Forscherpreis für Energiesparsystem

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von Hardwarehunger, 16. Mai 2008 .

  1. 16. Mai 2008
    Forscherpreis für Energiesparsystem
    Nachwuchsforscher auf der Suche nach Lösungen zum Umweltschutz

    Ein System, das die Energieaufnahme von Geräten im Standby-Betrieb verhindert, hat den Preis in einem von Microsoft organisierten Wettbewerb für Nachwuchswissenschaftler gewonnen. Die Studenten aus Esslingen setzten sich gegen drei Gegner durch und treten nun im Sommer 2008 in Paris im Finale an.

    An Ideen für grüne Technik mangelte es den Studenten nicht: Eine Produkt-Suchmaschine, die eigens nach ökologisch wertvollen Produkten sucht, hat eine Gruppe entwickelt. Andere suchten nach Lösungen zur Reduzierung des Autoverkehrs oder nahmen sich des leidigen Standby-Problems elektronischer Geräte an. 20 Teams aus ganz Deutschland beteiligten sich in der Disziplin Software-Design an dem von Microsoft veranstalteten Wettbewerb "Imagine Cup 2008". Ziel des Wettbewerbs war die Entwicklung einer "Technologie zu einer gesünderen Umwelt und zu besserem Umweltschutz".

    Gewonnen hat ein Team aus Esslingen. Die Studenten waren mit einem System angetreten, welches verhindert, dass elektrische Geräte im Standby-Modus Energie verbrauchen. Dieses System mit dem Namen "Power in Time" überzeugte die zehnköpfige Jury und so konnten sich die Schwaben am 15. Mai 2008 gegen ihre Gegner aus Dresden, Hamburg und München durchsetzen.

    Allerdings ist der deutsche Titel nur ein Etappensieg: Die Esslinger fahren im Juli 2008 zum Finale des Wettbewerbs nach Paris, wo sie mit ihrem Konzept gegen 50 Teams von Nachwuchswissenschaftlern aus der ganzen Welt bestehen müssen. "Bei der sechsten Auflage des Imagine Cup schicken wir mit dem Projekt Power in Time einen sehr starken Wettbewerber in das internationale Rennen", ist Achim Berg, Vorsitzender der Geschäftsführung Microsoft Deutschland, überzeugt. "Doch nicht nur das Gewinnerteam, sondern alle Finalisten haben außerordentliche Kreativität und Know-how an den Tag gelegt."

    Das Ziel der Esslinger war es, den Stromverbrauch zu verringern. Dazu haben sie Power in Time (PoinT) entwickelt. Das System ist für gemeinsam genutzte Geräte in Unternehmen gedacht. Da diese Geräte, etwa, schnell einsatzbereit sind, werden sie im Standby-Modus belassen, in dem sie ständig Strom verbrauchen. PoinT hingegen erlaubt es, diese Geräte nach definierten Regeln über das Netzwerk ein- und auszuschalten, so als seien sie "Power Over Ethernet"-fähig, erklärt Daniel Franke aus dem Esslinger Team. Das geht soweit, dass ein Netwerkdrucker autoamtisch eingeschaltet wird, wenn ein Nutzer einen Druckauftrag abschickt.

    "EcoScout" hat das Team aus Hamburg seinen Wettbewerbsbeitrag genannt - eine Suchmaschine soll"vor einem Neuerwerb helfen, umweltfreundliche und gleichzeitig günstige Produkte zu finden". Kaufentscheidungen, so ihre These, würden "zunehmend durch Umweltkriterien beeinflusst." Konventionelle Produktsuchmaschinen im Internet berücksichtigten diese Kriterien jedoch kaum. Das wollen die Studenten aus der Hansestadt ändern: EcoScout sucht und vergleicht Produkte "nach ökologischen Gesichtspunkten". Der Webservice soll nach Vorstellung der Entwickler auch in bereits bestehende Produktsuchmaschinen integriert werden können.

    Das Team aus München möchte gern die Straßen der bayrischen Landeshauptstadt vom Verkehr befreien. Deshalb haben die Studenten PickMeUp ersonnen. "Die meisten Autos sind nur durch den Fahrer selbst besetzt, die oft zusätzlich verfügbaren Sitzplätze werden selten belegt. Dies ist offensichtlich eine Verschwendung von Ressourcen und kann stark optimiert werden", kritisieren sie. Die meisten Autos seien nur mit einer Person besetzt. Mit PickMeUp sollen Privatfahrzeuge effizienter genutzt werden. So sollen die Umwelt und Rohölreserven geschont werden.

    Ein ähnliches Konzept wie die Münchner haben auch die Studenten aus Sachsen verfolgt. Die Dresdener wollten ebenfalls freie Plätze in Privatfahrzeugen effizienter nutzen. Dazu haben sie die Software Hitch OP entwickelt. "Hitch OP ist ein neues System, um zu jeder Zeit Mitfahrtgelegenheiten anzubieten oder zu suchen", so die Studenten. Anders als die gute alte Offline-Mitfahrzentrale oder auch deren Nachfolger im Internet vermittelt Hitch OP Mitfahrgelegenheiten sofort und ohne Wartezeit. Das gelte für Fahrten innerhalb einer Ortschaft ebenso wie für Überlandfahrten. Neben der Vermittlung haben die Studenten ihr System mit einem elektronischen Bezahlsystem sowie mit einer Bewertungsskala versehen. Das soll die Bequemlichkeit und die Sicherheit von Hitch OP gewährleisteen.

    Die Schirmherrschaft für den Wettbewerb hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel übernommen, der das Engagement und die Leistung der Teilnehmer lobte: "Die für den Imagine Cup 2008 eingereichten Projekte zeigen, wie man mit oft ganz einfachen Anwendungen dazu beitragen kann, die großen globalen Umweltprobleme zu lösen. Vor allem aber merkt man den Beiträgen an, dass die Teilnehmer Spaß an der Lösung komplexer Probleme hatten."

    Quelle: Golem
     
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