Datenschützer stellen anonymen E-Mail-Dienst vor

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 10. Juni 2008 .

  1. 10. Juni 2008
    Die German Privacy Foundation (GPF) hat gestern mit der Privacybox eine Möglichkeit vorgestellt, trotz Vorratsdatenspeicherung anonym Informationen zu übermitteln. Vor allem Journalisten sollen so von ihren Informanten weiter versorgt werden können.

    Datenschützer hatten die Vorratsdatenspeicherung massiv kritisiert. Ab dem kommenden Jahr sind Provider und Telekommunikationsunternehmen verpflichtet, Informationen darüber zu archivieren, wer wann und mit wem per Telefon oder E-Mail in Kontakt getreten ist. Einerseits würden damit alle Bürger unter einen Generalverdacht gestellt, andererseits die Pressefreiheit ausgehebelt.

    Betroffen ist insbesondere das besonders geschützte Verhältnis zwischen Journalisten und Informanten. Das zeigte sich zuletzt beim Überwachungsskandal bei der Deutschen Telekom. Vorratsdaten wurden hier analysiert, um herauszufinden, welche Aufsichtsratsmitglieder mit Pressevertretern in Kontakt getreten sind.

    Bei der Privacybox können sich Nutzer nun einen Account anlegen, an den Informanten per Webformular eine Nachricht inklusive Anhang schicken können. Diese lassen sich dann online ansehen oder über POP3 als E-Mail abrufen. Hinterlegt der Account-Inhaber einen öffentlichen PGP-Key, werden die Nachrichten sofort beim Eingang verschlüsselt.

    Die Betreiber empfehlen zusätzlich die Nutzung von Anonymisierungsdiensten wie den Java Anon Proxy (JAP) oder TOR Onion Router, um die Sicherheit zu verbessern. Dies ist insbesondere notwendig, weil auch die GPF verpflichtet ist, ab 2009 die IP-Adressen der zugreifenden Anwender zu speichern.

    Alexander Dix, der Berliner Beauftragte für Datenschutz, unterstützt die Betreiber der Privacybox. Wie er bei der Vorstellung des Dienstes sagte, sei die Vertraulichkeit der Kommunikation ein in der Verfassung verbrieftes Recht. Die Nutzung von Anonymisierungsdiensten müsse Normalität werden und nichts Verdächtiges.

    Weitere Informationen: Privacybox


    quelle: WinFuture.de
     
  2. 10. Juni 2008
    AW: Datenschützer stellen anonymen E-Mail-Dienst vor

    umständlich umständlich ,aber ich denke es werden sich in zukunft weitere systeme durchsetzen, welche gesetzeslücken etc ausnutzen. oder man benutzt nen mailprovider ausserhalb deutschlands...wie ist denn da die gesetzeslage? der dürfte doch theoretisch nicht dazu verpflichet sein den deutschen behörden IP's zu übermitteln oder`?
     
  3. 10. Juni 2008
    AW: Datenschützer stellen anonymen E-Mail-Dienst vor

    nein, da glaube ich es nicht. Die müssen die Email Konten nicht überprüfen. Aber ich weiß ja nicht wie es bei den Providern ist. Die können ja das Email Protokoll abhören, aber bei so viel spam ist das schon krass viel.
     
  4. 10. Juni 2008
    AW: Datenschützer stellen anonymen E-Mail-Dienst vor

    Sehe da nicht wirklich den größten Unterschied zu den bereits bekannten Methoden.
    Wenn Menschen per OTR/PGP + Jabber online in Echtzeit kommunizeren, ist dies mit
    Sicherheit genauso gut. Alternativ seinen Public-Key bereitstellen und auf ne e-Mail warten,
    peng.
     
  5. 10. Juni 2008
    AW: Datenschützer stellen anonymen E-Mail-Dienst vor

    Mit dem Unterschied, dass bei diesem Dienst keine Header-Daten ausgewertet werden können. Bei einer normalen Mail ist zwar der Body verschlüsselt, aber es steht immer noch im Klartext in der Mail woher sie kommt und wohin sie geht. Je nach dem worum es geht, kann das aber schon zuviel an Information sein.
    Genauso sieht es bei OTR aus. Auch wenn man sich da dann immer noch rausreden kann, wenn einem das denn geglaubt wird.
     
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