Verbreitung gelten Lithium-Ionen-Akkus aber nicht als vollständig handhabungssicher. Besitzen die Zellen keinen Schutz gegen Kurzschlüsse, so können schon andere Metallgegenstände etwa beim Transport in einer Tasche einen Brand auslösen. Und Verunreinigungen in den Akkus selbst haben den gleichen Effekt. Daher kommt es immer wieder zu Unfällen mit überhitzten Akkus, Sony musste im Herbst 2006 mindestens 7 Millionen seiner Lithium-Ionen-Akkus zurückrufen, die von verschiedenen Herstellern angeboten worden waren.

    Wissenschaftler des Frauenhofer ICS wollen dieses Problem nun endgültig lösen, indem das Polymer aus einem neuen Werkstoff gebaut wird. Sie schlagen dafür Silizium-Sauerstoffketten vor, an deren Seitensträngen organische Ketten hängen. Dieses Material soll nicht mehr brennbar sein. Den Stromfluss liefern weiterhin Lithium-Ionen. Die Wissenschaftler geben jedoch selbst zu, dass die Beweglichkeit der Ionen in ihrem Material noch nicht an die bei kommerziellen Produkten heranreicht. Auch wie hoch die Spannung des Plastik-Akkus ist, verrät das ICS noch nicht.

    Einen ersten Prototypen wollen die Wissenschaftler auf der Hannover-Messe zeigen. Bis der neue Werkstoff serienreif ist, können laut Meinung des ICS noch rund fünf Jahre vergehen.

    Quelle: Golem
     
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